Fischerei

Dialogprozess Kormoran und Fisch am Bodensee erfolgreich abgeschlossen / länderübergreifendes Pilotprojekt empfohlen

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Kormoran

Minister Peter Hauk MdL: „Der Dialogprozess ‚Kormoran und Fisch‘ hat dazu beigetragen, die Diskussion zu versachlichen und den Grundstein für ein internationales Kormoranmanagement am Bodensee zu legen - jetzt müssen wir schnell in die Umsetzung kommen“

Umweltministerin Thekla Walker MdL: „Es ist wichtig, dass sich alle Akteure zusammengesetzt haben, um einen guten Umgang mit dem Thema Kormoran und Fisch zu finden. Nun gilt es, mit den Anrainer-Ländern zu erproben, welche Maßnahmen im Sinn einer nachhaltigen Lösung am besten greifen.“

Dialogprozess Kormoran und Fisch am Bodensee erfolgreich abgeschlossen / länderübergreifendes Pilotprojekt empfohlen

„Der Dialogprozess ‚Kormoran und Fisch‘, der den Konflikt um den Einfluss des Kormorans auf die Fischbestände des Bodensees und den damit einhergehenden Folgen für die Fischerei aufgegriffen hat, ist abgeschlossen. Erstmals haben sich bei diesem Dialogformat Expertinnen und Experten von Behörden und Verbänden aus den Bereichen Fischerei, Jagd und Naturschutz aller Anrainerstaaten des Bodensees zu diesem Handlungsfeld konstruktiv ausgetauscht und ein gemeinsames Verständnis für die Problemlage und Handlungsoptionen entwickelt. Jetzt kommt es darauf an, dass die Anrainerstaaten und ihre Akteure gemeinsam in die Umsetzung kommen, damit die Felchen und die Berufsfischer am Bodensee eine Perspektive haben. Viel Zeit bleibt nicht“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR), Peter Hauk MdL, am Freitag (20. Oktober) in Stuttgart.

Das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) hat gemeinsam mit dem Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg (UM) im Sommer 2022 einen ergebnisoffenen Dialogprozess ‚Kormoran und Fisch‘ am Bodensee initiiert, um den Konflikt um den Einfluss des Kormorans auf die Fischbestände des Bodensees und den damit einhergehenden Folgen auf seltene und geschützte Fischarten sowie den fischereilichen Ertrag zu versachlichen.

Im Ergebnis listet ein von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern erarbeitetes Arbeitspapier in 84 Punkten zentrale Fragestellungen rund um den Kormoran auf, das seine Auswirkungen auf den Fischbestand, geschützte Fischarten und die Berufsfischerei beleuchtet. Darüber hinaus wurden Formulierungen zu möglichen Maßnahmen und deren Wirkung, auch auf geschützte Gebiete sowie geschützte und gefährdete Arten, erarbeitet. Alle Beteiligten zeigten sich sehr zufrieden mit den Dialogforen und insbesondere der vertrauensvollen und konstruktiven Gesprächsatmosphäre.

„Ich bin den Moderatoren und den beteiligten Akteuren außerordentlich dankbar für das erzielte Ergebnis. Nur durch ein Miteinander aller Akteure können die Herausforderungen seeweit bewältigt werden. Dafür hat der Dialogprozess ‚Kormoran und Fisch‘ einen wichtigen Grundstein gelegt. Das Arbeitspapier wird nun als Grundlage für ein seeweites Pilotprojekt zum Umgang mit dem Kormoran in der Praxis und damit zum Einstieg in ein international koordiniertes Kormoranmanagement am Bodensee dienen“, sagte Minister Hauk MdL.

Ministerin Walker MdL fasst zusammen: „Ein erster Schritt ist gemacht. Die diskutierten Belange rund um das Ökosystem Bodensee im Blick, müssen wir im Weiteren länderübergreifend abgestimmt vorgehen, um herauszufinden, welche konkreten Mittel auch auf lange Sicht wirken. So vermeiden wir, dass sich die Thematik einfach nur verlagert.“

Die Ministerien danken allen Beteiligten für Ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit und ihr im Dialogprozess einander entgegengebrachtes Vertrauen.

Hintergrundinformationen:

Weitere Informationen zum Thema finden Sie auf der Webseite der Fischereiforschungsstelle Langenargen

Konsenspapier auf der Webseite der Fischereiforschungsstelle (pdf)