Der Bio-Sektor in Baden-Württemberg wächst und gedeiht. Mit den im Sommer 2020 beschlossenen Gesetzesänderungen zur Stärkung der Biodiversität hat sich das Land ambitionierte Ziele gesetzt, um diese Entwicklung noch weiter voranzubringen. So soll der Anteil der ökologischen Landwirtschaft bis zum Jahr 2030 auf 30 bis 40 % gesteigert werden. Gleichzeitig möchten mehr und mehr Menschen sowohl wissen wie, als auch wo ihre Lebensmittel produziert werden.
Als Landesregierung ist es uns wichtig, die in Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln bestmöglich aus der Region erfüllen zu können. Durch die Umstellung auf ökologische Bewirtschaftung oder durch die Verarbeitung und Vermarktung von Ökoprodukten werden Betrieben in Baden-Württemberg Einkommenschancen eröffnet. Die Potenziale des Ökolandbaus wollen wir für Unternehmen und Umwelt im Land nutzen.
Ein Ansatz, die regionale Wertschöpfung von der Erzeugung über die Verarbeitung bis hin zur Vermarktung und der Außer-Haus-Verpflegung in den Regionen zu steigern und den Ökolandbau so zu fördern, sind die Bio-Musterregionen. Die ersten vier Bio-Musterregionen wurden bereits 2018 im Rahmen eines Wettbewerbs durch ein Entscheidungsgremium aus Vertreterinnen und Vertretern der Politik und Verwaltung, der Bauernverbände, der Ökoverbände sowie des Tier- und Naturschutzes ausgewählt.
Seitdem setzen sich der Enzkreis, der Kreis Ravensburg, der Kreis Heidenheim mit fünf nördlich angrenzenden Gemeinden des Ostalbkreises und der Kreis Konstanz gemeinsam mit dem Bodenseekreis als erste Bio-Musterregionen für mehr Bio aus und für Baden-Württemberg ein. Nach der zweiten Ausschreibung kamen 2019 der Neckar-Odenwaldkreis, der Kreis Hohenlohe gemeinsam mit dem Kreis Schwäbisch-Hall, der Kreis Ludwigsburg mit der Landeshauptstadt Stuttgart, der Kreis Biberach und die Stadt Freiburg mit den angrenzenden Landkreisen Emmendingen und Breisgau-Hochschwarzwald als Bio-Musterregionen dazu. Nach einer weiteren Ausschreibung wurden 2020 der Land- und Stadtkreis Heilbronn, der Rems-Murr-Kreis und der Ostalbkreis (ohne die Gemeinden Bartholomä, Heubach, Essingen, Oberkochen und Neresheim, da diese Gemeinden bereits Teil der bestehenden Bio-Musterregion Heidenheim plus sind), der Main-Tauber-Kreis, Landkreis Rastatt, der Ortenaukreis und der Stadtkreis Baden-Baden sowie das Biosphärengebiet Schwäbische Alb als vier weitere Bio-Musterregionen ausgezeichnet.
Die nun vierzehn Bio-Musterregionen in Baden-Württemberg arbeiten mit großem Engagement daran, das Bewusstsein für ökologischen Landbau und für regionale Bio-Lebensmittel zu stärken, Kooperationen anzuregen und Impulse für mehr Bio in und aus Baden-Württemberg zu setzen.
Hierfür finanziert das Land ein Regionalmanagement vor Ort, welches die wesentlichen Akteursgruppen aus Landwirtschaft, Lebensmittelhandwerk, Verarbeitung, Vermarktung, Gastronomie sowie Verbraucherinnen und Verbraucher zusammenbringt, um gemeinsam Ideen und Maßnahmen für mehr Öko-Landbau entlang der Wertschöpfungskette zu entwickeln und umzusetzen. Zusätzlich werden die Arbeitsplatzkosten und Maßnahmen zur "Aktivierung des Gebietes" gefördert.
In der Broschüre „Bioländle - Unsere Bio-Musterregionen stellen sich vor“ stellen sich die Bio-Musterregionen in Geschichten, Porträts und Rezepten vor. Von Obst, Gemüse über Linsen und Bier hin zur solidarischen Landwirtschaft bieten die Bio-Musterregionen in Baden-Württemberg spannende Einblicke in die ökologische Landwirtschaft.
Entdecken Sie die Vielfalt von Bio in und aus Baden-Württemberg. Die Broschüre „Bioländle - Unsere Bio-Musterregionen stellen sich vor" können Sie hier downloaden.
Über die Homepage der Bio-Musterregionen finden Sie den Weg in die Artikel der einzelnen Regionen.