Verbraucherschutz

Verbraucherschutzminister Hauk warnt vor ‚Hot-Chip-Challenge‘

Hot Chips

Minister Peter Hauk MdL: „Die Hot-Chip-Challenge ist eine gefährliche Mutprobe, die vor allem bei Kindern und Jugendlichen gesundheitliche Probleme zur Folge haben kann“
 
Verbraucherschutzminister Hauk warnt vor ‚Hot-Chip-Challenge‘

„Meisterschaften im Scharfessen sind nicht neu. Der Trend erfährt aktuell mit der sogenannten ‚Hot-Chip-Challenge‘ in den sozialen Medien einen neuen und sehr gefährlichen Hype. Nicht nur für Kinder und Jugendliche besteht ein hohes Risiko, sich durch den Verzehr der extrem scharfen Chips starke gesundheitliche Beeinträchtigungen zuzuziehen, die oft im Krankenhaus medizinisch behandelt werden müssen. Deshalb appelliere ich an die Eltern, ihre Kinder für die Gefahren dieser Mutprobe zu sensibilisieren und rate dringend davon ab, dieses Produkt zu verzehren oder an derartigen Mutproben teilzunehmen“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL, am  8. November.

Die Lebensmittelüberwachungsbehörden des Landes erhoben verschiedene Proben von Produkten, die bei der ‚Hot-Chip-Challenge‘ verwendet werden. „Besonders gefährlich ist der Hot Chip, weil der Schärfegehalt bei jedem Chip unterschiedlich ist. Verbraucherinnen und Verbraucher können die Schärfe somit nicht selbst erkennen“, betonte Minister Hauk.

Die Sachverständigen der Chemischen und Veterinäruntersuchungsämter beurteilen die bisher abgeschlossenen Proben als gesundheitsschädlich. Die Ware wurde am Verkaufsort aus dem Verkehr genommen und die für die Vorlieferanten in Deutschland zuständigen Behörden informiert, damit dort weitere Maßnahmen ergriffen werden können.
„Wir haben die Lebensmittelüberwachungsbehörden im Land aufgefordert, das weitere Inverkehrbringen dieses Produkts unabhängig von der Charge vorsorglich zu verbieten“, sagte Minister Hauk.

In ganz Deutschland kam es inzwischen zu Rückrufen von geprüften Chargen sowie zu Verkaufsverboten.

Die anderen Mitgliedstaaten und die EU-Kommission wurden im europäischen Schnellwarnsystem für Lebensmittel und Futtermittel (RASFF) über die Beurteilungen und Maßnahmen in Deutschland informiert.

Was ist die Hot-Chip-Challenge?

Bei der ‚Hot-Chip-Challenge‘ wird ein einzelner Chip gegessen. Die Teilnehmer der Challenge sollen sich dabei filmen und dies anschließend in Social-Media-Kanälen veröffentlichen. Die sogenannten ‚Hot Chips‘ sind mit der schärfsten Chili-Sorte der Welt, der ‚Carolina Reaper‘, gewürzt. Sie haben einen Schärfegrad von über 2.000.000 Scoville. Zum Vergleich: Eine Tabasco-Soße hat zwischen 1.600 und 5.000 Scoville.

Welche Risiken sind damit verbunden?

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) bewertete im Jahr 2011 einen Gesamtcapsaicingehalt von mehr als 6.000 mg/kg, dies entspricht etwa 100.000 Scoville-Schärfeeinheiten, in Lebensmitteln als kritisch. Das BfR warnte, dass der extrem scharfe Chip besonders Kindern gesundheitlich schaden könne. In der Vergangenheit wurden laut BfR immer wieder Fälle bekannt, bei denen unerwünschte Wirkungen wie Schleimhautreizungen, Übelkeit, Erbrechen und Bluthochdruck beobachtet wurden. In einigen Fällen mussten die Betroffenen notärztlich behandelt werden. Das BfR bestätigte Ende Oktober 2023 seinen Rat, bei Lebensmitteln, in denen eine hohe Menge an Capsaicin vorhanden ist sowie bei großen Mengen extrem scharfer Chilisaucen und Chiliextrakten vorsichtig zu sein.

Hintergrundinformationen:

Das CVUA Karlsruhe veröffentlichte am 25. November 2011 einen Bericht über Chilisaucen und Oleoresine mit extremen Schärfegraden.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) veröffentlichte folgende Informationen:

Auf dem Portal Lebensmittelwarnung.de sind aktuell bereits Rückrufe von drei Lebensmittelunternehmen abrufbar. Diese beziehen sich zwar nur auf angegebenen geprüften Chargen. Allerdings wird in den Meldungen darauf hingewiesen, dass es sich wahrscheinlich um ein chargenübergreifendes Problem handelt.

Peter Hauk, Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz

Peter Hauk MdL

Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz

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