Naturschutz

Biosphärengebiet Schwarzwald rückt näher: Unterlagen für Verordnungsverfahren an Gemeinden und Landratsämter verschickt

Für das geplante Biosphärengebiet Schwarzwald startet jetzt das förmliche Verordnungsverfahren. Die für die Entscheidung des Landes notwendigen Unterlagen und Karten sind nun den Gemeinden und Landratsämtern übersandt worden.

„Wir setzen mit dem geplanten Biosphärengebiet ein wichtiges Zeichen für den Naturschutz und für die Entwicklung der Region. Wir schützen dadurch die charakteristischen und naturschutzfachlich besonders bedeutsamen großflächigen, extensiv genutzten Weidfelder, die Moore, die Wälder sowie die zahlreichen Fließgewässer in besonderer Weise und geben Impulse für eine nachhaltige Entwicklung der Region“, sagte Naturschutzminister Alexander Bonde am Donnerstag (10. September) in Stuttgart. „Mit dem Nationalpark, den beiden Naturparken und einem neuen Biosphärengebiet hätte der Schwarzwald als Urlaubsregion ein sehr attraktives Alleinstellungsmerkmal“, so Minister Bonde weiter.

Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer: „Besonders stolz sind wir darauf, dass die Initiative für das Biosphärengebiet Schwarzwald aus der Region kam. Das haben wir als Partner der Region gerne aufgegriffen. Die vorliegende Verordnung haben wir gemeinsam mit den Gemeinden und Verbänden und in Abstimmung mit dem Ministerium entwickelt. Den Schwarzwald international zertifizieren zu lassen, ist eine einmalige Chance, die wir ergreifen wollen. Das Biosphärengebiet hat einen greifbaren Mehrwert für die Region. Wir gehen damit eine wichtige Zukunftsaufgabe an: wirtschaftlichen Wohlstand im Einklang mit der Natur erhalten. Und das Biosphärengebiet ist ein Schlüssel dazu. Wir schlagen die Brücke zwischen Landwirtschaft, Kulturlandschaft, Tourismus. Ich bin zuversichtlich, dass wir rasch in die Umsetzung gehen können. Ich bin dem Land sehr dankbar, dass es dieses Projekt unterstützt.“

Bislang haben 32 Gemeinden im Regierungsbezirk Freiburg ihr Interesse am künftigen Biosphärengebiet Schwarzwald bekundet. Sie bringen eine Gebietskulisse von etwas mehr als 68.000 Hektar mit ein. Das geplante Biosphärengebiet wird durch eine Verordnung des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz errichtet. Ein Biosphärengebiet ist eine Modellregion für nachhaltige Entwicklung. Das Land hat bereits im Vorfeld zugesagt, dass es sich in umfangreicher Weise finanziell engagieren will. Die ersten drei Jahre übernimmt das Land Baden-Württemberg die Kosten vollständig. Danach trägt das Land 70 Prozent der Kosten, 30 Prozent übernehmen die Kommunen mit Unterstützung der Landkreise.

Die Gemeinden haben nun bis zum 2. November Zeit, über ihre Beteiligung verbindlich zu entscheiden. Die Karten und der Verordnungstext werden zudem bei den unteren Naturschutzbehörden – den drei beteiligten Landkreisen sowie der Stadt Freiburg – öffentlich ausgelegt. Weiterhin werden die Träger öffentlicher Belange angehört.

Hintergrundinformationen:

Weitere Informationen zum geplanten Biosphärengebietes Schwarzwald finden Sie hier
Aktuelle Karte des geplanten Biosphärengebietes Schwarzwald (PDF)



// //