Bundesweite Auftaktveranstaltung zum Aktionstag "Nachhaltig (Ab-)Waschen"

"260 mal im Jahr startet ein bundesdeutscher Haushalt im Durchschnitt die Waschmaschine. Viele Inhaltsstoffe wie waschaktive Substanzen, Enthärter, Bleichmittel und optische Aufheller sind zum großen Teil in Kläranlagen nicht abbaubar und gelangen in Flüsse und in den Nahrungskreislauf. Deshalb ist es wichtig, auch den Aspekt des umweltgerechten Einsatzes von Wasch- und Reinigungsmitteln in die Erziehung unserer Kinder einfließen zu lassen", betonte die Staatssekretärin im baden-württembergischen Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum, Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, am Mittwoch (10. Mai) in Ludwigsburg.

Hauswirtschaften erfordere gerade in unserer hoch technisierten Konsumwelt umfassende Alltagskompetenzen. Denn von den 96 Milliarden Stunden unbezahlter Arbeit wurden in Deutschland 76 Prozent oder 72 Milliarden Stunden allein für hauswirtschaftliche Tätigkeiten verwendet und das trotz aller Technisierung. "Leider fehlt das Fach Verbraucherkunde in den meisten Schulen und die Möglichkeiten für eine neutrale Verbraucheraufklärung durch die Verbraucherzentralen sind auch angesichts der leeren Kassen der öffentlichen Hand begrenzt", sagte die Staatssekretärin.

Auch bei der Beschaffenheit, Lagerung und Zubereitung von Grundnahrungsmitteln habe eine ständig steigende Zahl von Verbrauchern nur noch wenig Kenntnisse. Fertigprodukte, welche die Verbraucher bequem zubereiten können, sind ein Wachstumsmotor der Lebensmittelbranche. "Es ist nichts gegen den Einsatz von Convenience-Produkten einzuwenden, denn sie erleichtern die Nahrungszubereitung gerade für berufstätige Mütter erheblich. Viele dieser Produkte tragen aber auf Grund ihrer Inhaltsstoffe und ihrer Zusammensetzung zum weit verbreiteten Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen bei", so Gurr-Hirsch. Es sei deshalb wichtig, dass bereits Kinder den sinnvollen Umgang mit Lebensmitteln lernen.

Baden-Württemberg habe sich bereits vor 25 Jahren mit dem Programm "Ernährungserziehung bei Kindern" intensiv der Ernährungsaufklärung vom Kindesalter an verschrieben. Und die Nachfolgeinitiative "BeKi – bewusste Kinderernährung" wirke mit Hilfe von weit über 5.000 Veranstaltungen im Jahr an Schulen und in Kindergärten dem Übergewicht und der Fehlernährung bei Kindern entgegen. Ein weiteres Instrument sei die Landesinitiative "Blickpunkt Ernährung – Brennpunkt Lebensmittel", mit der jährlich rund zwei Millionen Mitbürgerinnen und Mitbürger rund um Lebensmittel – dieses Jahr mit dem Schwerpunkt Gemüse -   informiert werden. "Wir wollen hier in Baden-Württemberg eine Verbraucherpolitik, die Orientierung und Sicherheit durch Information und Transparenz gibt. Aus diesem Grund habe ich federführend am Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum die Gründung der Verbraucherkommission in die Wege geleitet", betonte die Staatssekretärin.

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum