Naturschutz

Bonde zeichnet Preisträger des Schüler-Tierschutzpreises 2014 aus

„Ob als Haustier oder als Nutztier – Tiere spielen im Alltag der Menschen sowie in der Landwirtschaft eine bedeutende Rolle. Ein Tier zu halten, heißt Verantwortung zu übernehmen und sich täglich um das Tier zu kümmern. Jeder einzelne Mensch kann durch verantwortungsbewusstes Handeln dazu beitragen, dass es den Tieren gut geht. Daher freue ich mich sehr darüber, heute die Preisträgerinnen und Preisträger des diesjährigen Schüler-Tierschutzpreises auszuzeichnen. Die Schülerinnen und Schüler haben sich in verschiedensten Projekten damit beschäftigt, wie wir verantwortungsvoll mit unseren Mitgeschöpfen umgehen können. Es ist beeindruckend, mit wie viel Engagement und Wissen die Schülerinnen und Schüler ihre Projekte zum Schutz der Tiere umgesetzt haben. Sie sind damit großartige Botschafterinnen und Botschafter für den Tierschutz“, sagte Verbraucherminister Alexander Bonde bei der Preisverleihung zum Wettbewerb „Schülerinnen und Schüler machen sich für Tiere stark“ auf der Landesgartenschau in Schwäbisch Gmünd (Ostalbkreis).

Einzelne Schülerinnen und Schüler, Schülergruppen und ganze Schulklassen hätten sich am Landesschülerwettbewerb zum Tierschutz beteiligt und verschiedene Projekte erarbeitet, so Bonde weiter. „Der Wettbewerb bietet Kindern und Jugendlichen eine Plattform, auf der sie ihre Aktivitäten rund um den Tierschutz vorstellen können. Von der artgerechten Pferdehaltung über Schulgärten als Biotope für Tier- und Pflanzenarten bis zu Wildbienenhotels – die Vielfalt an Ideen und Aktivitäten zeigt sehr deutlich das große Interesse von jungen Menschen am Tierschutz und beweist, dass aktiver Tierschutz von Kindesbeinen an möglich ist. Die ausgezeichneten Arbeiten schärfen außerdem das Bewusstsein dafür, dass wir Menschen Verantwortung für die uns anvertrauten Tiere tragen“, sagte Bonde abschließend.

Landesschülerwettbewerb zum Tierschutz

Der Landesschülerwettbewerb zum Tierschutz wurde vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz gemeinsam mit dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport und mit Unterstützung der Akademie Ländlicher Raum bereits zum achten Mal ausgeschrieben. Am Wettbewerb „Schülerinnen und Schüler machen sich für Tiere stark“ konnten alle baden-württembergischen Schülerinnen und Schüler von der vierten bis zur siebten Klasse teilnehmen, entweder als Einzelperson, als Gruppe oder als Schulklasse.

Die Themen zum Tierschutz waren frei wählbar. Es konnten beispielsweise Arbeiten zum Tierschutz bei der Haltung und Pflege von Heim- und Nutztieren oder sonstige Aktionen für den Tierschutz eingereicht werden. Eine Jury, die sich aus Mitgliedern des Landesbeirats für Tierschutz, der Landestierschutzbeauftragten sowie Vertreterinnen und Vertretern der beteiligten Ministerien zusammensetzt, hat aus den eingereichten Projekten acht Preisträger ermittelt. Der erste Preis des Landeschülerwettbewerbs zum Tierschutz ist mit 500 Euro dotiert, der zweite Preis mit 400 Euro, der dritte Preis mit 300 Euro. Dieses Jahr wurden erstmals zwei zweite Plätze vergeben. Für die Plätze vier bis acht gibt es weitere Geldpreise. Die Preisträgerinnen und Preisträger wurden zur Preisverleihung mit Minister Alexander Bonde auf die Landesgartenschau in Schwäbisch Gmünd eingeladen.

Preisträger des Landesschülerwettbewerbs zum Tierschutz „Schülerinnen und Schüler machen sich für Tiere stark“ 2014

Platz 1: Johannes-Wagner-Schule Nürtingen (Landkreis Esslingen)

Schülerinnen und Schüler aus den Klassenstufen 5 bis 7 haben drei Kaninchen übernommen, da die Haltung der Kaninchen bei einer beteiligten Schülerin zu Hause nicht mehr möglich war. Die Schülerinnen und Schüler machten sich intensiv Gedanken über die Bedürfnisse der Kaninchen und deren artgerechten Haltung und setzen ihre Überlegungen entsprechend um. Seit September 2013 leben die Kaninchen auf einem kleinen Balkon, der zum Klassenzimmer gehört. Dieser wurde von den Schülerinnen und Schülern zu einem großen Gehege umfunktioniert. Die Kaninchen wurden vorher getrennt gehalten und hatten sich in der Gemeinschaft zunächst nicht vertragen. Es gelang den Kindern jedoch die Tiere zu vergesellschaften, sodass diese sich zu einer Familie zusammengefunden haben. Die Schülerinnen und Schüler besorgen das Futter selbstständig, füttern die Kaninchen, geben ihnen Äste und Blätter, damit die Tiere etwas zu nagen haben, streuen den Stall mit Stroh ein und reinigen ihn regelmäßig. Die Kinder haben außerdem Kräuter wie Zitronenmelisse, Minze und Bohnenkraut gesammelt und getrocknet, um den Tieren auch im Winter gutes Futter anbieten zu können. Um die Kaninchen vor Raubvögeln zu schützen, haben die Schülerinnen und Schüler ein Schutznetz über den Balkon gezogen. Für den Sommer haben sie den Kaninchen auf der Wiese ein Freigehege eingerichtet.

Platz 2: Goethe-Gymnasium Emmendingen/Markgrafen-Grundschule, Emmendingen

Schülerinnen und Schüler aus den Klassenstufen 3, 5 und 7 haben einen Bienen-Infostand gestaltet. Hierfür haben sie Plakate gemalt und ein Banner gebastelt. Die hierfür notwendigen Informationen über Bienen recherchierten die Schülerinnen und Schüler in Büchern, Zeitschriften und im Internet. Sie boten anderen Kindern an ihrem Stand an, Wildbienenhotels zu bauen. Bevor die Schülerinnen und Schüler den Bienen-Infostand bauten, engagierten sie sich mit anderen Projekten für den Tierschutz. So sammelten sie mit Straßenmusik 35 Euro, die sie an ein Tierheim spendeten. Außerdem gestalteten sie Infostände gegen Regenwaldzerstörung und Tierversuche und sammelten Unterschriften gegen Tierversuche.

Platz 2: Geschwister-Scholl-Realschule, Winnenden (Rems-Murr-Kreis)

Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 6 haben sich intensiv mit verschiedenen Themen zum Tierschutz wie Hühnerhaltung, Tierheime und Zirkustiere auseinandergesetzt. Sie haben Tierheime besucht und haben Hunde ausgeführt. Auf einem Hof schauten sich die Kinder eine Hühnerhaltung mit Auslauf an. Die gewonnen Erkenntnisse rund um den Tierschutz dokumentierten die Schülerinnen und Schüler mit Plakaten, einer Ausstellung in der Schule und einem Buch. Die Ausstellung stieß auf großes Interesse und wurde gut besucht.

Platz 4: Katholische Freie Mädchenschule St. Hildegard, Grundschule, Ulm

Die Schülerinnen der Klassenstufe 4 arbeiteten in mehreren Gruppen an Tierschutzthemen. Eine Schülerinnen-Gruppe plante den Bau eines naturnahen Pausengeländes mit und war auch beim Bau beteiligt. Eine andere Gruppe baute Nistkästen und ein Insektenhotel anlässlich der sogenannten Gärtnertage. Die Schülerinnen halfen außerdem dabei, den angelegten Garten zu pflegen, damit sich die dort lebenden Tiere – unter anderem Eichhörnchen, Vögel, Raupen, Schmetterlingen und Insekten – wohlfühlen. Eine andere Gruppe beschäftigte sich mit der Haltung von in Wohnungen oder Häusern lebenden Tieren wie Katzen, Hasen, Meerschweinchen und Hunden. Weitere Schülerinnen hatten sich mit artgerechter Pferdehaltung beschäftigt.

Platz 5: Schönbuch-Gymnasium Holzgerlingen (Landkreis Böblingen)

Schülerinnen der Klassenstufe 7 sammelten 65 Euro für ein Tierheim. Sie hatten sich zunächst mit der Struktur eines Tierheims auseinander gesetzt und sich dann Gedanken darüber gemacht, was in Tierheimen verbessert werden könnte. Ihre Überlegungen stellten sie in einer ausführlichen Präsentation dar.

Platz 6: Rotteck-Gymnasium Freiburg

Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 5 und 7 beschäftigten sich in einer Arbeitsgemeinschaft mit dem Projekt „Tierschutz auf dem Schulhof“. Sie wandelten einen Kanal in ein natürliches Bachbett um und siedelten Neunaugen an. Darüber hinaus bestückten sie den Pausenhof mit bienenfreundlichen Pflanzen, hängten Nistkästen für Singvögel auf und bauten eine Eisvogelbrutröhre. Bei einer Exkursion zu einem Tiergehege verschafften sie sich außerdem einen Überblick über die Haltung verschiedener Tiere.

Platz 7: Gymnasium Neckartenzlingen (Landkreis Esslingen)

Die Schülerinnen der Klassenstufe 6 besichtigten ein Tierheim und führten mit den Verantwortlichen des Tierheims ein Interview zu den Abläufen und den dort untergebrachten Tieren. Die Schülerinnen spendeten 30 Euro an das Tierheim und sammelten gemeinsam mit Klassenkameradinnen und -kameraden Unrat aus einem Tümpel neben der Schule, damit Tiere diesen als Lebensraum nutzen können.

Platz 8: Ludwig-Wilhelm-Gymnasium Rastatt

Die Schülerinnen aus Klassenstufe 5 informierten sich bei einem Rundgang über ein Tierheim und unterstützten dieses, indem sie den Hundezwinger und den Katzenbereich reinigten und Kleintierställe ausmisteten. Außerdem fütterten sie Katzen und Kleintiere und spielten mit den Hunden im Tierheim.

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