"Die Sommergerste (Braugerste) ist in Baden-Württemberg nach Weizen die zweitwichtigste Kulturart. Die Anbaufläche dieses, auch als Zwischenfrucht zur Verhinderung von Nitratauswaschung wichtigen Getreides, geht langsam zurück. Dies ist umso bedauerlicher, weil wir in Baden-Württemberg große leistungsfähige Mälzereien mit einer Verarbeitungskapazität von 250.000 Tonnen haben", sagte die Staatssekretärin im baden-württembergischen Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum, Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, am Freitag (20. Januar) bei der Braugerstenschau in der "Alten Füllerei " der Distelhäuser Brauerei, Distelhausen (Landkreis Main-Tauber).
Das Land unterstütze die Landwirte bei der Suche nach ertragsstarken und gesunder Sorten durch den Probeanbau mit den Landessortenversuchen. "Die europäische Agrarpolitik setzt zukünftig auf die Kraft der Märkte und weniger auf die staatlichen Eingriffe. Gerade deshalb müssen wir die Märkte vor der Haustüre bedienen", so Gurr-Hirsch.
Mit gravierenden Änderung bei wichtigen Rahmenbedingungen stelle die Agrarreform die landwirtschaftlichen Betriebe vor große Herausforderungen. "Die meisten Betriebe sind leistungs- und anpassungsfähig und brauchen den europaweiten Wettbewerb nicht zu scheuen, aber er muss unter fairen und vergleichbaren Bedingungen ablaufen", betonte die Staatssekretärin.
Der Wettbewerb habe in den letzten Jahren in allen Bereichen stark zugenommen. "Darin liegt aber auch die besondere Chance für unsere regionalen Produkte. Denn der Trend zum heimischen Produkt und zur Qualität aus Baden-Württemberg ist vorhanden. Wir benötigen dazu einen noch stärkeren Dialog zwischen Erzeugern, Verarbeitern und Verbrauchern", sagte Gurr-Hirsch. In dieser Richtung sei mit der "Gläsernen Produktion", die jährlich über eine Million Menschen auf die Höfe und Verarbeitungsbetriebe bringt oder mit dem regionalen Qualitätszeichen mit den drei Löwen – Qualität aus Baden-Württemberg schon einiges auf den Weg gebracht.
Quelle:
Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum