Tierschutz

Haustiere in der Ferienzeit: Im Sommer haben Tiere besondere Bedürfnisse

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Hund

Heute in zwei Wochen beginnen in Baden-Württemberg die Sommerferien. Damit startet für viele Familien die Sommerurlaubszeit. Haustierbesitzer:innen müssen zusätzlich zu den Urlaubsvorbereitungen die besonderen Bedürfnisse ihrer Tiere im Sommer berücksichtigen.

Ob man sein Haustier in den Urlaub mitnimmt oder dieses gut betreut zu Hause lässt, sollte sorgfältig im Sinne des Tieres abgewogen werden.  Entscheidet man sich dazu, sein Tier tatsächlich mit auf Reisen zu nehmen, sind aus veterinärmedizinischer Sicht im Voraus verschiedene organisatorische Dinge zu beachten. Wichtig ist, sich im Vorhinein Gedanken über das Urlaubsziel zu machen und die dort geltenden Einreisebestimmungen zu beachten. So haben einige Länder beispielsweise strengere Ansprüche an Impfungen und Entwurmungen, wenn man mit seinem Tier einreisen möchte. Vor Reiseantritt ist es ratsam, den allgemeinen Gesundheitszustand, die Impfungen sowie gegebenenfalls die Registrierung seines Haustieres beim Tierarzt prüfen zu lassen. In Vorbereitung auf das gemeinsame Abenteuer ist empfehlenswert, die Tiere mit dem Transportmittel vertraut zu machen. Oft kennen die Tiere ihre Transportboxen nur von Tierarztbesuchen. Positive Assoziationen, wie regelmäßiges Füttern in der Transportbox, helfen, den Tieren eine entspannte Fahrt zu ermöglichen. Während der Reise ist auf das richtige Klima in der Transportbox zu achten, außerdem sind ausreichend Pausen einzuplanen. Besonders hitzeempfindliche Hunde, die ihre Körpertemperatur kaum regulieren können, wie kurzschnäuzige Rassen wie Mops und Bulldoggen werden von den meisten Fluglinien nicht mehr mitgenommen und auch im Auto muss besonders auf sie geachtet werden. Wer vertraute Gegenstände von Zuhause mit in den Urlaub nimmt, senkt das Stresslevel bei seinem Tier durch bekannte Gerüche während der Fahrt und in der neuen Umgebung.  

Entscheidet man sich dazu, sein Tier in der vertrauten Umgebung zu lassen, sollte sich möglichst frühzeitig um eine zuverlässige Betreuungsperson bemüht werden, die die Versorgung der Tiere während der eigenen Abwesenheit sicherstellt. Sicherheitshalber ist zu empfehlen, eine weitere Person zu bestimmen, die bei Unvorhersehbarkeiten einspringt. Täglich muss frisches Wasser und Futter gereicht sowie bei Katzen die Katzentoilette gereinigt werden. Außerdem ist es erforderlich, dass sich die Betreuungsperson Zeit für das Tier selbst nimmt, um Sozialkontakt und Gesundheitskontrolle zu gewährleisten. „Es lohnt, dem oder der Haustiersitter:in genaue Instruktionen zur Versorgung des eigenen Tieres zu geben“, weiß Dr. Julia Stubenbord, Tierärztin und Landestierschutzbeauftragte Baden-Württemberg und warnt beispielsweise vor Appetitlosigkeit wenn Katzen alleine sind oder vor gut gemeinten Futterumstellungen bei Katzen.

„Viele unsere Katze sind zu dick. Fressen gerade übergewichtige Katzen nicht oder zu wenig, werden körpereigene Fettreserven mobilisiert. Diese fluten in großer Menge in der Leber an und können tierartspezifisch nicht abgebaut werden, es kommt zum sogenannten Lipomobilisationssyndrom der Katzen, welches lebensgefährlich sein kann“, erklärt Stubenbord am 14.07.2022 in Stuttgart. Immer wieder werden Katzen, die aus Unwissenheit durch die Betreuungsperson auf Diät gesetzt wurden, während der Urlaubsmonate in Tierkliniken eingeliefert.  „Weil Übergewicht immer Erkrankungen und damit Tierleid mit sich bringt, sollte es natürlich bei jeder Tierart behandelt werden. Dabei muss die Gewichtsabnahme immer schrittweise und unter tierärztlicher Aufsicht erfolgen. Wird dies befolgt, ist eine Gewichtsreduktion auch bei übergewichtigen Katzen bedenkenlos möglich und empfehlenswert“, weiß Stubenbord.

Dem, der seine Kaninchen im Sommer im Garten hält, ist empfohlen, die Tiere gegen die Kaninchenseuche impfen zu lassen. Bei der täglichen Gesundheitskontrolle sollen Tierhalter:innen daran denken, die Tiere auf Madenbefall zu untersuchen. Fliegen legen ihre Eier schnell in frische Wunden ab und es kommt zur Kontamination von Wunden. Außerdem müssen die Tiere gegen Beutegreife geschützt werden. Auch Kaninchen und Meerschweinchen sollten in Abwesenheit der Tierhalter:innen täglich versorgt und angeschaut werden.

Wer den Sommer mit seinem Hund daheim verbringt, sollte beispielsweise darauf achten, mit seinem Vierbeiner die Mittagshitze zu meiden.

Zudem können asphaltierte Wege sehr heiß werden und den Hundepfoten Schmerzen bereiten. Wer sichergehen möchte, dass der Boden nicht zu aufgeheizt ist, testet die Temperatur des Fußweges selbst mit der Hand. Ein Spaziergang im kühlen Wald mit einer Trinkpause für Hund und Herrchen:Frauchen, macht beiden auch im Sommer Spaß. Eine frische Parasitenprophylaxe schützt den Vierbeiner dabei vor übertragbaren Krankheiten durch Zecken. So kann der Sommer kommen und vielleicht ist auch Zeit für eine Abkühlung im Wasser.

Weitere Informationen zur Arbeit der Landesbeauftragten für Tierschutz