„Mit dem Jagd- und Wildtiermanagementgesetz haben wir die Rechte der Jagdrechtsinhaber aller Jagdbezirksarten im Rahmen der Selbstverantwortung gestärkt. Zudem unterstützen wir die Jagdgenossenschaften im Land mit einem neuen Handlungsleitfaden. Dieser enthält viele Praxis-Beispiele und Lösungsansätze für verschiedene Themen sowie Muster für Pachtverträge oder Satzungen. Der Leitfaden trägt auch den anstehenden Herausforderungen mit Blick auf den Klimawandel und dem damit verbundenen Umbau unserer Wälder zu klimaresilienten Mischwäldern Rechnung“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL, am Donnertag (23. Oktober), anlässlich des fertiggestellten Leitfadens für Jagdgenossenschaften in Baden-Württemberg.
Das Land Baden-Württemberg unterstützt mit dem vorliegenden Handlungsleitfaden die Jagdgenossenschaften im Land bei ihren vielfältigen Aufgaben. Diese haben in den vergangenen Jahren erheblich zugenommen und stellen die Jagdgenossenschaften vor besondere Herausforderungen. Klimawandelbedingte Schäden in der Land- und Forstwirtschaft durch Stürme, Trockenheit oder Schadorganismen sowie der steigende Besucher- und Freizeitdruck in der Naturlandschaft müssen mit den Interessen der Grundeigentümer und der Jägerschaft in Einklang gebracht werden.
Hierzu hat das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz bereits den Runden Tisch ‚Waldumbau und Jagd‘ initiiert. Hier werden Lösungen für den Erhalt der Wälder, der Waldfunktionen und den erfolgreichen Waldumbau in Baden-Württemberg erarbeitet. Alle Akteure aus Waldeigentum, Jagdgenossenschaften, Waldbewirtschaftung, Jägerschaft, Forstverwaltung und Gemeinden sind daran beteiligt.
Die Grundeigentümer von Wald und Landwirtschaft, die ihre Flächen verpachten, sowie die Jägerschaft, die auf den Flächen der Grundeigentümer die Jagd ausüben dürfen, sind die Hauptakteure in der Jagdverpachtung. „Mit dem Handlungsleitfaden für Jagdgenossenschaften und dem Runden Tisch ‚Waldumbau und Jagd‘ unterstützen wir beide Seiten, weil sie zum Erhalt unserer Wälder beitragen. Damit ist Baden-Württemberg einmal mehr bundesweit wegweisend im Handlungsfeld Jagdgenossenschaft und Jagd“, sagte Minister Hauk MdL.
Hintergrundinformationen
Die Wildforschungsstelle des Landes Baden-Württemberg am landwirtschaftlichen Zentrum in Aulendorf, wurde mit dem Projekt zur ‚Stärkung der Jagdgenossenschaften‘ beauftragt. Im Rahmen dieses Projekts sollen insbesondere die Gemeinde- und selbstverwalteten Jagdgenossenschaften unterstützt werden, ihre Rechte wahrzunehmen, sich ihrer Verantwortung bewusst zu werden und sich zu organisieren.
Die Verwaltung soll durch unterstützende Maßnahmen, wie den Leitfaden, gefördert und verständlicher werden. Besonders bei Gründungsabsichten, aber auch dem laufenden Verwaltungsgeschäft einer Jagdgenossenschaft dient der Leitfaden als hilfreiches Werkzeug. Der Leitfaden ist ein Kompendium bzw. Nachschlagewerk für die tägliche Praxisarbeit.
Handlungsleitfaden Jagdgenossenschaften
Der Leitfaden enthält viele Ratschläge und Praxisempfehlungen für Jagdgenossinnen und Jagdgenossen, Jagdvorstände selbstverwaltender Jagdgenossenschaften, Eigenjagdbesitzerinnen und Eigenjagdbesitzer sowie Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg und wurde von der Wildforschungsstelle (WFS) des Landes Baden-Württemberg konzipiert. Den Handlungsleitfaden können Sie im Wildtierportal kostenfrei herunterladen.
Waldumbau und Jagd
Die Anpassung der Wälder an die Folgen des Klimawandels stellt Waldbesitzende, Waldbewirtschaftende und Jagende vor große Herausforderungen. Für eine zukunftsfähige neue Waldgeneration spielen auch der Einfluss von Schalenwild und die Rolle der Jagd eine wichtige Rolle. Um den Wald mit seinen lebensnotwendigen Funktionen für zukünftige Generationen zu erhalten, müssen jetzt alle betroffenen Akteure gemeinsam aktiv werden: Waldumbau und Jagd.