„Vor 25 Jahren verursachte Sturm Lothar als einer der Vorboten des Klimawandels große Schäden am Wald in Baden-Württemberg. Der Ortenaukreis gehörte damals zu den am schwersten betroffenen Regionen in Europa. Bei Windgeschwindigkeiten von mehr als 200 Kilometern pro Stunde fielen in Baden-Württemberg 30 Millionen Festmeter Schadholz an, was dem dreifachen Jahreseinschlag entspricht. Extremwetterereignisse nehmen seither als Folge des Klimawandels zu und stellen unsere Waldbesitzer vor große Herausforderungen. Denn sie stellen heute mit Weitblick und Verantwortung für die nächsten Generationen die Weichen für die Entwicklung klimaresilienter Mischwälder und tragen mit aktiver Waldpflege dazu bei, dass unsere Wälder erhalten bleiben und auch in Zukunft klimapositiv wirken können“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL, am Dienstag (12. August) anlässlich der Einweihung eines Sturm-Lothar-Gedenksteins sowie der Pflanzung eines ‚Wald und Holz‘ –Botschafter-Waldes in Ohlsbach (Ortenaukreis).
Waldbrandrisiko steigt
„Trotz der kühlen und regenreichen Tage der letzten Wochen, steigt der Waldbrandgefahrenindex im Land wieder an.
In weiten Teilen Baden-Württembergs erreichen wir bis Mitte der Woche durch die trockenheiße Witterung bereits wieder die zweithöchste Waldbrandwarnstufe Stufe 4, das heißt hohe Waldbrandgefahr. Waldbesuche sollten daher besonders umsichtig erfolgen. Es ist darauf zu achten, selbst kein Feuer auszulösen und mögliche Brände schnell zu melden. Grundsätzlich gilt, dass offenes Feuer und Rauchen im Wald verboten sind. Der aktuelle Blick nach Südeuropa zeigt, das Waldbrände eine ernstzunehmende Gefahr für unsere Wälder sind, auf die wir uns einstellen müssen“, sagte Minister Peter Hauk MdL.
Borkenkäfer besonders jetzt im Blick behalten
„Mit den ansteigenden Temperaturen muss wieder mit höherer Schwärmaktivität und Frischbefallsrisiko durch Fichtenborkenkäfer gerechnet werden. Der Ausflug der zweiten Buchdrucker-Generation (Ips typographus) steht bevor. Daher bitte ich alle Waldbesitzer ihren Wald in den nächsten Tagen besonders unter die Lupe zu nehmen und nach frischem Bohrmehl zu suchen“, betonte Minister Hauk. Denn die Bohrmehl-Suche sei am effektivsten nach intensivem Schwärmflug an trockenen Tagen. „Mit fortschreitendem Befall werden die späteren Befallssymptome, wie Spechtabschläge, Nadelabfall und Kronenverfärbung sichtbar und erfordern eine besonders zügige Aufarbeitung und Abfuhr, um einer abgeschlossenen Entwicklung und dem Ausflug der Bruten zuvorzukommen und den verbleibenden Wald vor Befall zu schützen“, sagte Minister Hauk. Massenvermehrungen von Borkenkäfern führen ohne wirksames Management zum Verlust großer Waldflächen und seien unbedingt zu verhindern.
Hintergrundinformationen
Weitere Informationen finden sich auf unserer Webseite sowie beim Deutschen Wetterdienst.
Weitere Informationen zur Kampagne ,#UnserHolz – Gut fürs Klima, gut für Dich.
Ein zugehöriger kompakter Infoflyer zum Borkenkäfermanagement an Fichte (pdf)