Gedenken

Gedenkveranstaltung anlässlich der Deportation von Juden aus dem Kraichgau in das Internierungslager Gurs

„Es ist unsere Aufgabe, die Erinnerung an die Ereignisse des Oktober 1940 aufrecht zu erhalten. Über 6.500 jüdische Mitbürger aus Baden, der Pfalz und dem Saarland mussten damals ihre Heimat verlassen. Daraus erwächst für uns und für kommende Generationen eine Mahnung zum Frieden und zur Versöhnung“, sagte die Staatssekretärin im baden-württembergischen Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz, Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, anlässlich der zentralen Gedenkfeier am Mittwoch, (20. Oktober 2010) in Sinsheim (Rhein-Neckar-Kreis).
 
In diesen Tagen finde der 70. Jahrestag der Deportation von mehreren tausend Mitbürgerinnen und Mitbürger aus dem Südwesten in das südfranzösische Internierungslager Gurs statt. Von einem auf den anderen Tag hätten die Menschen ihre Heimat zurücklassen und in ein ungewisses Schicksal aufbrechen müssen. „Es wurden Lebenspläne durchkreuzt, Familien getrennt und eine Zeit des Leidens begann. Jeder einzelne Name von Deportierten steht für ein leidvolles Schicksal“, so die Staatssekretärin. Mit der Deportation sei auch das lebendige jüdische Leben in der Region zerstört worden.
 
Umso wichtiger sei deshalb, die Erinnerung durch Gedenktage im öffentlichen Bewusstsein wach zu halten. „Zur Geschichte unserer Region gehören auch diese dunklen Seiten, die wir uns vor Augen halten müssen. Wir sollten sie als Grundstein für eine nachhaltige Friedensarbeit sehen und dies auch anderen vermitteln“, sagte Gurr-Hirsch.
 
Hintergrundinfo:

Am 22. und 23. Oktober 1940 wurden per Geheimbefehl über 6.500 Juden aus Baden, der Pfalz und dem Saarland in das südfranzösische Internierungslager Gurs deportiert. Anlässlich dieser Ereignisse finden in zahlreichen Orten Gedenkveranstaltungen statt.

Quelle:

Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz Baden-Württemberg