Mitgliederversammlung des Badischen Weinbauverbandes e.V.

"Bei der Reform der Weinmarktorganisation müssen Maßnahmen, die die Qualität und die Struktur im Weinbau unterstützen, Priorität haben. Auf europäischer Ebene wird Baden-Württemberg deshalb darauf bestehen, dass die Wettbewerbsfähigkeit unseres Weinbaus im Vergleich zu den außereuropäischen Konkurrenten ausgebaut und die Produktion von Qualität honoriert wird", sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, am Freitag (3. März) bei der Mitgliederversammlung des Badischen Weinbauverbandes e.V. in Offenburg (Ortenaukreis).

Mit der EU-Förderung im Weinbau konnten in Baden-Württemberg seit dem Jahr 2001 rund 2.800 Hektar mit einem Betrag von rund 17 Millionen Euro umstrukturiert werden. Mit dem Jahr 2006 wird die erste Förderperiode abgeschlossen sein. "Ab dem Jahr 2007 wird das Förderprogramm in Teilen neu und flexibler ausgerichtet, um unsere Reblagen auch zukünftig den aktuellen produktions- und markttechnischen Herausforderungen anzupassen", so der Minister. So solle für beide Anbaugebiete Baden und Württemberg ein einheitliches Umstrukturierungsprogramm gelten. Konkret seien ab 2007 folgende Maßnahmen der Umstrukturierung und Umstellung vorgesehen: Jeder Rebsortenwechsel, ohne Vorgabe der Rebsorten; jede Zeilenverbreiterung, die mindestens 15 cm zur Altanlage beträgt; jede Umstellung von Flächen mit ungünstigen Bewirtschaftungsstrukturen, beispielsweise unterschiedliche Zeilenbreiten - soweit moderne Anlagen von über 1,80 Zeilenabstand geschaffen werden. Außerdem die Querterassierung von Steillagen oder die Schaffung von Direktzugfähigkeit bei Lagen über 30 Prozent Hangneigung. Darüber hinaus werde die Tröpfchenbewässerung in die Förderung aufgenommen. "Die Umstrukturierung soll im Jahr 2007 mit maximal 6.400 Euro pro Hektar und die Tröpfchenbewässerung mit maximal 1.800 Euro pro Hektar gefördert werden. Bis zum 31. Mai dieses Jahres sollen Anträge für Maßnahmen im Jahr 2007 gestellt werden können", erklärte Hauk.

Im Zusammenhang mit dem Weinhandelsabkommen der Vereinigten Staaten von Amerika und der Europäischen Union führte der Minister aus, dass das ausgehandelte Abkommen weder den baden-württembergischen noch den deutschen Interessen entspricht. "Zu kritisieren ist vor allem die gegenseitige Anerkennung der önologischen Verfahren sowie der geringe Schutz geografischer Herkunftsangaben, denn nur 87 der ca. 3.500 deutschen geografischen Bezeichnungen werden anerkannt. Deshalb sollten alle Optionen der Nachverhandlungen des EU-USA Weinabkommens genutzt werden", betonte der Minister.

Der Weinbau habe in Baden-Württemberg einen hohen Stellenwert und genieße großes Ansehen, nicht zuletzt zähle der Weinbau zu den Kulturen mit vielen zusätzlichen Potentialen, beispielsweise in der Weiterentwicklung der Thematik "Wein und Tourismus". "Neue Wege im Weinbau können und dürfen nur auf den Wurzeln traditioneller Produktion und Verarbeitung mit dem Ziel der ständigen Weiterentwicklung der Qualität eingeschlagen werden. Auf dieser Basis können wir Altes bewahren und notwendige Reformen mitgestalten", sagte Hauk.

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum
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