Minister Hauk beim Bauerntag in Sigmaringen

"Der Systemwechsel in der Landwirtschaft hin zu mehr Unternehmertum und die Erweiterung der Europäischen Union sind für die Landwirtschaft eine große Chance, aber auch eine riesige Herausforderung. Das Land unterstützt die bäuerlichen Familienbetriebe durch eine intensive Begleitung und mit leistungsstarken Programmen. Kein anderes Bundesland engagiert sich für ländliche Räume und für Agrarumweltprogramme so stark wie Baden-Württemberg. Diesen Spitzenplatz wollen wir auch in Zukunft halten ", sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, am Freitag (6. Januar) auf dem Bauerntag in Sigmaringen (Landkreis Sigmaringen). Die Landwirte seien bereit, sich den Erfordernissen des Marktes zu stellen, dazu werde aber eine entsprechende Planungssicherheit benötigt, wie siemit der Einigung des EU-Finanzrahmens für 2007-2013 nun erreicht wurde.

Angesichts der harten Verteilungskämpfe um die verfügbaren Finanzmittel forderte der Minister von der EU ein klares Bekenntnis zu der Finanzierung von Agrarumweltmaßnahmen und Programmen zur Förderung des Ländlichen Raumes. "Agrarumweltmaßnahmen wie MEKA oder die Ausgleichszulage haben in Baden-Württemberg eine zentrale Bedeutung für die bäuerliche Landwirtschaft und damit für den Erhalt der Kulturlandschaft. Sie sind mit entscheidend für die hohe Standortqualität des Landes im Vergleich zu anderen führenden europäischen Regionen und genießen daher zu Recht eine hohe gesellschaftliche Akzeptanz", betonte der Minister.

In Baden-Württemberg habe sich die Landwirtschaft aber auch zahlreiche neue Felder erschlossen. "Die Direktvermarktung, der Agrartourismus und vor allem die Bereiche wie die erneuerbaren Energien, Biogas und Photovoltaik nehmen stetig an Bedeutung zu", sagte Hauk. Im Bereich der Biogaserzeugung in der Landwirtschaft habe sich seit der Novellierung des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes 2004 innerhalb einen Jahres die installierte Leistung nahezu verdoppelt. Neben dem Biogas sei der Bereich der Holzpellets derzeit der am stärksten wachsende Einzelmarkt. Bis zum vergangenen Jahr waren in Baden-Württemberg rund 4.500 Anlagen installiert, 2006 kommen rund 2.000 Neuanlagen hinzu.

Der wichtigste Beitrag der baden-württembergischen Landwirtschaft liege aber weiterhin in der Produktion der großen Vielzahl an qualitativ hochwertigen Lebensmitteln. "Der Griff zum regional erzeugten Lebensmittel ist die logische Konsequenz aus den Debatten um Nachhaltigkeit, Lebensmittelsicherheit und Kulturlandschaftspflege, denn blühende Landschaften entstehen nicht von selbst, sondern erst durch die harte Arbeit der Bäuerinnen und Bauern. Deshalb benötigen wir dazu ein noch stärkeren Dialog zwischen Erzeugern, Verarbeitern und Verbrauchern", betonte der Minister. In dieser Richtung seien die "Gläsernen Produktion", die jährlich über eine halbe Million Menschen auf die Höfe und in die Verarbeitungsbetriebe bringt oder das regionale Qualitätszeichen mit den drei Löwen, das QZ BW, und das "Bio-Zeichen Baden-Württemberg" wegweisende Elemente der Landesagrarpolitik.

"Die Landesregierung steht zur bäuerlichen Landwirtschaft und zur heimischen Ernährungswirtschaft. Und wir werden alles daransetzen, dass unser Ländlicher Raum das starke Rückgrat Baden-Württembergs bleibt", bekräftigte der Minister.

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum
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