Energie

Verbraucherminister Hauk empfiehlt Wechsel zu günstigeren Tarifen oder neuen Anbietern

"Vor wenigen Tagen wurde von der Gaswirtschaft die dritte Gaspreiswelle in diesem Jahr angekündigt. Ich kann jedem Bürger nur empfehlen, jetzt die Preise zu vergleichen und selbst gegen die neuen Gaspreissteigerungen vorzugehen. Seriöse Preisvergleichsportale wie Verivox sind dabei eine wertvolle Hilfe, denn sie zeigen dem Verbraucher seine individuellen Möglichkeiten und Alternativen auf", sagte der baden-württembergische Verbraucherminister, Peter Hauk MdL, am Freitag (30. Mai) bei einem Besuch der Verivox GmbH in Heidelberg. Das größte, unabhängige Verbraucherportal für Energie und Telekommunikation in Deutschland wurde im März von der Zeitschrift Ökotest bei einem Vergleich der Tarifrechner zum Testsieger gekürt.

Baden-Württemberg fordert für den Energiesektor mehr Transparenz bei den Energiepreisen und fundierte Verbraucherinformation und sieht in den unabhängigen Preisvergleichsportalen wie Verivox dabei einen verlässlichen Partner. Interessierten Verbrauchern listen die Datenbanken alle am Ort verfügbaren Versorgungstarife und Anbieter auf. Gleichzeitig werden die jährlichen Gesamtkosten in Abhängigkeit vom Verbrauch berechnet.

Um den Wettbewerb weiter anzukurbeln und den Druck auf die Energieunternehmen zu erhöhen, sollten Verbraucher Tarife und Leistungen genau vergleichen und bei besseren Alternativangeboten den Tarif oder Versorger wechseln: "Inzwischen gibt es bundesweit mindestens ein günstigeres Konkurrenzangebot zu den traditionellen Gasversorgern, regional sind auch schon weitere Anbieter am Gasmarkt. Auch die traditionellen Gasversorgungsunternehmen bieten unter dem Druck des beginnenden Wettbewerbs neue und teilweise günstigere Tarife an. Ein Wechsel kann sich unter Umständen lohnen. Bei den derzeit drastisch steigenden Energiepreisen kann sich auch ein Tarif mit einer Preisgarantie von beispielsweise einem Jahr auszahlen. Denn eine solche Preisgarantie schützt dann in den nächsten zwölf Monaten vor weiteren Preiserhöhungen", betonte Minister Hauk .

Im Zeitraum von 2005 bis 2008 sind die Gaspreise für die privaten Haushalte in Deutschland bislang zwischen 12,5 und 56 Prozent, im Durchschnitt rund 30 Prozent gestiegen, der Verbraucherpreisindex dagegen nur um 6,6 Prozent. Die extremen Preissteigerungen bei Strom und Gas belasten nicht nur die privaten Haushalte. Experten warnen vor den negativen Folgen der Energiepreissteigerungen für die Volkswirtschaft und die Währungsstabilität.

Die Verivox-Datenbank belegt auch bei den baden-württembergischen Versorgern für die letzten drei Jahre drastische Preissteigerungen für die Privatkunden um durchschnittlich 30 Prozent. Damit bezahlen die Bürger im Land nach Schweden und Irland die höchsten Preise für Gas in Europa. In den Nachbarländern Frankreich, Italien und Spanien und im Vereinigten Königreich sind die Gaspreise sowohl mit als auch ohne Steuern und Abgaben zum Teil deutlich günstiger.

Minister Hauk sieht die Aufgabe des Staates im Energiesektor in der Schaffung von Rahmenbedingungen, die im Interesse der Verbraucher einen freien und fairen Wettbewerb auf den Energiemärkten sichern. "Dort, wo der Wettbewerb nicht funktioniert oder behindert wird, müssen staatliche Instrumente, wie die Netzregulierung und die Preismissbrauchsaufsicht konsequent eingesetzt werden. Eine Zertifizierung der Preisvergleichsrechner nach einheitlichen Mindeststandards würde den Verbraucher vor unseriösen Preisvergleichen im Internet schützen ," regte der Minister an und nahm dabei Bezug auf einen aktuellen Test der Tarifrechner, der schwerwiegende Mängel bei etlichen Internetportalen aufdeckte.

Zusatzinformation:

Beratung und Hilfestellung beim Versorgerwechsel geben die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg e.V. ( vz-bawue.de ) sowie unabhängige Energieagenturen, wie z.B. Verivox ( verivox.de ).

Weitere Informationen zum Energiesektor bietet auch das Verbraucherministerium Baden-Württemberg ( mlr.baden-wuerttemberg.de ) unter 'Wirtschaftlicher Verbraucherschutz' / 'Energie' an. Dort gibt es auch einen Link zum ÖKOTEST-Vergleich von 21 Energieportalen.

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum
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