"Durch die Zunahme der Berufstätigkeit der Mütter und die verlängerten Aufenthaltszeiten der Kinder in Kindergarten und Schule werden immer mehr Mahlzeiten außer Haus eingenommen. Daher ist ein schmackhaftes und gesundes Essen in Kindertagesstätten und Schulen ein wichtiger Bestandteil der Ganztagesbetreuung, denn wer über einen Zeitraum von mehreren Jahren gutes Essen genießen kann, prägt automatisch seine Essgewohnheiten. Darüber hinaus lernen die Kinder und Jugendlichen viel über die Art der Mahlzeitengestaltung, die Zusammensetzung und die Qualität des Essens, das Miteinander, die Toleranz gegenüber Anderen und die Atmosphäre am Tisch", sagte die Staatssekretärin im Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum, Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, am Mittwoch (15. März) bei der Fachtagung zum Welttag der Hauswirtschaft 2006 in Stuttgart.
In diesem Bereich werde es auch Arbeitsmöglichkeiten für hauswirtschaftliche Fachkräfte geben, die allein oder im Team mit Ehrenamtlichen für die Kinder eine gute Verpflegung bereitstellen. Durch den Ausbau der Ganztagsschulen, das G 8 und die betreute Halbtagsschule eröffneten sich zudem viele Möglichkeiten, wissbegierige Konsumenten praxisnah auch in der Hauswirtschaft weiter zu bilden. "Wir müssen dagegen angehen, dass Kochen aus dem Alltag verschwindet und wir Kochkünste nur noch im Fernsehen bewundern. Hier können wir dem Nachwuchs wirkliche Alltagskompetenzen vermitteln und beispielsweise die vielerorts verwaisten Schulküchen wiederbeleben", betonte Gurr-Hirsch.
Mit dem Programm "Be Ki – bewusste Kinderernährung" beuge die Landesregierung mit über 5.000 Veranstaltungen im Jahr an Schulen und Kindergärten dem Übergewicht und der Fehlernährung bei Kindern vor. Die Landesinitiative "Blickpunkt Ernährung – Brennpunkt Lebensmittel" habe in den fünf Jahren ihres Bestehens bei mehr als 10.000 Veranstaltungen über zwei Millionen Konsumenten rund um das Thema Lebensmittel informiert. Die Eröffnungsveranstaltung mit dem diesjährigen Schwerpunkt "Gemüse" finde am 2. April in Durlach-Aue, im Landkreis Karlsruhe, statt. Zudem führen die Fachkräfte in den vier Ernährungszentren des Landes gezielte Aktionen zur Ernährungsaufklärung durch.
Quelle:
Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum