"Deutschland ist mit einem Obst-Selbstversorgungsgrad von 10 Prozent der stärkste Einzelmarkt für Gartenbauerzeugnisse in der EU. Das macht uns für Anbieter aus aller Welt überaus attraktiv und lockt zahlreiche Exporteure an", sagte der Ministerialdirektor des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum, Rainer Arnold, am Freitag, den 10. Februar, auf der Bodenseemesse in Friedrichshafen. "In den letzten 10 Jahren nahm die Obstanbaufläche in Baden-Württemberg um 20 Prozent zu", erklärte Arnold. "Die Tatsache, dass 2004 der Frischobstverbrauch pro Kopf bei 120 Kilogramm lag, zeigt, dass die Signale in Baden-Württemberg klar auf Expansion stehen". Auch die Nachfrage im Bereich Bioanbau sei sehr beachtlich. "Hier wurden die Chancen klar erkannt und Marktnischen erfolgreich umgesetzt", betonte der Ministerialdirektor.
"Dieser Erfolg und die gute Position der Obstbaubetriebe ist in erster Linie auf fleißige und unternehmerisch denkende Landwirte zurückzuführen", unterstrich Arnold. Die Aufgabe der Landespolitik liege darin, die Landwirte in ihrer Arbeit zu fördern und zu unterstützen. "Trotz der schwierigen Haushaltssituation ist es uns gelungen, Programme wie MEKA (Markt- Entlastung und Kulturlandschafts- Ausgleich) auch 2006 einzusetzen und die damit verbundene Qualitätssicherung, die Produktionssicherheit und die einzelbetriebliche Investitionsförderung als zentrale Aufgabe der baden-württembergischen Agrarpolitik voranzutreiben und zu sichern", erklärte Arnold. "Qualitätssicherung und Produktförderung sind aber nicht nur Themen für die Einzelhändler an den Verkaufstheken, sondern müssen vom Obstbaum bis zur Ladentheke einen integrierten Prozess darstellen. Durch das im Jahr 2004 aus dem ehemaligen HQZ (Herkunfts- und Qualitätszeichen für Agrarprodukte aus Baden-Württemberg) neu entwickelte QZBW (Qualitätszeichen BW), verfügt Baden-Württemberg über ein mehrstufiges Kontrollsystem, das durch die Richtlinienanpassung einen wichtigen Beitrag im heimischen Obstbau erfüllt", betonte Ministerialdirektor Arnold.
Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung würdigte Ministerialdirektor Rainer Arnold den Präsidenten des Landesverbandes Erwerbsobstbau und Vorsitzenden des Kreisbauernverbandes, Franz Huchler, für sein stetes Bemühen, zwischen den Anliegen der Politik und den Obsterzeugern zu vermitteln. Huchler, der 1997 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde, wird sich bei der kommenden Mitgliederversammlung nicht mehr zu Wahl stellen.
Quelle:
Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum