Verbraucherschutz

Black Friday: Vorsicht bei aggressiver Werbung mit Scheinrabatten

Minister Peter Hauk MdL: „Wenn Sie einige Tipps für sicheres Online-Shopping beachten, gibt es beim Einkaufen an Aktionstagen, wie ‚Black Week‘ keine Enttäuschungen“

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Black Friday

„Die Rabattschlacht rund um ‚Black Friday‘ und am anschließenden sogenannten ‚Cyber Monday‘ hat auch in Baden-Württemberg viele Anhängerinnen und Anhänger gefunden. Doch bei der Jagd nach vermeintlichen Schnäppchen in der Zeit vor Weihnachten ist Vorsicht geboten. Die Beachtung einiger Tipps sorgt für sichere Online-Einkäufe und schützt Verbraucherinnen und Verbraucher vor Enttäuschungen oder Betrug“, sagte der baden-württembergische Verbraucherschutzminister Peter Hauk MdL, am Freitag (22. November) mit Blick auf den „Black Friday“ in der kommenden Woche.

Preisentwicklung beobachten und Preisvergleiche durchführen

Minister Hauk riet Verbraucherinnen und Verbrauchern sich gerade an Aktionstagen nicht durch scheinbar hohe Rabatte blenden zu lassen: „Rabatte im zweistelligen Bereich sind zwar möglich, aber die durchschnittliche Ersparnis beträgt erfahrungsgemäß jedoch lediglich fünf bis sechs Prozent. Hohe Preisnachlässe beziehen sich oft auf veraltete, unverbindliche hohe Preise der Hersteller und fallen gegenüber aktuellen Preisen tatsächlich deutlich niedriger aus“, erklärte Minister Hauk. Die Preisentwicklung eines gewünschten Produktes sollten Verbraucherinnen und Verbraucher über einen längeren Zeitraum, beispielsweise auf einer Preisvergleichs-Plattform, beobachten.

„Es lohnt sich aber auch noch am ‚Black Friday‘ die Preise zu vergleichen“, betonte Verbraucherschutzminister Hauk.

Nicht unter Druck setzen lassen

Ein beliebtes Marketing Werkzeug sind Sanduhren, die Zeitdruck erzeugen sollen oder ablaufende Balken, die scheinbar die kleiner werdenden Lagerbestände versinnbildlichen. Ob diese der Realität entsprechen, ist ungewiss. Dies verführe auch zu ungeplanten Spontankäufen. Der Verbraucherschutzminister riet, sich nicht zu einem vorschnellen Kauf drängen zu lassen.

Nicht per Vorkasse bezahlen

Vorsicht ist immer dann geboten, wenn die Waren mit Vorkasse bezahlt werden sollen. Möglicherweise steckt hinter dem Angebot ein Fake-Shop, der die bestellten und bereits bezahlten Güter nicht versendet. Vermeiden lässt sich dies in vielen Fällen mit Hilfe des Fake-Shop-Finders, einem kostenlosen Tool der Verbraucherzentralen, das mit einer jährlichen Förderung des Landes Baden-Württemberg stetig weiterentwickelt wird. Damit lässt sich die Seriosität eines Online-Shops ganz einfach anhand seiner Internetadresse überprüfen.

Sparsam mit persönlichen Daten umgehen und Cookies kontrollieren

‚Cookies‘ sind kleine Datensätze, die immer dann gespeichert werden, wenn eine Webseite besucht wird. Sie enthalten personenbezogene Informationen, die an Unternehmen und Werbedienstleister übermittelt werden. Über die Einstellungen des Browsers ist es möglich, Cookies zu löschen oder gar grundsätzlich abzulehnen.

Löschen Verbraucherinnen und Verbraucher nicht regelmäßig ihre Cookies im Browser, so stellen Unternehmen anhand dieser gesammelten Daten entsprechend ihre Angebote und Preise zusammen. Dies führt zu einer gefilterten Anzeige der Produkte und somit zu einer verkleinerten Bandbreite von Angeboten.

Bei Fehlkauf das Widerrufsrecht nutzen

Sollte sich ein vermeintliches Schnäppchen nach dem Kauf als doch nicht so preiswert erweisen, ist ein Widerruf des Kaufs möglich. „Konsumenten können beim Online-Kauf in der Regel ohne Angabe von Gründen bis zu 14 Tage nach Lieferung des Produkts den Widerruf erklären. Allerdings kann es sein, dass dafür Rücksendekosten anfallen. Dies ist dann oft das kleinere Übel“, sagte Minister Peter Hauk.

Hintergrundinformationen

Informationen rund um den Verbraucherschutz stehen unter www.mlr-bw.de/Verbraucherschutz, auf der Facebook-Seite www.facebook.com/VerbraucherBW sowie auf dem Verbraucherportal Baden-Württemberg unter www.verbraucherportal-bw.de zur Verfügung. Hier gibt es auch ausführliche Artikel zum Erkennen von Fakeshops, zum Einkaufen im Internet und zur alternativen Streitbeilegung.

Um Fakeshops zu finden, empfiehlt sich der Fakeshop-Finder der Verbraucherzentrale. Dort gibt es auch Tipps zum Verwalten von Cookies. Bei Problemen mit einem Unternehmen im EU-Ausland ist das Zentrum für Europäischer Verbraucherschutz der richtige Ansprechpartner.