Kreisbereisung

Minister Köberle besucht Landkreis Rottweil

„Die Herausforderungen für den Ländlichen Raum sind groß und werden weiter wachsen. Infrastruktur, Bildung und ärztliche Versorgung müssen sich dem anpassen. Für die Kommunen heißt dies, über den Tellerrand hinauszublicken und gemeinsam die Zukunft anzupacken. Im Landkreis Rottweil hat man das erkannt und nutzt die Chancen zur Weiterentwicklung des Ländlichen Raumes“, sagte der baden-württembergische Minister für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz, Rudolf Köberle MdL, anlässlich des Besuches im Landkreis Rottweil am Donnerstag (18. November 2010) in Rottweil (Landkreis Rottweil).
 
„Der offene und konstruktive Dialog mit Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel, den Oberbürgermeistern, Bürgermeistern, Fachleuten aus Politik, Verwaltung und Verbänden aus dem Landkreis Rottweil bringt uns auf diesem Weg voran. Miteinander diskutieren wir über die anstehenden Themen der Region und können so die Zukunft gestalten“, betonte der Minister. „Gemeinsam sind wir stark“ – dieser Leitsatz präge den Landkreis Rottweil, ergänzte Landrat Dr. Michel. „ Im Landkreis Rottweil habe man verstanden, welche Chancen sich ergeben, wenn kommunenübergreifend zusammengearbeitet werde, sei es kreisbezogen oder über die Kreisgrenzen hinaus“.
 
Mit vereinten Kräften für Breitbandausbau

Beispiel einer überregionaler Kooperation ist das Modellprojekt zur Entwicklung von Lösungsansätzen zur Breitbandversorgung, bei dem Rottweil neben den Landkreisen Heidenheim und Lörrach zu den Pilotlandkreisen gehört. „Mit vereinten Kräften geht man hier die ‚weißen Flecken‘ der Breitbandversorgung an. So ist es möglich, effiziente, erfolgreiche und passgenaue Lösungskonzepte zu erarbeiten, die im ganzen Land Schule machen sollen. Der Fokus liegt hier auf dem ganzen Landkreis und nicht nur auf den einzelnen Gemeinden“, sagte Köberle.
 
Zunächst sei eine genaue Analyse der vorhandenen Kapazitäten an Leerrohren und Glasfaserkabeln von öffentlichen und nicht-öffentlichen Trägern in den drei Landkreisen erfolgt. „Genau darauf kommt es beim Breitbandausbau im Ländlichen Raum an. Wir müssen wissen, was bereits vorhanden ist, um zielgerichtet planen zu können. Für Anbieter und Verwaltung ergibt sich somit ein klareres Bild der Wirtschaftlichkeit“, so der Minister. Auf der Basis der Analyse sei ein Detailkonzept mit Handlungsempfehlungen an die Kommunen zum weiteren Vorgehen erstellt worden. Dieses Vorgehen solle Breitenwirkung in ganz Baden-Württemberg haben und Richtschnur für andere Regionen sein. Endziel sei dann ein leistungsfähiges Hochgeschwindigkeitsnetz für den Landkreis Rottweil, das den steigenden Anforderungen an die Breitbandversorgung Rechnung trage.

25 Millionen Euro aus Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum investiert

Der Mittlere Schwarzwald insgesamt setze für die ländliche Entwicklung auf Kooperation, was sich insbesondere am gemeinsamen LEADER-Projekt zeige. Von der gemeinsamen Logistik- und Vermarktungsplattform über die barrierefreie Gestaltung von Tourismusangeboten bis hin zur Solarkarte für die Energieregion verwirkliche man eine Vielzahl von Projekten, die für Zukunftsfähigkeit und Lebensqualität in der Region stehen. „Das Land unterstützt die Kommunen dabei auf vielfältige Art. Allein der Landkreis Rottweil hat in den vergangenen 15 Jahren rund 25 Millionen Euro aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum erhalten, was ein Investitionsvolumen von 240 Millionen Euro ausgelöst hat. Damit wurden über 1.300 Arbeitsplätze zusätzlich geschaffen. Dieses Geld ist nachhaltig in die Zukunft der Menschen vor Ort investiert“, sagte Köberle.
 
Flächenverbrauch eindämmen

Boden sei eine endliche Ressource, weshalb ein steigender Flächenverbrauch auch zu Lasten der Landwirtschaft gehe. „Hier setzen wir auf mehreren Ebenen an, um die Flächennutzung nachhaltig zu gestalten. Das Flächenpotenzial innerhalb der Orte muss konsequenter genutzt werden, um den Flächenverbrauch einzudämmen. Bei der Flurneuordnung optimieren wir die Nutzungsmöglichkeiten und stärken so auch die Landwirtschaft“, betonte der Minister.
 
Im Landkreis Rottweil gebe es derzeit neun laufende Flurneuordnungsverfahren, die von Land, Bund und EU mit über acht Millionen Euro gefördert werden. Insgesamt 7.500 Hektar Verfahrensfläche und über 3.100 Teilnehmer seien einbezogen. „Wir werden nicht nachlassen, in unseren Bemühungen den Flächenverbrauch einzudämmen. Wir wollen damit unseren Ländlichen Raum weiterhin als attraktiven Standort erhalten und die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft unterstützen“, sagte Köberle.

Quelle:

Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz Baden-Württemberg