Landwirtschaft

Auszeichnung der Gewinner des Förderpreises ‚Beste Bio-Betriebskonzepte Baden-Württembergs‘

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Öko-Feldtage 2023 in Ditzingen: Minister Peter Hauk MdL: „Die vier ausgezeichneten Bio-Betriebe leisten mit ihrem Engagement einen bedeutenden Beitrag für die Weiterentwicklung des regionalen Ökolandbaus in Baden-Württemberg.“ Die Auszeichnung der Gewinner des Förderpreises ‚Beste Bio-Betriebskonzepte Baden-Württembergs‘ findet statt.

„Baden-Württemberg hat eine lange Tradition im Öko-Landbau und wir freuen uns Gastgeber und Mitveranstalter der 4. Öko-Feldtage zu sein, die sich seit 2017 als bundesweiter Branchentreffpunkt etabliert haben. Unter dem Motto ‚Regionale Vielfalt für große Ziele‘ präsentieren wir die zahlreichen Aktivitäten des Landes für den Ökolandbau im Rahmen des Aktionsplans Bio sowie aktuelle Forschungsthemen der Landesanstalten und Hochschulen“, sagte Peter Hauk MdL, Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, am Mittwoch (14. Juni) im Rahmen der Öko-Feldtage in Ditzingen (Landkreis Ludwigsburg).

Auf dem Bio-Betrieb Grieshaber & Schmid in Ditzingen wurde, im Rahmen eines ‚Baden-Württemberg-Abends‘ für die Ausstellerinnen und Ausstellern sowie zahlreichen Ehrengästen der Öko-Feldtage, der Förderpreis für die ‚Besten Bio-Betriebskonzepte Baden-Württembergs‘ verliehen.

„Die heute ausgezeichneten vier Gewinner erbringen beeindruckende Leistungen für die Weiterentwicklung und Stärkung der ökologischen Landwirtschaft in Baden-Württemberg. Erfolgreiches Wirken braucht engagierte Menschen wie unsere vier Gewinnerbetriebe, die eine Idee haben, für die sie sich einsetzen.

Die Umsetzung von Innovationen, lebendige Betriebskonzepte und eine fruchtbare Zusammenarbeit mit regionalen Partnerinnen und Partnern zeichnen ihre Arbeit und das Engagement für die regionale Landwirtschaft sowie Verarbeitung und Vermarktung aus“, betonte Minister Hauk bei der Preisverleihung.

„Gerade in Zeiten, in welche die Landwirtschaft und der ökologische Landbau vor vielen Herausforderungen stehen, ist es wichtig, dass solche Konzepte umgesetzt und mit Leben gefüllt werden“, so Minister Hauk. Man sei stolz und freue sich über die Vielfalt, Kreativität und den Unternehmergeist der baden-württembergischen Bio-Bäuerinnen und ‑Bauern.

Zum zweiten Mal verlieh das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz den Förderpreis ‚Beste Bio-Betriebskonzepte Baden-Württembergs‘ an vier besonders innovative und regional engagierte landwirtschaftliche Bio-Betriebe im Land. In dieser Wettbewerbsrunde wurden Preise in den Kategorien ‚Erzeugung – Pflanzenbau‘, ‚Erzeugung – Tierhaltung‘, ‚Verarbeitung & Vermarktung‘ sowie ‚Alternative Konzepte‘ vergeben.

Für den im Herbst 2022 ausgeschriebenen Förderpreis bewarben sich zahlreiche ökologisch bewirtschaftete landwirtschaftliche Betriebe aus ganz Baden-Württemberg. Die eingereichten Konzepte reichten vom klassischen Ackerbau- und Viehbetrieb mit diversen Vermarktungsstrukturen über Grünlandbetriebe mit Low-Input-Systemen bis hin zu Gemüse-, Wein- und Obstanbau mit Direktvermarktung und/oder Belieferung des regionalen Handels. Auch bewarben sich mehrere soziale Einrichtungen mit verschiedenen Konzepten in der Kategorie ‚Alternative Konzepte‘. Sie alle spiegeln die Vielfalt und den Ideenreichtum der heimischen Biolandwirtschaft wider.

Gewinnerinnen und Gewinner ‚Beste Bio-Betriebskonzepte Baden-Württembergs‘:

Gewinner in der Kategorie ‚Erzeugung – Pflanzenbau‘ ist Benteles Biohof in Tettnang. Besonderes Potenzial und Beispielcharakter sah die Fachjury in der Demonstration, wie Betriebsleiter Johannes Bentele Erntesicherung im Bereich der Sonderkulturen umsetzt. Die neu erbaute, energiesparende und nachhaltige Hopfenverarbeitungshalle mit Wärmerückgewinnung in Holzbauweise wurde, gerade im Hinblick auf die aktuellen Entwicklungen am Energiemarkt, als zukunftsweisend bewertet. Zudem wurden das ehrenamtliche Engagement von Herrn Bentele für seinen Berufsstand gelobt.

Gewinner in der Kategorie ‚Erzeugung – Tierhaltung‘ ist der Schindelmatthof in Münstertal im Südschwarzwald. Der Betriebsleiter Thomas Riesterer überzeugte das Fachgremium mit einem durchgängigen, in allen Facetten gelebten nachhaltigen Konzept: Rindfleischerzeugung, Grünlandnutzung, Tierwohl und Tiergesundheit, Gebäudesanierung und Vermarktung sind Beispiele hierfür. Er zeigt, wie extensiv erzeugtes Rindfleisch ökonomisch tragfähig in Wert gesetzt und gleichzeitig die artenreichen Bergwiesen des Schwarzwaldes erhalten werden können.

Der Pröbstle Biohof in Scheer wurde als Gewinner in der Kategorie ‚Verarbeitung & Vermarktung‘ ausgezeichnet. Die Jury zeichnet die Geschwister Anna, Johannes und Lorenz Pröbstle aufgrund ihrer großen Breite an Betriebszweigen (Ackerbau, Mutterkuhhaltung, Verkauf von Wiesenblumen, Floristikkurse, Streuobstanbau etc.), Produkten und Absatzwegen sowie der damit verbundenen vorbildlichen regionalen Wertschöpfung und des Einsatzes für die regionale Biodiversität aus. Der Betrieb stärkt die heimische Biodiversität, stellt hochwertige Lebensmittel für die Region bereit und vermittelt über diverse Kanäle umfangreiches Wissen zu Themen rund um die Landwirtschaft. Zudem ist der Pröbstle Biohof ein Beispiel für eine erfolgreiche Hofübernahme und Betriebsführung durch mehrere Geschwister bzw. Parteien.

Gewinnerin in der Kategorie „Alternative Konzepte“ ist Andrea Göhring aus Mengen-Rulfingen mit ihrem Konzept der tiergestützten Therapie mit Bauernhoftieren. Die Jury war beeindruckt vom umfangreichen und langjährigen Engagement von Frau Göhring. Insbesondere bewertete die Jury das Angebot für Senioren als innovativ. Die Betreuung älterer und/oder demenzbetroffener Personen im landwirtschaftlichen Umfeld ist ein in Deutschland noch recht junges Konzept, welches aber mit einer zunehmend alternden Gesellschaft stetig an Bedeutung gewinnt und durchaus einen Teil zur Sicherung der bäuerlichen Existenz beitragen kann.

Hintergrundinformationen:

Mit dem Förderpreis ‚Beste Bio-Betriebskonzepte Baden-Württembergs‘ zeichnete das Land 2023 zum zweiten Mal vier besonders innovative und regional engagierte, landwirtschaftliche Bio-Betriebe in Baden-Württemberg mit einem Preisgeld in Höhe von insgesamt 4.000 Euro aus. Die Bäuerinnen und Bauern konnten sich im mit ihren Betriebskonzepten in vier Kategorien bewerben. Eine Fachjury aus Wissenschaft, Wirtschaft, landwirtschaftlichen Interessenverbänden und Verwaltung wählte die Gewinner aus. Die ausgezeichneten Betriebe leisten einen besonderen Beitrag zur Weiterentwicklung der ökologischen, regionalen Landwirtschaft in Baden-Württemberg und dienen als Vorbilder für andere Bio-Betriebe.

Ziel des Wettbewerbs ist es, innovative, erfolgreiche und kreative Betriebskonzepte von Ökobetrieben in Baden-Württemberg zu honorieren und sichtbar zu machen.

Weitere Informationen zum ökologischen Landbau finden Sie auf der MLR-Webseite