Umweltverträglicher Pflanzenbau

Düngung

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Sojawurzeln mit Knöllchen

Unsere Kulturpflanzen benötigen viele verschiedene Nährstoffe, um erfolgreich zu wachsen. Besonders wichtige Nährstoffe sind Stickstoff, Phosphor, Kalium, Calcium, Magnesium und Schwefel. Eine bedarfsgerechte Düngung hat zum Ziel, die Pflanzen optimal zu ernähren und dabei mögliche Verluste der Nährstoffe in die Umwelt so gering wie möglich zu halten.

Durch verschiedene Maßnahmen unterstützt das Land Landwirtinnen und Landwirte dabei, bedarfsgerecht zu düngen und ermöglicht praxisnahe Forschung zur weiteren Optimierung von Düngestrategien. Die Maßnahmen berücksichtigen dabei sowohl mineralische Düngemittel als auch Wirtschaftsdünger.

Der Nitratinformationsdienst (NID) unterstützt die Betriebe bei der Bemessung der Stickstoffdüngung aller wichtigen Kulturen unter anderem durch die Bereitstellung von Bodennitratwerten und Düngebedarfsberechnungen. Die landeseigene Düngeempfehlung wird bei der Düngebedarfsermittlung parallel zur Stickstoff-Obergrenze nach Düngeverordnung ausgegeben und liegt im Durchschnitt ca. 20 % unter dem gesetzlichen Höchstmaß. Die Webanwendung Düngung BW bietet den Betrieben eine Vielzahl von Hilfestellungen zum Beispiel zur Berechnung des Düngebedarfs, zur Dokumentation der Düngung oder als Informationssammlung rund um die Düngung. Einige der Dienste können auch von privaten Anwendern genutzt werden. Das DüngungsNetzwerkBW identifiziert Möglichkeiten zur Erhöhung der Düngeeffizienz und vernetzt Wissenschaft und Praxis.

Über das Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT II) werden Maßnahmen gefördert, die Einfluss auf die Düngestrategien der Landwirtinnen und Landwirte haben. So wird beispielsweise die teilflächenspezifische N-Düngung und der Verzicht von Stickstoffdüngung auf Grünlandflächen gefördert. Das Land unterstützt vielfältig den Anbau von Leguminosen, beispielsweise durch die Eiweißinitiative Baden-Württemberg. Leguminosen können in Verbindung mit Knöllchenbakterien Stickstoff im Boden binden und so für andere Ackerpflanzen verfügbar machen. Mit der Agrarinvestitionsförderung werden Geräte zur verlustarmen bodennahen Ausbringung flüssiger Wirtschaftsdünger unterstützt, insbesondere um Stickstoffverluste durch Ammoniakemissionen zu vermindern.

Das innerhalb Baden-Württembergs bereits sehr effizient gedüngt wird, zeigt sich beispielsweise am geringen Anteil an mit Nitrat belasteter landwirtschaftlichen Flächen im Vergleich zur gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche. Hier besitzt das Land im Jahr 2025 im bundesweiten Vergleich die niedrigste Quote. Seit Jahren ist bei den Stickstoffüberschüssen ein abnehmender Trend erkennbar und bei Phosphor und Kalium sind die Bilanzsalden mittlerweile ausgeglichen.