Übergabe der Öko-Regio-Tour an den Tourismus-Verein Zaber

"Kulturlandschaften entdecken und genießen, dieses Motto der Öko-Regio-Touren wird speziell im Zabergäu beispielhaft umgesetzt", sagte die Staatssekretärin im baden-württembergischen Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum, Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, am Samstag (6. Mai) in der Burgermühle bei Brackenheim (Landkreis Heilbronn). "Das vor vier Jahren ins Leben gerufene Projekt hat sich innerhalb kürzester Zeit zur Vorzeige-Öko-Regio-Tour entwickelt", lobte Staatsekretärin Gurr-Hirsch.

Die durch den Weinbau geprägte Kulturlandschaft mit seinen fruchtbaren Keuperböden und seinem milden Klima biete nicht nur einen idealen Ort, um guten Wein anzubauen, sondern auch um den Zusammenhang zwischen vielfältiger Kulturlandschaft und flächendeckender Landbewirtschaftung aufzuzeigen.

"Schöne, ökologisch wertvolle Landschaften sind keine Selbstverständlichkeit und kein kostenloses Nebenprodukt unserer heimischen Landwirtschaft, sondern eine existentielle Herausforderung für unsere Gesellschaft", erklärte Friedlinde Gurr-Hirsch.

Landschaft werde immer mehr als Kulisse für Freizeit und Sport begriffen, als Erholungsraum und Wochenendvergnügen. Immer weniger Menschen wüssten, wie viel Arbeit und Mühe hinter dem eindrucksvollen Landschaftsbild in Baden-Württemberg steckten. "Aus diesem Grund setzt sich das Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum dafür ein, dass landwirtschaftliche Fördermaßnahmen bis hin zur Landschaftspflege nicht als Subventionen für private Erwerbsträger begriffen werden, sondern als Solidarbeitrag für die gesamtgesellschaftliche Aufgabe Kulturlandschaft", betonte die Staatssekretärin.

Zusatzinformation:

Die Öko-Regio-Touren werden als Gemeinschaftsprojekt des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum und dem NABU Landesverband Baden-Württemberg seit dem Jahr 1999 durchgeführt. Ziel ist es, den Zusammenhang der Erhaltung von Natur und Landschaft, landwirtschaftlicher Produktionsweisen und Verbraucherverhalten deutlich zu machen. Die Öko-Regio-Touren werden vom Ministerium und dem NABU initiiert und gefördert und sollen dann an die jeweils zuständigen Tourismusvereine übergehen.

Folgende acht Öko-Regio-Touren bestehen bereits:

-Schwäbische Alb, seit Mai 1999, zur Erhaltung der Wachholderheiden/Schafbeweidung

-Hotzenwald (Landkreis Waldshut), seit Juli 1999, Offenhaltung bei Winterbeweidung/Rindfleischvermarktung

-Kraichgau (Landkreis Karlsruhe), seit Oktober 1999, Streuobstwiesen/ Apfelsaftver-marktung

-Allgäu (Landkreis Ravensburg), seit Juli 2000, Erhaltung der allgäuer Wiesen/Milchwirtschaft

-Kochertal (Landkreis Heilbronn), seit Mai 2000, Flusslandschaft/Gemüse-, und Getreideanbau

-Markgräfler Land (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald), seit September 2000, Holwege/ökologischer Weinbau

-Zabergäu (Landkreis Heilbronn), seit Juli 2003, breiter landwirtschaftlicher Querschnitt

-Riedlingen (Landkreis Biberach), seit September 2005, Auenlandschaft, Erhalt feuchten Grünlands

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum