Seit Jahrzehnten bewirtschaften Forstleute in Baden-Württemberg die Wälder nachhaltig und naturnah. Als Unterstützer des Waldes arbeiten sie daran, dass er seine wichtigen Aufgaben für die Natur und die Menschen weiterhin erfüllen kann. Unsere Forstleute greifen sanft und pfleglich ein und passen die Bewirtschaftung unserer Wälder für einen Ausgleich aller Waldwirkungen immer wieder auf wissenschaftlicher Grundlage an. Sie planen umsichtig und langfristig. Das Ziel unserer Försterinnen und Förster sind mehrstufig aufgebaute Wälder, in denen alte und junge Bäume vorhanden sind. Das bedeutet im Idealfall: Fällen sie einen Baum, so wachsen daneben schon mehrere Nachfolger nach. Insgesamt entnehmen sie nicht mehr Holz als nachwächst. Dieses Grundprinzip heißt Generationenvertrag. Für den Wald zu arbeiten bedeutet nämlich, für die Zukunft und für die Generationen nach uns zu arbeiten.
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Waldwirkungen
Schutzwirkung
Der Wald hat zahlreiche Schutzfunktionen. So liefert er uns mit seinen Blättern und Nadeln überlebenswichtigen Sauerstoff zum Atmen, in seinen Böden reinigt und speichert er Wasser und durch sein verzweigtes Wurzelwerk hält er den Boden fest. Er ist Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen. Im Wald finden sie Ruhe, weil die Bäume ein natürlicher Lärmschutz sind.
Erholungswirkung
Auch für den Menschen ist der Wald ein wichtiger Rückzugsort, ein beliebter Raum für verschiedenste Formen der Erholung und Freizeitgestaltung. Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass Bewegung im Wald gesund hält und Glückshormone ausschüttet.
Nutzwirkung
Der Wald liefert uns den vielseitig einsetzbaren nachwachsenden Rohstoff Holz, der den aus der Luft gefilterten Kohlendioxid sogar im verbauten Zustand langfristig speichert. Wichtig ist es, Holz aus zertifiziert nachhaltiger und heimischer Waldbewirtschaftung zu nutzen.
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Unsere Wälder auf dem Prüfstand
Unabhängige Waldzertifizierungen nach den Standards von FSC® bzw. PEFC™ belegen die nachhaltige Bewirtschaftung von Wäldern und garantieren die Einhaltung ökologischer und sozialer Standards. Die Staats- und Kommunalwälder Baden-Württembergs sind überwiegend zertifiziert, ebenso ein großer Teil der Wälder in Privatbesitz.
Alle 10 bis 20 Jahre wird für alle größeren Wälder eine umfassende Zustandserfassung und Planung durchgeführt. Diese nennen wir Forsteinrichtung. Sie stellt für jeden Forstbetrieb sicher, dass nachhaltig gewirtschaftet wird. Der Erfolg wird durch die Ergebnisse der Bundeswaldinventur bestätigt. Danach hat Baden-Württemberg unter allen Bundesländern den höchsten Anteil von naturnahen und sehr naturnahen Wäldern und weist das größte Volumen an ökologisch wertvollem Totholz auf.
Gut für Mensch und Natur
Eine nachhaltige Waldbewirtschaftung behält alle Facetten und Wirkungen des Waldes im Blick. Denn der Wald ist keine Plantage. Er hat äußerst wichtige Schutzfunktionen. Er liefert uns in seinen Blättern und Nadeln überlebenswichtigen Sauerstoff zum Atmen, in seinen Böden reinigt und speichert er Wasser und durch sein verzweigtes Wurzelwerk hält er den Boden fest. Der Wald ist auch Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen. Unsere Forstleute sorgen dafür, dass der Naturschutz auch im Wald umgesetzt wird. Sie weisen spezielle Waldbiotope aus und pflegen diese. Besonders in toten Bäumen und Höhlenbäumen fühlen sich viele Tierarten sehr wohl. Zum Erhalt der Artenvielfalt lassen unsere Försterinnen und Förster viele solcher Bäume ganz bewusst stehen. Es sind Habitatbäume. In manchen Wäldern, sogenannten Bannwäldern, wird die Natur völlig sich selbst überlassen. Lesen Sie hier mehr über das Sonderprogramm Biodiversität in Baden-Württemberg und die Forschungsprojekte zur biologischen Vielfalt der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA).
Uns ist es sehr wichtig, dass sich die Menschen in den Wäldern wohlfühlen und gut erholen können. Es ist sogar wissenschaftlich nachgewiesen, dass Bewegung im Wald gesund hält und Glückshormone ausschüttet. Damit das überhaupt möglich ist, stellen unsere Forstleute viele unserer Forstwege als Wander-, Rad-, Reit- und Sportwege zur Verfügung und pflegen diese für die Waldbesucherinnen und Waldbesucher. Am Wegesrand findet man häufig Grillplätze und Waldspielplätze, die unsere Forstleute unterhalten.
Als besondere Walderholungsangebote entwickeln unsere Forstleute Walderlebnispfade zu spannenden Themen in reizvollen Naturlandschaften. Diese sind teilweise sogar barrierefrei. Um noch mehr über den Wald zu lernen, kann man bei den unteren Forstbehörden der Land- und Stadtkreise Waldpädagogikveranstaltungen buchen. Mit der mobilen Waldbox können unsere Waldpädagoginnen und -pädagogen auch in einen Wald in der Nähe von Schulen oder Kindergärten kommen.