Informationsfahrt mit Minister Hauk zur Reichenau Gemüse–Vertriebs eG  

"Marktnähe, eine starke Bündelung des Angebotes baden-württembergischer Gemüseerzeuger und eine durchgängig strenge Qualitätskontrolle ist notwendig, um frische Produkte in hoher Qualität und einheitlicher Partie in großen Mengen zu erzeugen", sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, bei einer Informationsfahrt am Donnerstag (17. August) zur Reichenau Gemüse eG. (Landkreis Konstanz). Im Mittelpunkt der Gespräche mit den Verantwortlichen auf der Reichenau vor Ort und den Erzeugern stand die schlagkräftige Vermarktung, die Maßnahmen zur dauerhaften Qualitätssicherung, eine verbraucherschutz- und umweltgerechte Produktion der Gemüseerzeugnisse und die Erntesituation im Vordergrund. Diese Ansprüche der Verbraucherinnen und Verbraucher erfüllen die Reichenauer Gemüseerzeuger.

130 aktive Gemüseerzeuger bringen über den größten Frischgemüsevermarkter im südlichsten Gemüseanbaugebiet, der Reichenau Gemüse - Vertrieb eG, ihr Gemüse auf den Markt. Jährlich werden ungefähr 17.000 Tonnen Gemüse im Wert von 13 Millionen Euro produziert und über die Reichenau Gemüse-Vertriebs e.G. vermarktet. 80 Prozent des wert- und mengenmäßigen Jahresumsatzes stammt dabei aus dem Unter-Glas-Anbau.

In den letzten Jahren wurde die Unterglasfläche zu Lasten der Freilandfläche kontinuierlich um bis zu einem Hektar erweitert. Derzeit beträgt die gesamte Gewächshausfläche nahezu 50 Hektar (Baden-Württemberg insgesamt 200 Hektar). Der Anbau von Gemüse in Gewächshäusern ermöglicht eine ganzjährige Belieferung der Abnehmer und eine entsprechende Beschäftigung der Arbeitskräfte. Die Anbaufläche im Freiland auf der Insel Reichenau beträgt 120 Hektar. In Baden-Württemberg wird auf insgesamt 9.500 Hektar Gemüse angebaut, wobei sich d er Gemüseanbau in Nordwürttemberg - dem größten Gemüseanbaugebiet des Landes - auf die Regionen Stuttgart und Heilbronn/Franken mit insgesamt rund 4.600 Hektar konzentriert.

Die Sicherstellung einer hohen Qualität der Gemüseerzeugnisse und die Gewährung einer verbraucherschutz- und umweltgerechten Produktion werde auf der Insel Reichenau sehr ernst genommen. "Die Betriebe nutzen das Qualitätszeichen Baden-Württemberg und sichern dadurch dauerhaft die Qualität der Gemüseerzeugnisse durch strenge staatliche Kontrollen. Im Rahmen dieser Kontrollen werden jährlich unter anderem 1.600 Bodenproben entnommen und analysiert. Die Bodenuntersuchungsergebnisse bilden die Grundlage für eine bedarfsgerechte Düngung. Weiterhin werden die Gemüseprodukte auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln untersucht.

Darüber hinaus sichert der "Beratungsdienst Reichenau e.V." mit den heutigen Schwerpunkten biologischer Pflanzenschutz und bedarfsorientierte Stickstoffdüngung die hohe Qualität der Gemüseerzeugnisse", betonte Minister Hauk. Bereits seit den 80er Jahren wurden auf der Insel Reichenau die Möglichkeiten zum Einsatz von Nützlingen gegen Schädlinge und eine bedarfsorientierte Stickstoffdüngung sehr intensiv diskutiert. Inzwischen wird auf nahezu 100 Prozent der Gemüseanbaufläche unter Glas / Folie auf der Reichenau der Pflanzenschutz biologisch durchgeführt", hob Hauk hervor. So werden beispielsweise Schlupfwespen und Rauwanzen gegen die Weiße Fliege, Blattläuse und Minierfliegen eingesetzt. Gallmücken gegen Blattläuse sowie Raubmilben gegen Spinnmilben und Thripse. Mit insektenpathogenen Nematoden werden Trauermücken und mit Bacillus-thurigiensis Schadschmetterlinge bekämpft.

Zusatzinformation:

Im Rahmen der landesweiten Aktion "Blickpunkt Ernährung" ist das Schwerpunktthema dieses Jahres ist das Gemüse. Das ganze Jahr über bieten die Unteren Landwirtschaftsbehörden der Landratsämter oder eines der vier Ernährungszentren in Baden-Württemberg Aktionen zur Landesinitiative in Ihrem Landkreis. Sie veranstalten Vorträge und Workshops, auch für Schulklassen, sind auf Verbrauchermessen präsent und organisieren die "Gläserne Produktion" auf Betrieben. Die Landesinitiative Blickpunkt Ernährung ist ein wichtiger Baustein in der Kommunikation mit dem Verbraucher und vor allem mit der heranwachsenden Generation. Die umfassende neutrale Information des Verbrauchers über Lebensmittel und gesund erhaltende Ernährung ist ein wichtiger Bestandteil der Verbraucherpolitik des Landes.

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum
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