Ländlicher Raum

Großer Landfrauennachmittag in Appenweier

„Die Veränderungen der agrarpolitischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen stellen die landwirtschaftlichen Familien und die ländliche Bevölkerung vor Herausforderungen. Bei der Sicherung der landwirtschaftlichen Einkommen spielen Frauen eine wichtige Rolle. Frauen sind wahre Multitalente. Sie sitzen auf dem Traktor, versorgen die Tiere und kümmern sich um Haushalt und Kinder. Und so nebenbei erschließen sie mit Kreativität, Elan und Unternehmensgeist neue Tätigkeitsfelder und betriebliche Standbeine“, sagte die Staatssekretärin im baden-württembergischen Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz, Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, am Mittwoch (16. Februar 2011) beim großen Landfrauennachmittag in Appenweier ( Ortenaukreis ).
 
Frauen seien genauso erfolgreich wie Männer. Allerdings käme es auf die richtigen Rahmenbedingungen an. Bedürfnisgerechte Qualifizierungen und eine zufriedenstellende Betreuung für Kinder und pflegebedürftige Familienangehörige seien hier von großer Bedeutung. „Besonders unser Ländlicher Raum in Baden-Württemberg steht in Bezug auf Kinderbetreuung und Infrastrukturausbau im europäischen Vergleich gut da“, so Gurr-Hirsch. Das sei Verdienst vieler Beteiligter - der Kommunen, der Wirtschaft, der vielen Bürgerinnen und Bürger sowie der zielgerichteten Strukturpolitik der Landesregierung. „Hierzu leisten auch die Landfrauen einen entscheidenden Beitrag“, betonte die Staatssekretärin. Beispielsweise würden personenbezogene, haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger angeboten. „Es sind in Ergänzung zu den bereits bestehenden Sozialstationen neue Netzwerke entstanden, die durch das Angebot ihrer Dienstleistungen den Frauen vor Ort Arbeitsplätze verschaffen und zur Wertschöpfung der Region und zur Steigerung der Lebensqualität beitragen“, erklärte Gurr-Hirsch.
 
„Ziel der Landespolitik bleibt die Schaffung gleichwertiger Perspektiven und gleichwertiger Lebensbedingungen, damit der Ländliche Raum attraktive Zukunftsperspektiven bietet“, so die Staatssekretärin. Je mehr Single-Haushalte es gebe, je älter und einsamer Menschen würden, je stärker die Verwurzelung in der mobilen Gesellschaft abnehme, desto dringlicher sei das Engagement der Landfrauen, die Frauen beispielsweise auf die Pflege von Angehörigen oder die Pflege als berufliche Chance vorzubereiten. Allgemeine und berufliche Weiterbildung, wie sie beispielsweise die Landfrauen mit finanzieller Unterstützung durch das Land anbieten würden, sei hier ein wichtiger Faktor.
 
Das Land fördere verschiedene Modellprojekte, um die Arbeit der Landfrauen zu stärken. Eines der erfolgreichsten Projekte dabei sei der Lehrgang zur „Hauswirtschaftlichen Familienbetreuerin“. Im Rahmen des Landfrauennachmittag wurden die Zertifikate an die Teilnehmerinnen des Lehrgangs überreicht. Auch an die Jugendbegleiter Ernährung wurden Zertifikate übergeben. Das Jugendbegleiter-Programm erfährt eine gute Resonanz. Nur vier Jahre nach seiner Einführung engagieren sich bereits 15.000  Schüler, Eltern, Vereinsangehörige und Einzelpersonen als Jugendbegleiter an über 1.000 Schulen . „Sie bereichern mit ihren Betreuungs- und Bi ldungsangeboten das Schulleben“, sagte Gurr-Hirsch.
 
Weitere Informationen zum Thema Frauen im Ländlichen Raum sind auf der Internetseite des Ministeriums für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz unter www.mlr.baden-wuerttemberg.de abrufbar.

Quelle:

Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz Baden-Württemberg