EU-Kommissarin Danuta Hübner im Ziel-2-Gebiet Ostalb

"Seit Beginn der Förderperiode im Jahr 2000 konnten bis Ende des Jahres 2005 in den vier Fördergebieten sowie den drei Übergangsgebieten insgesamt über 1.900 Projekte bewilligt werden. Damit wurden bislang rund 74 Millionen Euro an EU-Mitteln gebunden und Investitionen von mehr als 890 Millionen Euro ausgelöst. Mit diesem Finanzvolumen sollen über 6.700 Arbeitsplätze geschaffen und eine weitaus größere Zahl gesichert werden“, sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, am Donnerstag (4. Mai) in Schwäbisch Gmünd (Ostalbkreis) anlässlich des Besuchs der EU-Kommissarin Danuta Hübner in Baden-Württemberg.

"Die Zahlen unterstreichen den Erfolg und die Bedeutung der Strukturförderung, vor allem in Zeiten der Konjunkturschwäche, die jetzt hoffentlich überstanden ist", betonte Minister Hauk.

Danuta Hübner kommt, seit ihrem Amtsantritt als EU-Kommissarin der Generaldirektion Regionalpolitik im Jahr 2004, zum ersten Mal nach Baden-Württemberg. Kommissarin Hübner möchte sich über den Einsatz der von der EU bereitgestellten Fördermittel für die wirtschaftliche und soziale Umstellung von Gebieten mit Strukturproblemen im Rahmen von Ziel 2 informieren.

Gegenstand der Gespräche zwischen Minister Hauk und Kommissarin Hübner waren die Vorbereitungen für die neue Förderperiode der EU-Strukturförderung 2007 bis 2013. Hierzu gehörte auch die finanzielle Ausstattung der zukünftigen Strukturförderung der Europäischen Union in Baden-Württemberg. Der Bundesrepublik Deutschland stehen nach der Einigung über den Finanzrahmen der EU insgesamt rund 8,3 Milliarden Euro für die Förderung der Regionalen Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung in den Jahren von 2007 bis 2013 zu. Baden-Württemberg wird davon rund 125 Millionen Euro für die Regionale Strukturförderung erhalten.

"Baden-Württemberg kann seinen bisherigen Anteil an den deutschen Finanzmitteln damit um rund ein Viertel steigern", äußerte sich Hauk zufrieden. Es komme nun darauf an, auch die für eine Kofinanzierung erforderliche finanzielle Ausstattung der Landesförderprogramme zu sichern. Er dankte Kommissarin Hübner dafür, dass sich ihre Generaldirektion der Notwendigkeit einer flächendeckenden Präsenz des europäischen Gedankens gegenüber stets aufgeschlossen gezeigt hat. Minister Hauk hob hervor, dass die Bedeutung einer Fortsetzung der erfolgreichen Förderung der laufenden Periode von ihr nie angezweifelt worden sei. "Baden-Württemberg wird seine Hausaufgaben machen und der Kommission eine überzeugende, klare und zielführende Programmplanung vorlegen", sicherte Hauk zu.

Auf Einladung von Minister Peter Hauk besuchte die EU-Kommissarin den Gewerbepark Gügling in Schwäbisch Gmünd, ein Projekt im Ziel-2-Gebiet Ostalb. Hier gaben sie mit der Enthüllung des Werbeschildes für die Gewerbeflächen des Gügling den Startschuss für die Entstehung einer Vielzahl weiterer Arbeitsplätze im dritten Bauabschnitt des Gewerbeparks. Dabei besuchten sie auch die bereits angesiedelte und ebenfalls mit EU- und Landesmitteln geförderte Firma Franz Maier, Mechanische Werkstätte GmbH. Der Gügling liegt im Zentrum des Ziel-2-Gebiets Ostalb, eines von drei ländlichen Gebieten in Baden-Württemberg, die im Zeitraum 2000- 2006 EU- und Landesmittel zur Strukturförderung nach Ziel 2 erhielten.

Im Rahmen des Förderprogramms wurde bereits die Erschließung des zweiten Bauabschnitts von knapp 20 Hektar gefördert. Die Förderung des dritten Bauabschnittes von etwa 17 Hektar steht nun an. "Das ist bisher die größte Fördersumme, die für ein Vorhaben im Rahmen des Entwicklungsprogramms Ländlicher Raum ( ELR ) jemals in Baden-Württemberg eingeplant wurde", sagte Minister Peter Hauk.

"Zusammen mit den Fördermitteln für den ebenfalls geförderten zweiten Bauabschnitt fließen damit Fördermittel von insgesamt 3,1 Millionen Euro an die Stadt Schwäbisch Gmünd für Erschließungsmaßnahmen im Gügling-Nord. Eine Zuwendung in dieser Größenordnung ist nur möglich, weil sich die Europäische Union im Rahmen der Strukturförderung nach Ziel 2 an der Finanzierung beteiligt. Unsere Erwartungen an die Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen im Gewerbepark Gügling sind sehr hoch", betonte der Minister.

Beeindruckt waren EU-Kommissarin Danuta Hübner und Minister Peter Hauk auch von dem Unternehmen Pahling Kabelkonfektion GmbH in Ruppertshofen . Das Unternehmen war 1985 in den Kellerräumen des Wohnhauses der Unternehmerin gegründet worden. Doch auf Dauer reichten die Räumlichkeiten nicht aus, so dass der Neubau eines Betriebsgebäudes im nahe gelegenen Gewerbegebiet Krebenäcker in Ruppertshofen unausweichlich war. Die Errichtung des Betriebsgebäudes im Jahr 2005 wurde mit Mitteln der Europäischen Union und des Landes im Rahmen des Entwicklungsprogramms Ländlicher Raum finanziell unterstützt. Eine beachtenswerte Leistung der Unternehmerin ist vor allem die Beschäftigung von überwiegend Frauen unter Berücksichtigung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Zusatzinformation:

In Baden-Württemberg wurden im Rahmen der EU-Strukturförderung nach Ziel 2 für die Jahre 200 0 bis 200 6 Teile der Landkreise Neckar-Odenwald, Ostalb, Zollernalb und der Stadt Mannheim als Ziel 2-Gebiete ausgewiesen. Darüber hinaus werden die Fördergebiete der ehemaligen Ziel-5b-Förderung im Rahmen einer Übergangsunterstützung bis Ende 200 5 finanziell unterstützt.

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum