Bauern aus Baden-Württemberg können von Montag an Finanzhilfen zur Reduzierung der Milchmenge beantragen. Ein entsprechendes EU-Programm mit 150 Millionen Euro stehe vor dem Start, teilte das Agrarministerium am Sonntag in Stuttgart mit.
Die Anträge für eine erste von geplanten vier Runden könnten bis 21. September gestellt werden. Durch das Programm sollen die Milcherzeuger zur freiwilligen Verringerung der Produktion animiert werden. Für jedes Kilo, das die Bauern von Oktober bis Dezember im Vergleich zum Vorjahreszeitraum weniger produzieren, sollen sie 14 Cent erhalten.
In Baden-Württemberg gibt es 8200 Milchviehbetriebe. Wegen des Milch-Überschusses ist die Branche in der Krise. Die Landwirte können nach eigener Darstellung nicht mehr kostendeckend wirtschaften. Ein Kilopreis von 35 Cent ist der Branche zufolge im Südwesten nötig. Zuletzt lag er im Schnitt bei circa 25 Cent.
Agrarminister Peter Hauk (CDU) hatte am Freitag nach einem Treffen der Ressortchefs der Bundesländer in Rostock auch Mittel aus einem weiteren Hilfspaket in Aussicht gestellt. Dabei ging es um 116 Millionen Euro aus EU- und Bundesmitteln für ganz Deutschland. Pro Kilo Milch sollen die Landwirte zusätzlich 0,36 Cent bekommen, wenn sie ihre Produktion trotz anspringenden Milchpreises nicht hochfahren.
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dpa/lsw