Wir haben was gegen Wetterextreme.
Wald und Wasser hängen untrennbar zusammen: Bäume benötigen Wasser für ihr Wachstum — ein großer Teil ihrer Zellen besteht aus Wasser. Gleichzeitig spielt der Wald eine wichtige Rolle im Wasserkreislauf, denn viele Quellen und ihre Einzugsgebiete liegen im Wald. Durch Verdunstung wird Wasser in die Atmosphäre zurückgeführt, was zur Bildung von Niederschlägen beiträgt.
Wasserkreislauf
Der Kreislauf beginnt mit dem Niederschlag: Regen und Schnee fallen auf den Wald, wobei ein Teil sofort von Blättern, Ästen und dem Boden aufgefangen wird – man spricht von Interzeption.
Ein großer Anteil des Wassers verdunstet direkt von den Blättern oder dem Boden - Evaporation. Oder es wird von den Bäumen über ihre Wurzeln aufgenommen und über die Blätter in die Atmosphäre abgegeben – das nennt man Transpiration. Die Summe dieser beiden Prozesse (Evaporation + Transpiration) wird als Evapotranspiration bezeichnet.
Die Wassermengen, die den Waldboden erreichen, treten nun in verschiedene Wege ein: Ein Teil läuft als Oberflächenabfluss ab – wenn Boden oder Vegetation keine Aufnahme mehr zulassen. Ein anderer Teil versickert tief in den Boden – man spricht von Tiefenversickerung oder Infiltration –, und gelangt so in das Grundwasser und dann weiter in das Gewässersystem.
Parallel dazu nehmen die Bäume aktiv Wasser aus dem Boden auf und nutzen es für ihr Wachstum. Dabei wird das Wasser in Biomasse eingebaut oder durch Transpiration wieder in die Atmosphäre abgegeben.
All diese Prozesse beeinflussen das Waldinnenklima: Durch Verdunstung und Transpiration werden Umgebungstemperaturen reguliert, Feuchtigkeit bleibt länger im Wald, Niederschläge können generiert oder gefiltert werden – so sorgt der Wald für ein ausgeglicheneres Mikro‑ und Makroklima.
Und was ändert sich im Klimawandel?
Mit dem Klimawandel treten Extremwetterereignisse wie Dürrephasen oder Starkregen zunehmend häufiger auf. In solchen Situationen zeigt sich die wichtige Funktion des Waldes: Waldböden können wie ein natürlicher Schwamm große Mengen Niederschlag aufnehmen und damit die Folgen von Starkregen mildern. Gleichzeitig helfen sie, Trockenzeiten abzumildern, indem sie Feuchtigkeit speichern und den Boden stabilisieren.
Darüber hinaus spielt der Wald eine entscheidende Rolle bei der Regulierung des Waldinnenklimas: Durch das Kronendach entsteht Schatten, und über Prozesse wie Transpiration und Verdunstung sorgt der Wald für feuchtere, kühlere Luft im Inneren. So werden Temperaturextreme abgeschwächt und ein ausgeglichenes Mikroklima geschaffen.
