Landwirtschaft

Minister Hauk besucht Dilsbergerhof in Neckargmünd

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Landwirtschaft Minister Hauk besucht Dilsbergerhof in Neckargmünd

Minister Peter Hauk MdL: „Auf dem Dilsbergerhof lernen die Schülerinnen und Schüler vielfältige landwirtschaftliche Tätigkeiten kennen“

„Der Schulbauernhof Dilsbergerhof der Stephen-Hawking-Schule ist ein besonderer Lernort inmitten des Odenwaldes. Das sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentrum mit angegliedertem Internat für Schülerinnen und Schüler mit und ohne körperliche Beeinträchtigungen ist ein Vorzeigebeispiel für ein gelungenes Miteinander. Die Kinder erhalten mit vielen spannenden und naturnahen Projekten wichtige Eindrücke in die Landwirtschaft und die Lebensmittelerzeugung. Die Ausübung von landwirtschaftlichen Tätigkeiten dient hier seit über 30 Jahren als integratives Element. Ebenso werden soziale und kommunikative Kompetenzen werden. So kann eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben für alle möglich werden“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL, am Montag (5. August) anlässlich seines Besuchs des Dilsbergerhofes in Neckargemünd im Rahmen seiner Sommertour.

Die Lehrkräfte führen die Schülerinnen und Schüler auch an das Thema Biodiversität heran und zeigen auf, was der Einzelne tun kann, um sie zu fördern. Auch die für Baden-Württemberg kulturlandschaftsprägenden Streuobstwiesen werden für die Kinder und Jugendlichen ganzheitlich erfahrbar.

„Wir wissen alle, wie wichtig es heutzutage ist, Kindern und Jugendlichen das Thema Landwirtschaft näherzubringen und das Wissen um unsere Lebensmittelerzeugung zu fördern. Ihre Umsetzung dieses Bildungsauftrags ist besonders gelungen. Ich bin begeistert von dem, was Sie hier aufgebaut und seit über 30 Jahren im Schulalltag etabliert haben. Es freut mich zu sehen, dass nicht nur die Lehrkräfte, sondern auch die Schülerinnen und Schüler gerne den Dilsbergerhof besuchen“, betonte Minister Hauk.

Hintergrundinformationen

Die Stephen-Hawking-Schule ist Teil der SRH-Schulen GmbH. Neben den gängigen Schulabschlüssen bietet die Schule das Vorqualifizierungsjahr Arbeit und Beruf (VAB) an, in welchem die jugendlichen Schülerinnen und Schüler ohne Hauptschulabschluss über zwei Jahre auf den Einstieg ins Berufsleben vorbereitet werden. Eine der Qualifizierungsklassen hat den Schwerpunkt Agrarwirtschaft und ist zweimal pro Woche unter Anleitung von Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen auf dem Dilsbergerhof aktiv. Der Hof wird auch von anderen Bildungsgängen vielfältig genutzt, z. B. wird selbst angebautes Gemüse in der Hofküche gekocht oder die Wolle der Schafe gesponnen. Über die Jahre hinweg hat sich der Dilsbergerhof zu einem vielfältigen landwirtschaftlichen Betrieb entwickelt, der vielen Schülerinnen und Schülern als Lern- und Entwicklungsort dient.

Der Schulbauernhof ist vor etwa 30 Jahren aus einem ehemaligen Milchviehbetrieb hervorgegangenen. Neben praktischen landwirtschaftlichen Kenntnissen in pflanzlicher und tierischer Produktion werden den Schülerinnen und Schülern auch ökologische Inhalte vermittelt. So wurde zum Beispiel ein Teich angelegt, der zur Veranschaulichung biologischer Zusammenhänge genutzt wird. Neben dem Lehrgarten ist auch die ,Klasse im Grünen‘ Teil der Schule. Die Hütte dient als Outdoor-Klassenzimmer.

Im Herbst erleben die Schülerinnen und Schüler jährlich die Apfelernte mit anschließender Vermostung und Verkauf des Safts im schuleigenen Laden. Unter Einbezug der Schülerinnen und Schüler sowie pädagogischer Begleitung wurden Trockenmauern und Totholzhecken angelegt oder die betreuten Wildbienen von Parasiten befreit.

Eine weitere Besonderheit ist die hofeigene Kiwiplantage, die im letzten Jahr ungefähr 200 Kilogramm Ertrag brachte. Auch in diesem Bereich engagierten sich die Schülerinnen und Schüler. Die Tierhaltung umfasst Legehennen und Schafe, die ebenfalls im Rahmen des Unterrichts versorgt werden. Die am Hof eingestallten Pensionspferde liefern wertvollen organischen Dünger für die Tomatenpflanzen, deren überschüssige Jungpflanzen ebenfalls durch die Schülerinnen und Schüler verkauft werden. Im Winter werden die Jugendlichen in die Brennholzverarbeitung einbezogen und sorgen damit selbst für die Beheizung des Außenklassenzimmers, das auch im Winter genutzt wird.