Wald

Internationales Jahr der Wälder 2011 mit vielfältigen Aktionen im Land

„Wälder und Holz aus nachhaltiger Bewirtschaftung tragen zur Lösung wichtiger Zukunftsfragen bei. Insbesondere in den Bereichen Klimaschutz und Energieversorgung übernehmen sie unverzichtbare Aufgaben. Zugleich sind unsere Wälder für viele Tier- und Pflanzenarten ein unersetzlicher Lebens- und Rückzugsraum. Darüber hinaus dienen sie den Bürgerinnen und Bürgern als wichtiger Ort der Erholung“, sagte der baden-württembergische Minister für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz, Rudolf Köberle MdL, am Mittwoch (29. Dezember 2010) in Stuttgart. Das Internationale Jahr der Wälder 2011 sei ein sehr guter Anlass, um den Menschen die Bedeutung der sie umgebenden Wälder vor Augen zu führen. „Wälder sind lebenswichtig für das Überleben und das Wohlergehen von uns allen, das heißt von fast sieben Milliarden Menschen weltweit“, so Köberle. Das auf einen Beschluss der Vereinten Nationen zurückgehende Internationale Jahr der Wälder 2011 habe zum Ziel, das Bewusstsein der Menschen für die Erhaltung und die nachhaltige Entwicklung von Wäldern zu fördern.

Bundespräsident Christian Wulff übernimmt die Schirmherrschaft für das Internationale Jahr der Wälder 2011 in Deutschland, Ministerpräsident Stefan Mappus tut dies für Baden-Württemberg.

Waldland Baden-Württemberg feiert mit!

„Das Land beteiligt sich mit einer breit angelegten Waldkampagne am Internationalen Jahr der Wälder 2011. Damit wird Baden-Württemberg seiner Vorreiterrolle als Waldland gerecht“, betonte Köberle. 2011 sei das Internationale Jahr der Wälder. 2011 sei aber auch das Jahr der Waldbesitzer und Forstleute, der Naturbegeisterten und all derjenigen, die im und mit dem Wald sowie mit dem Rohstoff Holz arbeiten.

„Das Internationale Jahr der Wälder wird in Baden-Württemberg von einer Vielzahl an Veranstaltungen geprägt sein. Als Beispiele seien ein großer Waldtag in Zusammenarbeit mit dem Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck am 22. Mai 2011 oder das 100jährige Jubiläum des ältesten Bannwaldes in Baden-Württemberg am 10. Juli 2011 an der Schwarzwaldhochstraße genannt“, sagte der Forstminister. Mit dem Aktionsstrang „Waldkulturerbe“ würden im Jahr 2011 all diese Veranstaltungen erstmals ein gemeinsames Gesicht bekommen. Einerseits sei dieser Ansatz so breit gefasst, dass sämtliche Wald-Aktivitäten darunter stattfinden können, andererseits fordere er die Menschen dazu auf, gerade die kulturelle Leistung des Waldes zu entdecken. Alle Veranstaltungen würden zentral beworben und in einem Online-Kalender über das Internet kommuniziert.

In der ersten Phase der Landeskampagne stünden die Holznutzung und die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten von Holz im Mittelpunkt. Die in den Wäldern gelagerten Holzstämme aus dem aktuellen Einschlag, sogenannte Holzpolter, würden ab Ende Januar mit Plakaten bestückt, die auf deren künftige Verwendung hinweisen. Mit kurzen und prägnanten Botschaften wie „Ohne Wald keine Zeitung“ oder „Ohne Wald kein Zuhause“ werde deutlich, wo Holz überall einsetzbar sei.

Bürgerinnen und Bürger sind zum Mitmachen eingeladen

„Baden-Württemberg wird das Internationale Jahr der Wälder 2011 dafür nutzen, die öffentliche Diskussion und Meinungsbildung zu Waldthemen anzuregen, fortzusetzen und zu vertiefen. Denn die Ansprüche an den Wald und seine Leistungen für die Allgemeinheit sind zahlreich und zum Teil gegensätzlich. Dies gilt es, im kommenden Jahr aufzuzeigen, den notwendigen Dialog anzustoßen und konstruktive Lösungen zu erarbeiten“, erklärte Köberle. Die Bürgerinnen und Bürger hätten bei den zahlreichen Veranstaltungen sowie im direkten Kontakt mit den Akteuren der Forst- und Holzbranche die Gelegenheit, ihre Meinung und ihre Anregungen einzubringen und sich aktiv am Internationalen Jahr der Wälder zu beteiligen.

Hintergrundinformationen:

Baden-Württemberg ist bundesweit eines der waldreichsten Länder. Es ist auf einer Fläche von rund 1,4 Millionen Hektar und zu 39 Prozent von Wald bedeckt. Die Waldfläche nimmt jährlich leicht zu.

Der baden-württembergische Sektor Forst und Holz stellt mit einem Jahresumsatz von 31 Milliarden Euro, 29.000 überwiegend kleineren und mittelgroßen Unternehmen sowie insgesamt rund 200.000 Beschäftigten einen bedeutenden Wirtschaftszweig dar. Jedes vierte in Deutschland erzeugte Nadelschnittholzbrett stammt aus dem Südwesten. Auch mit Blick auf die im Bundesvergleich überdurchschnittlich hohe Holzhausbauquote von knapp 24 Prozent nimmt das Land eine Spitzenstellung ein.

Auf www.wald2011.de und www.forstbw.de finden Sie detaillierte Informationen zu den bisher geplanten Aktivitäten, die im Rahmen des Internationalen Jahrs der Wälder 2011 stattfinden.

Botschaften des Internationalen Jahrs der Wälder 2011:

Wälder sind wichtig für uns Menschen!
Die Wälder sind wichtiger Teil unserer Umwelt, sie tragen zu einer nachhaltigen Rohstoff-Versorgung bei, bieten Arbeit und Einkommen in ländlichen Regionen aber auch Raum für Erholung und Naturerleben.

Produkte und Leistungen der Wälder sichern Lebensqualität und Zukunftsfähigkeit!
Als natürliche Lebensräume für wildlebende Tiere und Pflanzen tragen die Wälder zur Erhaltung der biologischen Vielfalt bei; sie filtern Wasser und Luft. Holz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung ist ein unverzichtbarer nachwachsender Baustoff, Werkstoff und Energieträger, der maßgeblich zur Rohstoffversorgung aus heimischen Quellen beiträgt. Die Bedeutung der Wälder wird vor dem Hintergrund globaler Entwicklungen, zum Beispiel durch die zunehmende Bedeutung der Speicherung klimaschädlichen Kohlendioxids oder die Verknappung fossiler Energieträger sowie anhaltend hoher Waldverluste in anderen Teilen der Erde, weiter zunehmen.

Nachhaltige Waldwirtschaft arbeitet mit der Natur!
Nachhaltigkeit ist der oberste Grundsatz für die Waldbewirtschaftung in Deutschland; dies umfasst ökonomische, ökologische und soziale Gesichtspunkte. Nachhaltige Waldwirtschaft berücksichtigt gleichermaßen die Anliegen der Waldnutzung, des Naturschutzes und der Erholung. Sie nutzt die natürlichen Prozesse und arbeitet im Einklang mit der Natur.

Waldbesitzer, Forstwirtschaft, Staat und Gesellschaft tragen Verantwortung für die Wälder!
Waldbesitzer und Forstwirtschaft tragen als die vor Ort Handelnden eine besondere Verantwortung für die Wälder und einen schonenden Umgang mit ihnen. Die Verantwortung von Staat und Gesellschaft kommt in den von ihnen gesetzten Rahmenbedingungen für die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der Wälder in Deutschland zum Ausdruck. Sie bestimmen, welche Leistungen die Wälder für die Gesellschaft erbringen sollen und wie ein Ausgleich der unterschiedlichen Interessen und Ansprüche an den Wald erfolgen soll.

Jeder kann etwas für den Wald tun!
Jeder Einzelne kann einen Beitrag für den Wald vor seiner Haustür bzw. die heimischen Wälder leisten. Durch die Verwendung von nachhaltig erzeugtem Holz beim Hausbau, in Möbeln und anderen langlebigen Produkten trägt jeder zur nachhaltigen Bewirtschaftung der Wälder und damit zum Erhalt der Waldfunktionen bei. Einen ebenso wichtigen Beitrag leistet jeder, der bei seinem Waldbesuch Rücksicht auf das Ökosystem Wald und die darin lebenden Tiere und Pflanzen nimmt sowie das Eigentum der Waldbesitzer und die Interessen der anderen Erholungssuchenden achtet.

Quelle:

Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz Baden-Württemberg