Definition von BSE
Bei der BSE handelt es sich um eine Erkrankung von Rindern mit Veränderungen des Gehirns: es kommt zu schwammartigen Auflösungserscheinungen. Die Krankheit verläuft tödlich und wird durch Verfütterung von kontaminiertem Tiermehl ausgelöst. Die befallenen Tiere zeigen ein geändertes Verhalten, gehen unsicher und stürzen oft.
Die Diagnostik erfolgt beim toten Rind oder nach der Schlachtung mittels Schnelltest. Bei positivem Schnelltest wird eine Probe zur Bestätigung an das nationale Referenzlabor Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) eingesandt.
Gegenwärtige Situation
Wurden in Deutschland 2001 noch 125 Fälle diagnostiziert, waren es in 2009 bundesweit nur noch zwei Fälle klassischer BSE und 2014 zwei Fälle atypischer BSE. In Baden-Württemberg sind seit 2007 keine BSE-Fälle mehr festgestellt worden. Es ist davon auszugehen, dass die ergriffenen Maßnahmen wie das Verfütterungsverbot von tierischem Eiweiß an Rinder, Entfernen von bestimmten Risikomaterialien aus der Nahrungskette und umfangreiche BSE-Schnelltestuntersuchungen gegriffen haben. Der Bundesrepublik Deutschland wurde daher am 26. Mai 2016 von der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) der Status des vernachlässigbaren BSE-Risikos zuerkannt.
Ab 2001 wurden die Schnelltestuntersuchungen zunächst an allen verendeten Rindern und an allen geschlachteten Rindern über 24 Monate durchgeführt. Mit den Erfahrungen aus diesen Tests und dem starken Rückgang der positiven Fälle konnte zunächst eine schrittweise Senkung und seit 2015 ein Aussetzen der Testquote bei Schlachtrindern begründet werden. Um eine kontinuierliche Überwachung der Rinderbestände zu gewährleisten, werden weiterhin notgeschlachtete, verendete und getötete Rinder aus Deutschland im Alter von über 48 Monaten getestet.
Zu weiteren vorbeugenden Maßnahmen gehören die Einführung der individuellen Kennzeichnung von Rindern und deren Erfassung von der Geburt bis zur Schlachtung in einer eigens hierfür begründeten bundesweiten zentralen Datenbank.