Ein gut geplanter privater Notvorrat ist wichtig und gibt Sicherheit. Er hilft, in Krisen handlungsfähig zu bleiben und sich zu versorgen. Ganz ohne Panik oder Hektik.
Bei mehrtägigen Stromausfällen, extremen Wetterereignissen (Starkregen, Dürre), Pandemien oder anderen Krisenlagen ist ein gut durchdachter Notvorrat Gold wert – denn solche Ereignisse treten plötzlich und ohne ausreichende Vorwarnung ein.
Wer vorbereitet ist, verschafft sich Unabhängigkeit und entlastet das Gemeinwesen: Denn je mehr Menschen eigenständig durch eine Krise kommen, desto gezielter kann Hilfe dort ankommen, wo sie wirklich gebraucht wird.
Ein Vorrat kann zusätzlich im Alltag hilfreich sein, etwa bei Krankheit, unerwartetem Besuch, wenn die Läden an Sonntagen und Feiertagen geschlossen sind oder schlicht die Zeit zum Einkaufen fehlt.
Schritt für Schritt zum privaten Notvorrat
Wie sollte mein Vorrat aussehen?
Ein guter Lebensmittelnotvorrat sollte möglichst für 10 Tage pro Person ausgelegt sein. Auch ein Vorrat für drei Tage hilft schon sehr. Achten Sie bei der Auswahl der Lebensmittel auf Ihre üblichen Essgewohnheiten und Vorlieben. Der Vorrat sollte regelmäßig Platz in Ihrem alltäglichen Speiseplan finden, damit ein regelmäßiger Austausch der Vorräte erfolgt. Zum Lebensmittelnotvorrat gehören sowohl lang lagerfähige Lebensmittel als auch solche, die ohne Zubereitung sofort verzehrfertig sind – etwa bei Stromausfall. Berücksichtigen Sie bei der Vorratsplanung außerdem Unverträglichkeiten oder diätetische Bedürfnisse. Denken Sie bei Bedarf auch an Babynahrung und Futter für Ihre Haustiere.
Auch die öffentliche Wasserversorgung kann in bestimmten Situationen beeinträchtigt oder unterbrochen sein. Vergessen Sie deshalb nicht, Trinkwasser in Ihren Vorrat einzuplanen. Ein gesunder Mensch könnte mehrere Wochen ohne Essen auskommen, jedoch nur wenige Tage ohne Wasser. Bei Ihrem Trinkwasservorrat sollten Sie mit zwei Litern Wasser pro Person und Tag rechnen.
Die Checkliste „Vorratsmanagement für Lebensmittelretter“ des Ministeriums bietet eine hilfreiche Übersicht über die wichtigsten Grundnahrungsmittel aus denen der Vorrat bestehen sollte. Daran können Sie sich bei der bedarfsgerechten und individuellen Zusammenstellung Ihres Vorrats orientieren. Konkrete Vorratstabellen finden Sie als Beispiel auf der Internetseite des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat. Welche Mengen der einzelnen Lebensmittel Sie für wie viele Tage und Personen lagern sollten, kann dort mit dem Vorratskalkulator berechnet werden.
Wie gehe ich vor?
Es gibt verschiedene Wege, sich einen Notvorrat anzulegen. Eine Möglichkeit ist, den kompletten Vorrat einmalig einzukaufen. Alternativ kann der Notvorrat auch schrittweise wachsen, indem er bei jedem Einkauf nach und nach durch Produkte ergänzt wird. Ein einfacher Tipp hierfür: Kaufen Sie in Zukunft einfach ein Päckchen Nudeln mehr als sonst. Noch besser: Greifen Sie für Ihren Notvorrat bei Aktionen und Sonderangeboten zu. So belastet das Anlegen eines Notvorrats die Haushaltskasse möglichst wenig.
Wohin mit dem Notvorrat?
Vorrat braucht Platz. Ob im Kühl- oder Gefrierschrank, in den Küchenregalen, in der Speisekammer oder im Keller. Keine Sorge, auch ein kleiner Vorrat hilft weiter. Nutzen Sie den vorhandenen Raum so gut es geht.
Sie haben sich einen Vorrat angelegt?
Super! Jetzt gilt es die Vorräte clever zu rotieren. Das funktioniert, indem Sie regelmäßig Lebensmittel aus Ihrem Vorrat verbrauchen und diese Produkte dann beim nächsten Einkauf wieder nachkaufen. Verwenden Sie hierbei das „First In - First Out-Prinzip“ (= Was zuerst rein kommt, muss zuerst wieder raus). Lagern Sie dafür kürzlich gekaufte und länger haltbare Lebensmittel weiter hinten im Regal und ältere und weniger haltbare Lebensmittel weiter vorne. So greifen Sie immer zuerst zu den vorderen Lebensmitteln, die zuerst verbraucht werden sollten.
Alternativ können Sie Ihren Vorrat auch separat lagern, also unabhängig vom täglichen Gebrauch. In diesem Fall ist es wichtig, die Bestände regelmäßig zu überprüfen, abgelaufene Lebensmittel rechtzeitig zu verbrauchen und den Vorrat anschließend zu erneuern.
