„Die Zunahme von Trockenperioden als Folge des Klimawandels bedeutet leider auch eine Erhöhung des Risikos für die Entstehung von Waldbränden in Baden-Württemberg. Die Daten des Deutschen Wetterdienstes belegen, dass seit 1980 die Tage mit hohem Waldbrandrisiko stetig zunehmen. In Baden-Württemberg beobachten wir diese Entwicklung nicht nur sehr genau, sondern arbeiten auch bereits seit langer Zeit aktiv daran, unsere Wälder zu laubholzbetonten Mischwäldern umzugestalten. Das erhöht die Resilienz des Waldökosystems und senkt gleichzeitig das Waldbrandrisiko. Zusätzlich haben wir das Zusammenspiel von Forstverwaltung, Waldbewirtschaftern und Feuerwehr in der Prävention und der Waldbrandbekämpfung weiterentwickelt. Mit dem Tandemkonzept Forst und Feuerwehr haben wir eine starke Partnerschaft im Waldbrandmanagement in Baden-Württemberg, die Vorbildcharakter über die Landesgrenzen hinaus entfaltet. Damit sind wir gut gerüstet“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL, am Samstag (10. Mai) in Waghäusel-Kirrlach (Landkreis Karlsruhe) anlässlich der Waldbrandübung der Feuerwehr der Stadt Waghäusel.
Im Jahr 2024 kam es in Baden-Württemberg lediglich zu sieben Waldbränden mit einer Gesamtfläche von 0,14 Hektar. Damit verzeichnet die Statistik einen weiteren Rückgang der Waldbrände im Vergleich zum Vorjahr 2023. Die Zahlen zeigen deutlich, dass Baden-Württemberg kein Waldbrandland ist. Die Trockenperiode in diesem Frühjahr zeigt aber, dass sich die Waldbrandsituation auch sehr schnell ändern kann. Daher sind vorbereitende, präventive Maßnahmen entscheidend.
Waldbrandmanagement umfasst dabei weit mehr als nur das Löschen eines Brandherdes. Daher hat Baden-Württemberg die Vernetzung von Feuerwehr und Forstverwaltung in den Fokus genommen und auf allen Verwaltungsebenen die Funktion eines Verbindungsförsters eingeführt. Diese Försterinnen und Förster arbeiten sowohl in der Prävention, als auch in der Gefahrenabwehr eng mit der Feuerwehr zusammen und unterstützen die Feuerwehren bei Waldbränden vor Ort. Parallel haben Forstleute beispielhafte waldbauliche Methoden entwickelt, um den Wald widerstandsfähiger gegen Feuer zu machen.
Um auf künftige Waldbrände gut vorbereitet zu sein, üben an diesem Samstag circa 250 Angehörige der Feuerwehren aus dem Landkreis Karlsruhe und dem Rhein-Neckar-Kreis gemeinsam mit den Forstbehörden und weiteren Akteuren im Lußhardtwald den Ernstfall.
„Die dynamische Entwicklung des Waldbrandgeschehens erfordert eine reibungslose Kommunikation und Abstimmung zwischen den Akteuren und Einsatzkräften, damit sie schnell auf sich verändernde Rahmenbedingungen und Einsatzsituationen reagieren können. Mit dem Tandemkonzept von Forst und Feuerwehr haben wir vor zwei Jahren ein wesentliches Ziel des Koalitionsvertrages umgesetzt und damit ein starkes Instrument für ein modernes Waldbrandmanagement in Baden-Württemberg geschaffen. Auf diesen Erfragungen können jetzt andere Landkreise aufbauen und ihr Waldbrandmanagement aktualisieren“, erläuterte Minister Hauk.
Ein weiterer Punkt in der Zusammenarbeit von Forstbehörden und Feuerwehren ist die Bereitstellung von Waldbrandeinsatzkarten. „Es freut mich sehr, dass es gelungen ist eine Waldbrandeinsatzkarte nach bundeseinheitlichen Standards auf den Weg zu bringen. Die Landesforstverwaltung hat diese Karten erstellt und über die Unteren Forstbehörden den Feuerwehren zur Verfügung gestellt“, so Minister Hauk.
Hintergrundinformationen
Informationen zum Projekt ‚Waldbrand-Klima-Resilienz‘ (WKR)