„Das neue Bildungszentrum des Landesverbands für Obstbau, Garten und Landschaft Baden-Württemberg (LOGL) wurde in Holzrahmenbauweise neu errichtet und aus dem Holzinnovativprogramm des Landes unterstützt. In der Gestaltung angelehnt an die landschaftsprägenden Scheunen fällt das Gebäude in unserer Kulturlandschaft kaum auf – und zieht dennoch alle Blicke auf sich. Seine Konstruktion und Ausstattung mit vielen heimischen Nadel-, Laub- und auch Obstbaumhölzern zeigt uns, dass wir die in Zukunft noch breiter werdende Baumartenpalette aus klimaresilienten Mischwäldern im Bau sinnvoll einsetzen können. Das Kompetenzzentrum ist ein Aufruf, kreativ zu werden und noch stärker nachhaltig und wertschöpfend mit dem sich uns bietenden nachwachsenden Rohstoff Holz umzugehen“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL, am Donnerstag (14. August), beim Besuch des Kompetenzzentrum LOGL in Weil der Stadt (Landkreis Böblingen).
Das vom Land Baden-Württemberg im Rahmen des Holz Innovativ Programms (HIP) geförderte neue LOGL-Bildungszentrum liegt eingebettet in einen Naturgarten und eine Streuobstwiese.
Bei dem unter anderem mit dem Holzbaupreis Baden-Württemberg 2024 ausgezeichneten Bauprojekt haben Bauherr und Planer den Aspekt Nachhaltigkeit in mehrfacher Weise praktisch umgesetzt: So durch die Verwendung regional verfügbarer Materialien und die Arbeit mit regional ansässigen Firmen, durch den Verzicht auf technisch aufwendige Fassadenschichten und konventionelle Grobspanplatten zugunsten leimfreier Alternativen sowie durch wartungsarme Low-Tech-Lösungen wie verschiebbare Sonnenschutztore.
„Das Projekt zeigt beispielhaft auf, dass im modernen Holzbau eine große Bandbreite von Nadel- und Laubhölzern genutzt werden kann: Weißtanne, Fichte, Kiefer und Lärche wurden als Konstruktionsvollholz, Hohlkastendecke oder Schalung verarbeitet, unbehandelte Douglasie für die Fassade. Für den Innenausbau wurden neben der Weißtanne zahlreiche regionale Laub- und Obstbaumhölzer eingesetzt wie Apfel, Walnuss, Eiche, Esche und Birke“, erläuterte Minister Hauk.
Die Landesregierung setze sich mit der Holzbau-Offensive für die verstärkte Nutzung von Holz im Bau, insbesondere als tragende Bauteile ein. „Die Klimaanpassung der heimischen Wälder wird künftig noch strukturreichere und stärker durchmischte Waldbestände hervorbringen. Die damit vielfältiger werdenden Holzarten und –sortimente mit möglichst hoher Wertschöpfung im Bau zu nutzen, ist ein wesentliches Ziel der Holzbau-Offensive Baden-Württemberg“, betonte Minister Hauk.
Hintergrundinformationen
Ziel der interministeriellen Holzbau-Offensive BW ist es, eine klimafreundliche und nachhaltige Baukultur mit Holz im Land zu unterstützen und Baden-Württemberg zu einer europaweiten Modell-Region und Impulsgeber für klimafreundlichen Holz- und Holzhybridbau zu positionieren. Mit Förderprogrammen, Bildungsmaßnahmen und der Unterstützung von Forschungsprojekten werden Impulse für die Transformation des Bausektors und der verstärkten Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen gesetzt.
Weitere Informationen im Internet unter: https://www.holzbauoffensivebw.de/