Süddeutscher Verbrauchermonitor 2012

Bürgerinnen und Bürger haben Vertrauen in den Verbraucherschutz im Land

„Verbraucherinnen und Verbraucher in Baden-Württemberg fühlen sich laut den Ergebnissen des Süddeutschen Verbrauchermonitors 2012 gut geschützt und haben überwiegend großes Vertrauen in den Verbraucherschutz. Diese heute veröffentlichte repräsentative Umfrage zeigt, dass Verbraucherschutz in allen Bereichen des Alltags ein Thema ist, das die Bürgerinnen und Bürger bewegt. Deshalb hat sich die grün-rote Landesregierung von Anfang an umfassend dafür eingesetzt, Verbraucherrechte weiter zu stärken und das Verbraucherschutzniveau weiter zu erhöhen“, erklärte Verbraucherminister Alexander Bonde am Mittwoch in Stuttgart. Für 97 Prozent der Befragten spiele der Schutz ihrer Rechte als Verbraucher eine wichtige bis außerordentlich wichtige Rolle.

Vor allem den Verbraucherschutz bei „Essen und Trinken“, „Finanzen und Versicherungen“ sowie „Energie und Wohnen“ beurteilen die Verbraucherinnen und Verbraucher in Baden-Württemberg als sehr wichtig.   Verbrauchervertrauen und Eigenverantwortung stärken „Wir wollen wissen, wo der Schuh drückt und fragen die Verbraucherinnen und Verbraucher deshalb direkt nach ihren Erfahrungen und Einstellungen. Unsere Aufgabe ist es nicht, Verbraucherinnen und Verbrauchern ihre Verantwortung und Entscheidungen beim Einkaufen oder beim Abschluss von Verträgen abzunehmen. Vielmehr wollen wir sie befähigen, selbstbewusst die für sie besten Entscheidungen zu treffen. Darüber hinaus möchten wir durch unsere Arbeit das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in den Verbraucherschutz stärken“, so der Minister.

Der im Vergleich zum letzten Verbrauchermonitor im Jahr 2010 unveränderte Verbrauchervertrauensindex von 61 Punkten liege laut Bonde auf einem guten mittleren Niveau, was Ansporn sei, noch besser zu werden. Diese Kontinuität zeige, dass trotz EHEC, Dioxin, Internetabzocke, Datenschutzmängeln in sozialen Netzwerken, Finanzkrise und Energiewende das Verbrauchervertrauen auf einem guten Niveau bleibe.  

Zufriedenheit im Bereich „Telefon und Internet“ gestiegen Die Zufriedenheit beim Verbraucherschutz rund um „Telefon und Internet“ habe laut den Ergebnissen gegenüber 2010 zugenommen. Dennoch seien noch immer 38 Prozent (2010: 45 Prozent) der Baden-Württembergerinnen und Baden-Württemberger weniger bis völlig unzufrieden. „Dies zeigt uns, dass hier nach wie vor Handlungsbedarf seitens der Politik sowie die Notwendigkeit zur gezielten Information von Verbraucherinnen und Verbrauchern besteht“, sagte Bonde. Deshalb stehe auch der Verbrauchertag Baden-Württemberg 2012 am 4. Dezember ganz im Zeichen des Verbraucherschutzes in der digitalen Welt.

Im Vergleich zu den Ergebnissen der Umfrage im Jahr 2010 haben 2012 etwas weniger der befragten Internetnutzerinnen und Internetnutzer eine Rechnung für ein scheinbares Gratisangebot oder ein verstecktes Abonnement erhalten (27 Prozent, 2010: 31 Prozent), allerdings haben mehr Verbraucherinnen und Verbraucher sofort (drei Prozent, 2010: ein Prozent) oder nach einer Mahnung des Anbieters (vier Prozent, 2010: zwei Prozent) bezahlt. „Mit der seit dem 1. August 2012 geltenden Button-Lösung haben Verbraucherinnen und Verbraucher zukünftig mehr Schutz vor unseriösen Angeboten. Anbieter müssen jetzt Farbe bekennen, ob Angebote kostenpflichtig sind oder nicht. Ein Verstecken im Kleingedruckten gilt nicht mehr“, erläuterte der Verbraucherminister.  

Umgang mit sozialen Netzwerken gewinnt an Bedeutung „Bereits die Hälfte der Internetnutzerinnen und -nutzer in Baden-Württemberg sind bei sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter, Google+ oder XING angemeldet und nutzen diese. Bei den 14- bis 29-Jährigen sind es sogar 81 Prozent. Daher ist es wichtig, über mögliche Risiken zu informieren. Dies tun wir seit kurzem auch mit unserer eigenen Facebook-Profilseite ‚VerbraucherBW‘, auf der wir beispielsweise auf einen bewussten Umgang mit persönlichen Daten hinweisen“, erklärte Bonde. Laut Verbrauchermonitor 2012 gehen Nutzerinnen und Nutzer sozialer Netzwerke im Großen und Ganzen sparsam mit ihren persönlichen Daten um. 72 Prozent stellen bewusst nur sehr wenige, ausgewählte Daten und Bilder ein, 65 Prozent nehmen die Einstellungen in sozialen Netzwerken ganz genau und bewusst vor. Für besonders risikoreich halten die Nutzerinnen und Nutzer die unberechtigte Weitergabe von Daten durch die Betreiber der Netzwerke.  

Zielgruppenspezifische Angebote des Ministeriums Das baden-württembergische Verbraucherministerium setzt beim digitalen Verbraucherschutz auf Verbraucherinformation und -bildung. So werden für ältere Verbraucherinnen und Verbraucher ab Herbst erneut die Konferenzen „Verbraucher 60plus – Sicher im Internet“ angeboten. Das Ministerium spricht auch jüngere Internetnutzer gezielt an. „Gemeinsam mit der Verbraucherkommission Baden-Württemberg und dem Kultusministerium haben wir den Verbraucherschutzpreis 2012 für Schulen zum Thema digitaler Verbraucherschutz ausgelobt“, sagte Minister Bonde.  

Hintergrund:

Bereits zum zweiten Mal haben die Länder Baden-Württemberg und Bayern den Süddeutschen Verbrauchermonitor als gemeinsame repräsentative Verbraucherumfrage in Auftrag gegeben. Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) hat rund 1.400 Verbraucherinnen und Verbraucher in den beiden Bundesländern im Februar und März dieses Jahres telefonisch befragt. Die vollständige Studie „Süddeutscher Verbrauchermonitor 2012, Baden-Württemberg“ ist im Internet auf der MLR-Homepage und unter www.verbraucherportal-bw.de zu finden.  

Informationen zum Verbrauchertag Baden-Württemberg 2012 am 4. Dezember in Stuttgart sowie zum Verbraucherschutzpreis 2012 für Schulen sind unter www.verbrauchertag-bw.de abrufbar.

Die Facebookseite VerbraucherBW ist unter www.facebook.com/VerbraucherBW abrufbar und informiert aktuell über wichtige Themen des Verbraucherschutzes.

Quelle:

Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg