"Datenautobahnen spielen vor allem in ländlich geprägten Regionen eine immer wichtigere Rolle für den Informationsaustausch zwischen Unternehmen, Behörden und Bürgerinnen und Bürgern", sagte die Staatssekretärin im baden-württembergische Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum, Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, am Donnerstag (4. Mai) in Ulm ( Alb-Donau-Kreis ) bei der Tagung "Datenautobahn auf dem Land - Die Versorgung des Ländlichen Raumes mit neuen Medien", veranstaltet von der Akademie Ländlicher Raum Baden-Württemberg ( ALR ) und der Industrie- und Handelskammer Ulm.
Die Tagung ist die Fünfte ihrer Art. Die Veranstaltungsreihe startete 2003 im Main-Tauber-Kreis gefolgt von Leutkirch im Allgäu im Jahr 2004, Schliengen im März und Tuttlingen im November 2005. Nur wer an der Spitze des technischen Fortschritts stehe, könne sich im nationalen und internationalen Wettbewerb behaupten.
"Die Datenautobahn gehört neben dem Straßen- und Schienennetz zu den entscheidenden Wirtschafts- und Standortfaktoren des Landes", so die Staatssekretärin. Wirtschaft, öffentliche Verwaltung und Behörden benötigten schnelle, leistungsstarke Informationstechniken für zeitgemäße Daten- und Informationsübertragungen.
"Das Ziel der Schaffung gleichwertiger Lebensbedingungen in Stadt und Land erfordert nicht nur die Ausstattung der Ballungsräume mit modernen Informations- und Kommunikationstechniken, auch der Ländliche Raum muss mit Kommunikationstechnologien zu ähnlichen Konditionen wie die Ballungsräume ausgerüstet sein", so Staatssekretärin Gurr-Hirsch.
Die Landesregierung setze sich dafür ein, den Medienstandort Baden-Württemberg weiter voranzubringen. "Baden-Württemberg fördert beispielsweise die Einrichtung regionaler Kompetenzzentren für neue Medien und neue Arbeitsformen wie Telearbeit im Ländlichen Raum. Im Impulsprogramm doIT-regional unterstützt das Ministerium 23 kreative und gemeinnützige Projekte, welche die Medienkompetenz erhöhen und den Einsatz von Informationstechnologien steigern", erläuterte die Staatssekretärin nur zwei von zahlreichen Projekten im Land, die gefördert werden, um die Medienkompetenz und -akzeptanz zu verbessern.
"Rückgrat der Versorgung des Ländlichen Raums bilden die Netze der Deutschen Telekom AG und von Kabel Baden-Württemberg. Beide privatwirtschaftliche Unternehmen könnten jedoch aus Gründen der Wirtschaftlichkeit allein eine flächendeckende Versorgung im Ländlichen Raum nicht sicherstellen", so die Staatssekretärin. Hier böten sich andere Untenehmen an, die über den neuen Funkstandard Wimax , WLAN oder über das Stromkabel eine adäquate Versorgung gewährleisten können. "Insbesondere im wirtschaftlichen Bereich des Ländlichen Raums werden wir in naher Zukunft nicht mehr von einer Datenübertragung von 10 oder 20 Megabit reden, sondern von über ein Gigabit . Damit wird ein Glasfaseranschluss für jede Gemeinde auch im Ländlichen Raum notwendig sein", sagte Staatssekretärin Gurr-Hirsch.
Die Clearingstelle "Neue Medien im Ländlichen Raum" für Kommunen im Ländlichen Raum dient nach Angaben der Staatssekretärin den Gemeinden als erste Orientierung bei der Beurteilung ihrer Situation hinsichtlich der Versorgung mit Kommunikationstechnologie und der Entwicklung von auf die örtliche Situation zugeschnittenen Lösungen. Sie bestehe aus einer Arbeitsgruppe, der die Akademie Ländlicher Raum Baden-Württemberg, der Arbeitskreis Mediendörfer, der Gemeindetag Baden-Württemberg, die Landesanstalt für Kommunikation (LfK) und das Ministerium für Ernährung und Ländlicher Raum angehören. Sie könne von jeder Gemeinde im Ländlichen Raum kostenlos kontaktiert werden. Die bisherige Arbeit der Clearingstelle habe gezeigt, dass es in enger Kooperation mit den unterschiedlichsten Anbietern und den Gemeinden durchaus möglich ist, eine weitgehende flächendeckende Versorgung sicherzustellen.
Weitere Informationen erhalten Sie im Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum, bei Michael Reiss, Telefon: (0711) 126-2281, E-Mail: michael.reiss@mlr.bwl.de , unter www.mlr.baden-wuerttemberg.de oder bei der Akademie Ländlicher Raum unter www.laendlicher-raum.de .
Quelle:
Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum