Landesgartenschau

Minister Hauk besucht Gelände der Landesgartenschau 2024 in Wangen im Allgäu

Holzbau

Minister Peter Hauk MdL: „Die städtebauliche Neuordnung im Rahmen der Landesgartenschau 2024 in Wangen im Allgäu ist ein herausragendes Beispiel für eine nachhaltige und klimagerechte Baukultur in unserem Land mit bundesweiter Strahlkraft.“ Minister Hauk besucht das Gelände der Landesgartenschau 2024 in Wangen im Allgäu und informiert sich über Weiterentwicklung einiger über die Holzbau-Offensive geförderten Projekte vor Ort.

„Die Energiewende ist in vollem Gange. Die konventionelle Herstellung von Bauten ist besonders energieintensiv und ressourcenzehrend. Daher müssen Lösungen gefunden werden, um künftig ressourcenschonend und nachhaltig zu bauen. Um dies zu erreichen, ist der Einsatz von nachhaltigen Baustoffen, insbesondere von Holz wichtig und erforderlich“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL, am Freitag (29. April 2022) anlässlich eines Besuchs in Wangen im Allgäu.

„Die Landesgartenschau wird für Wangen zu einem großen Stadtentwicklungsprojekt, das durch die Einbeziehung des ERBA-Areals oder durch die Schaffung von Wohnraum auch städtebauliche Fragestellungen mit Blick auf wichtige Fragen der Nachhaltigkeit mit aufgreift“, sagte Minister Hauk. Die Sanierung der ehemaligen Baumwollspinnerei und – weberei ERBA, der Neubau einer attraktiven Wohnsiedlung auf dem Auwiesengelände und die Anbindung dieser beiden neuen Stadtviertel an die Altstadt über Fuß- und Radwege sind die Schwerpunkte der Stadtentwicklung in Wangen im Allgäu. Der nachwachsende und regional verfügbare Baustoff Holz kommt dort bei vielen Baumaßnahmen zur Anwendung.

In den Auwiesen sollen verschiedene Typen an Wohngebäuden entstehen, die später als Vorzeigeobjekt für andere Städte und Bauherren genutzt werden können. Das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz hat im Rahmen der Holzbau-Offensive BW die Projektentwicklung verschiedener Gebäudetypen als anwendungsorientiertes Forschungsprojekt gefördert. Dabei wurden verschiedene Wettbewerbsverfahren als Modellvorhaben erprobt. Die Erkenntnisse werden als Modellbeispiel aufbereitet und sollen anderen Kommunen als Planungs- und Arbeitshilfe dienen. Ziel des Projektes ist es, Hemmnisse abzubauen sowie Kommunen und Bauherren zu bestärken, zukünftig bei innovativen Baumaßnahmen CO2-intensive Baustoffe zu ersetzen und vermehrt nachwachsende Rohstoffen einzusetzen.

„Um unsere ambitionierten Ziele im Klimaschutz zu erreichen, müssen wir den Bausektor dekarbonisieren und transformieren. Der Holzbau bietet, in Kombination mit nachhaltigen Waldressourcen, die Möglichkeit klimaschädliches CO2, gebunden als Kohlenstoff, in Holz langfristig zu speichern. Dabei geht es auch um eine qualitative Entwicklung unserer Städte und Gemeinden. Hochwertige und langfristig angelegte Projekte und Bauten sind ein wichtiger Faktor für eine nachhaltige Entwicklung unserer Baukultur. Die Errichtung lebenswerter Quartiere mit einem hohen Anteil nachwachsender Rohstoffe muss unser Ziel sein“, betonte Minister Hauk im Rahmen des Rundgangs über das Gelände der Landesgartenschau 2024 und der Besichtigung einiger Holzbau-Projekte.

Baden-Württemberg hat die höchste Holzbauquote bundesweit und gilt als Trendsetter für eine klimagerechte Baukultur mit Holz. Mit einer Vielzahl von wirkungsvollen Maßnahmen unterstützt das Land das Bauen mit Holz. Neben umfangreichen Bildungsmaßnahmen werden innovative Modellprojekte im Holzbau finanziell unterstützt. In diesem Jahr wurde der kommunale Ideenwettbewerb ‚Holzbau als Bestandteil des kommunalen Klimaschutzes‘ abgeschlossen. 17 Kommunen erhalten dadurch eine Förderung für die Umsetzung der Projekte in Höhe von bis zu 400.000 Euro. Mit der Förderung sollen innovative Wege und Ansätze zur Schaffung von Holzbauprojekten für den kommunalen Klimaschutz identifiziert und umgesetzt werden. Dem Best-Practice-Gedanken folgend sollen die Erkenntnisse aufbereitet und so weitere Kommunen im Land zur Nachahmung angeregt werden.

Unter anderem wurden eine Gewerbegebietsentwicklung, ein Tourismusprojekt und mehrere Quartiersentwicklungen in Holzbauweise eingereicht.

„Ich bin davon überzeugt, dass unserer Gesellschaft immer bewusster wird, welche Schlüsselrolle Holz beim Bauen spielt. Hier zu unterstützen und unsere Ressourcenunabhängigkeit weiter zu mindern, ist mir ein wichtiges Anliegen“, unterstrich Minister Hauk, der abschließend symbolisch einen Baum auf dem Gelände einpflanzte.

Hintergrundinformationen:

Die Landesregierung Baden-Württemberg hat im Jahr 2018 die Holzbau-Offensive des Landes verkündet, um die Dekarbonisierung des Bausektors voranzutreiben. Im Rahmen von 13 Innovationspaketen werden gezielte Förderanreize gesetzt um die Wertschöpfungskette Holz und den Holzbau weiterzuentwickeln.

Weitere Informationen zur Holzbau-Offensive BW

Im Juni 2010 erhielt Wangen im Allgäu den Zuschlag für die 30. Landesgartenschau im Jahr 2024. Mit über 40 ha Fläche wird die Landesgartenschau Wangen im Allgäu die bisher größte Gartenschau in Baden-Württemberg sein. Im Jahr 2013 wurde ein städtebaulicher und landschaftsarchitektonischer Realisierungswettbewerb für das Gelände europaweit ausgeschrieben. Der Wettbewerbsbereich erstreckte sich entlang der Oberen Argen bis zur südwestlich gelegenen freien Landschaft im Anschluss an die ERBA, eine ehemalige Baumwollspinnerei, die seit Mitte des 19. Jahrhunderts die städtebauliche und soziale Struktur der Stadt Wangen im Allgäu maßgeblich mitgeprägt hat. Als Zeugnisse der Geschichte der Industrialisierung Wangens werden Teilbereiche der ERBA erhalten und in die städtebauliche Entwicklung einbezogen. Auch der dazugehörige Hochkanal des auf dem Gelände befindlichen Wasserkraftwerks, der bis heute der Energiegewinnung dient, ist in die LGS-Planungen einbezogen worden.

Weitere Informationen zur Landesgartenschau 2024

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