Verbraucherschutz

Landeskontrollteam Lebensmittelsicherheit (LKL BW) nimmt Arbeit auf / Minister Bonde: „Land geht neue Wege für mehr Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit“

In den vergangenen Jahren gab es verschiedene länderübergreifende oder europaweite Lebensmittelskandale wie die EHEC-Krise mit knapp 4.000 Erkrankten oder den sogenannten Pferdefleischskandal. Das Land verstärkt nun die Lebensmittel- und Futtermittelüberwachung, um gezielt für solche Krisen gewappnet zu sein. „Die amtliche Überwachung in Baden-Württemberg ist insgesamt gut aufgestellt und hat regelmäßig unter Beweis gestellt, dass sie wirkungsvoll arbeitet. Dennoch wollen wir unsere Lebensmittel- und Futtermittelüberwachung fit für die Zukunft machen und sie an die veränderten Rahmenbedingungen in der Lebensmittel- und Futtermittelwirtschaft anpassen. Heute geht das Landeskontrollteam Lebensmittelsicherheit Baden-Württemberg (LKL BW) an den Start. Das LKL BW übernimmt die Koordination großer Fälle und unterstützt die vor Ort zuständigen Behörden mit einem interdisziplinären Expertenteam. Damit geht das Land neue Wege für mehr Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit“, sagte Verbraucherminister Alexander Bonde am Montag (5. Oktober) in Stuttgart.

Als Leiter der neuen Einheit konnte Prof. Dr. Wolfram Martens gewonnen werden, der zuvor langjährige Erfahrungen auf allen Behördenebenen der Lebensmittelüberwachung und dem Veterinärwesen sammeln konnte. Er war zuletzt Amtsleiter des Amtes für Lebensmittelüberwachung und Veterinärwesen im Landkreis Emmendingen. Das Team wird in den nächsten Monaten sukzessive aufgebaut.

Das LKL BW wird über eigene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie ein Netzwerk an externen Experten auf Sachverstand zugreifen können, der bislang in dieser Form und Breite in der Überwachung noch nicht zur Verfügung stand – beispielsweise auf Lebensmitteltechnologen zur Überprüfung und Bewertung industrieller Herstellungsprozesse, Ingenieure für Maschinen- bzw. Verfahrenstechnik und Betriebswirte zur Prüfung wirtschaftlicher Fragestellungen. Anlassbezogen sollen weitere Spezialisten als Sachverständige einbezogen werden, beispielsweise IT-Fachleute, Toxikologen und Schädlingsbekämpfer.

Hintergrundinformationen:

Das LKL BW hat folgende Hauptaufgabengebiete:

  • Bewältigung von Krisen im Sinne einer „schnellen Eingreiftruppe“,
  • Vernetzung der Kontrolltätigkeit, vor allem an den Schnittstellen zwischen Rechtsbereichen (Futtermittel - Lebensmittel, Lebensmittel - Tierische Nebenprodukte - Futtermittel, Tierschutz/Tiergesundheit - Lebensmittel),
  • Bekämpfung von Betrugsfällen und
  • Durchführung besonderer Kontrollen, zum Beispiel bei schwerwiegenden Vorkommnissen in Lebensmitteln, bei Erkrankungsfällen, beim Auftreten von Umweltkontaminationen mit Einfluss auf die Qualität bzw. Sicherheit von Lebensmitteln oder Futtermitteln, sowie vertiefte Überprüfungen großer, überregional tätiger Betriebe.

Die Kontrollen des LKL BW erfolgen ausschließlich gemeinsam mit und zur Unterstützung der örtlich zuständigen Behörden.

Das Kontrollteam wird am Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung am Standort Stuttgart angesiedelt, das dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz nachgeordnet ist. Hierfür stehen im Haushaltsplan jährlich 1,4 Millionen Euro einschließlich Sachmitteln zur Verfügung, mit denen bis zu 17,5 neue Stellen geschaffen werden können.

Informationen zum Verbraucherschutz gibt es unter www.mlr-bw.de.

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