
Biodiversität und Landnutzung
Biodiversität oder biologische Vielfalt beschreibt die Gesamtheit des Lebens auf unserer Erde. Sie umfasst die Vielfalt der Ökosysteme (Lebensräume), der Arten innerhalb der Ökosysteme (Tiere, Pflanzen, Mikroorganismen, usw.) und die genetische Vielfalt (individuelle Eigenschaften).
Wir brauchen die biologische Vielfalt. Sie ist die Basis für unsere Ernährung, für fruchtbare Böden den Wasserhaushalt und das Klima. Die Kulturlandschaften Baden-Württembergs und ihre Artenvielfalt sind ein wesentliches Ergebnis der Nutzung und Bewirtschaftung durch unsere Land- und Forstwirtschaft. Landwirtschaft und Forstwirtschaft tragen damit aber auch eine besondere Verantwortung bei der Erhaltung der biologischen Vielfalt in Baden-Württemberg.
Knapp 85 % aller Nutz- und Wildpflanzen sind auf die Bestäubung durch Tiere angewiesen. Das Interesse der Landwirtschaft ist groß, die Lebensbedingungen der Blütenbestäuber zu erhalten und so günstig wie möglich zu gestalten.
Die Biodiversität bietet für die Landwirtschaft viele Vorteile. Nicht nur Bestäubungsleistungen durch Insekten, sondern auch die natürliche Bodenfruchtbarkeit, die Reduktion von Schädlingen, die Regulation des Kleinklimas und die Unterstützung des Hochwasser- und Erosionsschutzes unter anderem durch Makroporen der Regenwürmer. Sie sind kostenlose Schätze, welche uns die Biodiversität von Natur aus zur Verfügung stellt.
Auch in der Forstwirtschaft wird viel für die Erhaltung der biologischen Vielfalt getan. Der Anteil naturnaher, vertikal strukturierter und gemischter Wälder hat stark zugenommen, die Naturverjüngungsvorräte sind erheblich angestiegen. Der Wald ist laubbaumreicher und älter geworden und die für die Artenvielfalt wichtigen Totholzvorräte sind bundesweit die höchsten.