Naturschutz

Bonde: „Vor dem Hintergrund des Klimawandels bekommt der Moorschutz neues Gewicht“

"Moore bilden besondere Lebensräume für zahlreiche seltene und hochspezialisierte Arten. Aber auch beim Klimaschutz spielen Moore eine zentrale Rolle, da sie noch mehr Kohlendioxid speichern als Wälder. Moorschutz ist daher zugleich Klimaschutz", sagte Naturschutzminister Alexander Bonde am Mittwoch nach seinem Besuch des Naturschutzgebietes Arrisrieder Moos bei Kißlegg (Landkreis Ravensburg). Vor dem Hintergrund des Klimawandels bekomme der Moorschutz in Baden-Württemberg neues Gewicht. "Ein zentraler Bestandteil der erweiterten Naturschutzstrategie der grün-roten Landesregierung wird daher die Entwicklung eines nachhaltigen Moorschutzkonzepts sein. Wir wollen dabei naturschutzfachliche Anforderungen mit dem Boden- und Klimaschutz verbinden", sagte der Minister weiter.

Dabei sei es wichtig, möglichst viele Akteure einzubinden. "Moorrenaturierung braucht eine breite Akzeptanz innerhalb der Bevölkerung. Das Projekt 'Regionales Moorentwicklungskonzept' hat beispielhaft für die Region Oberschwaben und speziell für das Arrisrieder Moos gezeigt, wie ein landesweites Moorschutzkonzept erstellt werden kann", so Bonde. Ein Arbeitskreis aus örtlichen Gebietskennern und Akteuren habe das Projekt begleitet. Dadurch sei einerseits das vorhandene Wissen über die Moore optimal eingebunden, zum anderen seien Fragen der Bewertung und Prioritätensetzung mit den Leuten vor Ort diskutiert worden.

Wichtig sei auch, das touristische Potenzial der Moore zu erkennen und auszuschöpfen. "Ob Moorlehrpfade oder Führungen: Viele Renaturierungsprojekte wie etwa im Wurzacher Ried oder im Pfrunger-Burgweiler Ried haben sich zu einem Anziehungspunkt für den sanften Tourismus entwickelt", betonte Bonde abschließend.

Hintergrund:

Das Arrisrieder Moos liegt südlich von Kißlegg. Ursprünglich bestand das Gebiet aus einem ausgedehnten Hochmoorkern umgeben von einem breiten Niedermoorgürtel. Schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde im Arrisrieder Moos in größerem Um-fang Torf gestochen. Erst 1960 wurde der Abbau endgültig eingestellt. Durch Torfabbau und Entwässerung kam das Moorwachstum zum Erliegen. Durch die Großflächigkeit und die Vielfältigkeit des Gebietes lebt im Arrisrieder Moos aber auch heute noch eine ungewöhnliche Fülle seltener und gefährdeter Tier- und Pflanzenarten. 1984 erklärte die Forstverwaltung das Gebiet zum Schonwald. 1989 wurde das Arrisrieder Moos zusätzlich als Naturschutzgebiet ausgewiesen.

Quelle:

Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg