Breitband

Übergabe des Bewilligungsbescheids für Modellprojekt zum Breitbandausbau in Lenningen

„Das Modellprojekt Lenningen ist ein Meilenstein für den Breitbandausbau im Ländlichen Raum Baden-Württembergs. Denn es zeigt, dass wir den Bürgerinnen und Bürgern selbst bei schwierigen Rahmenbedingungen ein schnelles Internet zur Verfügung stellen können, ohne dabei den Wasser-, Vogel-, Landschafts- und Naturschutz zu gefährden“, lobte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Alexander Bonde, am Montag in Lenningen (Landkreis Esslingen) bei der Übergabe des Bewilligungsbescheides in Höhe von rund 750.000 Euro.

Die Gemeinde Lenningen bemühe sich seit langem, die Breitbanderschließung voranzutreiben, berichtete der Minister. Da die Ortslage zu großen Teilen Schutzgebiete tangiere, gestalte sich dieses Unterfangen jedoch schwierig. Die naturschutzrechtlichen Vorgaben erforderten ein hohes Maß an Koordinierungs- und Abstimmungsbedarf zwischen der Gemeinde, den zuständigen Naturschutzbehörden, Fachbehörden und Planern. „Ein vorrangiges Ziel des Naturschutzes liegt darin, den Naturhaushalt nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen und mit unseren Ressourcen nachhaltig umzugehen“, betonte Bonde. Beispielhaft sei daher, dass bei der Breitband-Trassenwahl in Lenningen möglichst wenig neue Flächen beansprucht würden, indem man vorrangig Bestandsflächen wie Radwege berücksichtige. „Vorbildlich ist auch, dass die Gemeinde alternative Bauweisen bei der Realisierung des Projektes einsetzt, die sich durch ein hohes Maß an Umweltverträglichkeit auszeichnen“, so Bonde. Anstatt der Verlegung im klassischen Graben würden in weiten Abschnitten Leerrohre im Horizontalbohrverfahren verlegt. Dabei komme es lediglich zu punktuellen Eingriffen in die Oberflächen, da die Verlegung der Leerrohre auf einer Strecke zwischen 150 Metern und 600 Metern unterirdisch erfolge. In hochsensiblen Schutzbereichen würden Leerrohre im Abwasserkanal verlegt.

„Vorausschauende Strukturpolitik für den Ländlichen Raum bedeutet auch eine flächendeckende Versorgung mit Breitbanddiensten. Dabei leisten Modellprojekte wie Lenningen unverzichtbare Dienste. Denn die hier gemachten Erfahrungen können später alle Kommunen im Land nutzen“, sagte Bonde. Als Ergebnis entstehe ein Leitfaden in Form einer Art Checkliste: Diese beinhalte Informationen darüber, welche Abläufe bei der Errichtung eines Breitbandnetzes in Abstimmung mit Naturschutzbehörden nötig seien, welche alternativen Lösungsansätze zum klassischen Graben denkbar seien und mit welchen Realisierungszeiträumen bei einem solchen Verfahren zu rechnen sei. Der Leitfaden werde projektbegleitend erarbeitet und nach Abschluss des Modellprojekts durch das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz an die Gemeinden in Baden-Württemberg weitergegeben.

Weitere Informationen zu den Themen Breitbandversorgung und Breitband-Initiative Baden-Württemberg sind auf der Internetseite des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz unter www.mlr.baden-wuerttemberg.de sowie unter www.clearingstelle-bw.de zu finden.

Quelle:

Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg