Geoinformation

Köberle besucht Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung in Stuttgart

Seit 1.1.2009 arbeiten die Fachbereiche Vermessung und Flurneuordnung im Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung (LGL) eng zusammen. Die Zusammenführung des ehemaligen Landesamts für Flurneuordnung beim Regierungspräsidium Stuttgart und des ehemaligen Landesvermessungsamts zum neuen Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung geht auf einen Beschluss des Landtags vom Sommer 2008 zum Verwaltungsstrukturreform-Weiterentwicklungsgesetz zurück.

Effiziente Aufgabenerledigung nutzt Bürgern, Organisationen und Verwaltung

„Hier ist etwas zusammengewachsen, was zusammengehört“, betonte Rudolf Köberle, als Minister für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz oberster Dienstherr aller Vermesser und Flurneuordner im Land. Mit der Fusion sei eine schlagkräftige Einheit geschaffen worden, die Vermessungs-, Bodenordnungs-, Landentwicklungs- und Geoinformationskompetenzen optimal zusammenführe. Seit 1. April seien auch alle fachspezifischen IuK-Verfahren des Ministeriums im Landesamt zusammengefasst. „ Der Zusammenschluss ermöglicht eine effiziente Aufgabenerledigung zum Nutzen von Bürgern, Organisationen und Verwaltungen“, so Köberle . „Durch großräumiges und neutrales Bodenmanagement trägt die Flurneuordnungs- und Vermessungsverwaltung dazu bei, unsere einzigartigen Landschaften zu erhalten, die Wettbewerbsfähigkeit der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe zu sichern und den Menschen ein attraktives Wohn- und Lebensumfeld zu schaffen."

Das LGL ist der zweitgrößte Landesbetrieb Baden-Württembergs und der größte Verwaltungsbereich im nachgeordneten Bereich des Ministeriums für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz. Präsident Schönherr informierte über die Aufgaben des Landesamts und stellte die vielfältigen Produkte und Dienstleistungen vor.

Schutz der bedeutendsten Streuobstbestände Europas

Köberle überzeugte sich bei seinem Besuch von der Fachkompetenz und den technischen Möglichkeiten des LGL beim derzeit laufenden Streuobstwiesenprojekt. Dieses stellt den Schutz der bedeutendsten Streuobstbestände Europas sicher. Voraussetzung hierfür sind verlässliche Daten, die dank der landesweiten Streuobsterhebung vorliegen. In Zusammenarbeit mit der Universität Hohenheim wird derzeit daran gearbeitet , diese Daten auf der Internet-Plattform des LGL, dem Geoportal BW, öffentlich zu präsentieren und Funktionalitäten für deren Auswertung anzubieten.

Beim Besuch des Ministers wurden die Fachdaten des Streuobstprojektes erstmalig vor dem Hintergrund der Geobasisdaten der Vermessungsverwaltung im Geoportal des Landesamts präsentiert. „Nutznießer dieser Plattform sind neben der Verwaltung insbesondere die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes“, erklärte der Minister.

Information für die Redaktionen:

Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung (LGL):

Die Zentrale des LGL ist in Stuttgart, weitere Dienststellen befinden sich in Kornwestheim und in Karlsruhe. Beim Landesamt sind rund 650 Personen beschäftigt. Darüber hinaus werden vom LGL rund 600 Bediensteten des Flurneuordnungspools betreut, die dem Bedarf zur Bearbeitung von Flurneuordnungsverfahren entsprechend den 35 Landratsämtern zugeordnet werden.

Streuobstwiesen:

Baden-Württemberg besitzt nach wie vor die bedeutendsten Streuobstbestände Europas und hat daher eine besondere Verantwortung für diesen Lebensraum. Streuobstbestände sind wertvolle Lebensräume mit vielen Funktionen: Sie dienen neben der Wirtschaftsfunktion gleichzeitig dem Arten-, Boden-, und Wasserschutz und tragen zum Klimaausgleich bei. Die Streuobstbestände besitzen eine herausragende Bedeutung als Genreservoir mit rund 3.000 Obstsorten allein in Deutschland. Ziel ist es, Natur und Landschaft aufgrund ihres eigenen Wertes und als Lebensgrundlage des Menschen zu schützen. Die Erhaltung des Natur- und Kulturgutes gehört zu den vorrangigen gesellschaftspolitischen Aufgaben.

Das Land hat zur Erhebung der Streuobstbestände eine umfangreiche Studie in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse sind in der Broschüre "Streuobstwiesen in Baden-Württemberg" zusammengefasst.

Die Daten können vom Geoportal des LGL unter www.geoportal-bw.de abgerufen werden.

Geoportal:

Das Geoportal ist die amtliche Informations- und Kommunikationsplattform rund um die Geodaten im Land. Es dient als zentraler Zugang zur Geodateninfrastruktur Baden-Württemberg. Das Geoportal informiert über aktuelle Entwicklungen und Projekte, es stellt Basiswissen für die Allgemeinheit und Detailwissen für Fachanwender bereit. Über das Geoportal können Geodaten gesucht und in interaktiven Karten dargestellt werden. Zugriff auf Geodaten haben neben Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft auch die Bürgerinnen und Bürgern.

In der Geodateninfrastruktur Baden-Württemberg werden die Geodaten der Landesverwaltung, der kommunalen Verwaltungsträger sowie weiterer öffentlicher und privater Stellen in einem informationstechnischen Netzwerk dergestalt verbunden, dass sie über das Geoportal bereitgestellt werden können.

Quelle:

Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz Baden-Württemberg
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