„Unser Landeskontrollteam ist ein Erfolgsmodell. Seit zehn Jahren leistet es einen unverzichtbaren Beitrag zur Lebensmittelsicherheit in Baden-Württemberg und dient damit unmittelbar dem Verbraucherschutz. Ich danke allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Teams für ihr Engagement und ihre hohe Professionalität. Seit der Gründung im Jahr 2015 steht das Team für vertiefte Kontrollen im Lebensmittel- und Futtermittelbereich sowie des Veterinärwesens – interdisziplinär, landesweit und mit hoher Fachkompetenz“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL, anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Landeskontrollteams Lebensmittelsicherheit Baden-Württemberg (LKL BW).
Spezialisiertes Team im landesweiten Einsatz
Das LKL BW unterstützt die Überwachungsbehörden des Landes in allen Bereichen der Lebensmittel- und Futtermittelüberwachung. Es ist am Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung (LGL) angesiedelt und arbeitet eng mit den unteren Lebensmittelüberwachungsbehörden der Landkreise und kreisfreien Städte, den Regierungspräsidien sowie mit den Sachverständigen der Chemischen und Veterinäruntersuchungsämter (CVUA) zusammen.
Aktuelle Themen der Überwachung werden in Projekten abgearbeitet. Diese Projekte befassen sich auch mit allen anderen Erzeugnissen, die der Lebensmittelüberwachung unterliegen, den sogenannten verbrauchernahen Produkten: Bedarfsgegenstände, kosmetische Mittel, Tätowiermittel und Erzeugnisse nach Tabakrecht. Darüber hinaus können die zuständigen Behörden das LKL BW um Unterstützung bei besonderen Kontrollen bitten.
Unterwegs auf Kontrolle für den Verbraucherschutz in Baden-Württemberg
Insgesamt führte das LKL BW in den letzten zehn Jahren über 720 Projekt- und Anlasskontrollen durch. Das LKL BW spezialisierte sich unter anderem auf die vertiefte Überprüfung der Rückverfolgbarkeitssysteme der Lebensmittelunternehmen. Rückverfolgbarkeitssysteme dienen unter anderem dazu, im Falle der Feststellung nicht sicherer Lebensmittel diese schnell und möglichst vollständig vom Markt zu nehmen und dadurch die Verbraucherinnen und Verbraucher zu schützen. Durch die Prüfung der Warenströme auf Plausibilität können Produktauslobungen nachvollzogen werden.
So stand die Auslobung der regionalen Herkunft von Lebensmitteln, wie Spargel, Erdbeeren oder Streuobst im Fokus dieser Projekte, erfreulicherweise ohne große Abweichungen. Geprüft wurden auch die Hygiene- und Eigenkontrollkonzepte vieler unterschiedlicher Betriebsarten, darunter Großbäckereien, Brauereien, Hersteller von Schokoladenerzeugnissen, Großküchen sowie auch Hersteller von Kosmetika und Lebensmittelkontaktmaterialen. Bei den speziellen Vor-Ort-Kontrollen in den Betrieben ist ein sorgfältiger Abgleich der vorhandenen Dokumentation mit den Abläufen, Herstellungsverfahren, Materialflüssen und gesetzlichen Vorgaben ein wesentlicher Teil dieser Aufgabe.
„Diese systematische Überprüfung nimmt viel Zeit in Anspruch“, erläuterte Dr. Linda Koiou. Sie ist seit Juni 2024 Leiterin der Kontrolleinheit, nachdem ihr Vorgänger, Dr. Wolfram Martens, in den wohlverdienten Ruhestand ging. „Ihm sind der Aufbau und die gute Basis des Teams zu verdanken“, sagte Dr. Koiou.
Landeskontaktstelle Baden-Württemberg
Beim LKL BW befindet sich auch die Landeskontaktstelle der EU-weiten Informationssysteme RASFF (Rapid Alert System for Food and Feed) und AAC (Administration Assistance and Cooperation System) für Lebensmittel, Lebensmittelkontaktmaterialien und Futtermittel. Das Bearbeiten der Meldungen in den europäischen IT-Plattformen Safety Gate System und ICSMS (internet-supported information and communication system for the pan-European market surveillance of technical products) für verbrauchernahe Produkte wurden dem LKL BW erst vor kurzem als Aufgabe übertragen. In den behördeninternen Netzwerken werden Meldungen zu Gesundheitsrisiken oder zu Verdacht des Lebensmittelbetrugs ausgetauscht und Amtshilfeersuchen weitergeleitet. Zudem ist das LKL BW zuständig für die Einstellung von Meldungen im Portal lebensmittelwarnung.de, in dem deutschlandweit gebündelt Meldungen über Rückrufe zur Verfügung gestellt werden. In einem Jahr gehen mehr als 7.000 Meldungen über die verschiedenen Informationssysteme ein, die das LKL BW bearbeitet.
Hintergrundinformationen
Das LKL BW hat folgende Hauptaufgabengebiete:
- Bewältigung von Krisen im Sinne einer ‚schnellen Eingreiftruppe‘,
- Vernetzung der Kontrolltätigkeit, vor allem an den Schnittstellen zwischen Rechtsbereichen (Futtermittel - Lebensmittel, Lebensmittel - Tierische Nebenprodukte - Futtermittel, Tierschutz/Tiergesundheit - Lebensmittel),
- Bekämpfung von Betrugsfällen,
- Durchführung besonderer Kontrollen, zum Beispiel bei schwerwiegenden Vorkommnissen mit Bezug zu Lebensmitteln, bei Erkrankungsfällen, beim Auftreten von Umweltkontaminationen mit Einfluss auf die Qualität bzw. Sicherheit von Lebensmitteln oder Futtermitteln, sowie vertiefte Überprüfungen großer, überregional tätiger Betriebe,
- Landeskontaktstelle der EU-weiten Schnellwarn- und Informationssysteme
- Erteilung von Kennnummern zu Haltungssystemen von Schweinen nach dem Tierhaltungskennzeichnungsgesetz.
Unter https://lkl.lgl-bw.de finden Sie weitere Informationen zu den Tätigkeiten des LKL BW.