Die Menschen im Ländlichen Raum müssen auch in Zukunft sicher sein können, dass es eine Hausärztin oder einen Hausarzt in ihrer Nähe gibt. Der Kabinettsausschuss Ländlicher Raum fördert daher Standortanalysen zur ärztlichen Versorgung in 20 Kommunen im Ländlichen Raum.
„Die Sicherung einer wohnortnahen, bedarfsgerechten und qualitativ hochwertigen medizinischen Versorgung ist ein wichtiger Baustein für die Zukunft unserer ländlichen Räume. Die Menschen im Ländlichen Raum müssen auch in Zukunft sicher sein können, dass es eine Hausärztin oder einen Hausarzt in ihrer Nähe gibt. Der Kabinettsausschuss Ländlicher Raum fördert daher die Durchführung von Standortanalysen zur ärztlichen Versorgung mit dem Ziel, individuelle Analysen zur Zukunft der (haus-)ärztlichen Versorgung in 20 Kommunen im Ländlichen Raum durchzuführen“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz und Vorsitzende des Kabinettsausschusses, Peter Hauk MdL, am Mittwoch (1. März).
Mit Hilfe der Analysen können passgenaue Schritte in Bezug auf Form und Trägerschaft der Versorgungsstrukturen sowie hinsichtlich der Gewinnung von Ärztinnen und Ärzte gegangen werden. „Ziel ist es, unter Einbezug der Verantwortlichen vor Ort zukunftsfähige Lösungen für die ambulante Gesundheitsversorgung zu entwickeln. Denn ein erreichbarer Hausarzt oder Kinderarzt ist ein entscheidender Standortfaktor – und zwar für Jung und Alt. Obwohl die ärztliche Versorgung ausdrücklich keine kommunale Aufgabe ist, nehmen viele Städte und Gemeinden auch diese Herausforderung an und suchen nach Lösungen. Dementsprechend groß ist die Nachfrage bei den Kommunen zur Teilnahme am Modellprojekt“, so Steffen Jäger, Präsident des Gemeindetags Baden-Württemberg, dessen Gt-service Dienstleistungsgesellschaft mbH mit der Umsetzung des Projekts beauftragt wurde.
Das Projekt ist Anfang des Jahres erfolgreich angelaufen. In den ersten teilnehmenden Kommunen fanden bereits Gespräche zur Erörterung der Situation vor Ort statt. „Eine Besonderheit des Projekts liegt darin, dass die teilnehmenden Kommunen eine höchst individuelle Beratung, Analyse und Empfehlung bekommen. Die zu behandelnden Fragestellungen orientieren sich an den Gegebenheiten und Interessenlagen der beteiligten Akteure. Wer sich zur Teilnahme entschließt, kann damit rechnen, binnen drei bis allenfalls sechs Monaten finale Umsetzungsvorschläge an die Hand zu bekommen“, erklärt Minister Hauk.
„Wir sind davon überzeugt, dass wir mit den Standortanalysen einen bedeutenden Akzent setzen können, der auch über die Landesgrenzen Baden-Württembergs hinauswirken kann. Um auch in Zukunft eine ausreichende und optimale hausärztliche Versorgung im Ländlichen Raum sicherzustellen, müssen wir gemeinsam kreative und patientenorientierte Lösungen finden und den Mut haben, entsprechende Wege zu gehen. Der Kabinettsausschuss Ländlicher Raum bietet genau hierfür eine ideale Plattform. Gemeinsam in einem engen Schulterschluss mit den Projektpartnern und den Gemeinden kann auf die Bedürfnisse der Ärztinnen und Ärzte vor Ort eingegangen werden“, betont Minister Hauk.
Hintergrundinformation:
Als Verantwortliche vor Ort werden zunächst die Verwaltungsspitze, wo gewünscht auch der Gemeinderat, die örtlichen Ärzte sowie die Leitung von regionalen Kliniken und medizinischen Versorgungszentren eingebunden. Nach dem Aufzeigen von Handlungsmöglichkeiten wird in einem nächsten Schritt die Entwicklung eines Konzepts zur Sicherstellung der Versorgungsstrukturen erfolgen.
Das Land unterstützt die Standortanalysen mit einer finanziellen Förderung in Höhe von insgesamt 280.000 Euro.
Für weitere Informationen und Rückfragen zur Teilnahme können Sie sich gerne an Frau Eileen Sadlon (sadlon@gtservice-bw.de) von der Gt-service Dienstleistungsgesellschaft des Gemeindetags Baden-Württemberg wenden.
Folgende Städte und Gemeinden wurden bisher zur Teilnahme an Standortanalysen ausgewählt:
- Bad Friedrichshall
- Bad Mergentheim
- Bingen
- Deggenhausertal
- Gaildorf
- Lichtenstein
- Mittelbiberach
- Adelsheim
- Unterensingen
- Jestetten
- Oberes Bühlertal