Forst

Minister Hauk besucht Holzneubau des Pfahlbaumuseum

Minister Peter Hauk MdL: „Menschen bauen seit Jahrtausenden mit Holz. Das neue Pfahlbaumuseum verbindet die Epochen und macht Holzbaukultur erlebbar.“

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Bronzezeitdorf „Unteruhldingen“ im Pfahlbaumuseum

„Wie die vor Jahrtausenden am Bodenseeufer errichteten Pfahlbauten ist das neue Pfahlbaumuseum ein reiner Holzbau. Die Entwurfsidee ist angelehnt an die Form eines Einbaum-Bootes aus der Bronzezeit, das im Winter an Land gezogen und umgedreht wurde. Mit seiner Form eines Langhauses mit Satteldach, die sich gleichzeitig stimmig in den benachbarten modernen Baubestand einfügt, vermittelt das Gebäude Beständigkeit und trägt so zur lokalen Identität bei. Gleichzeitig trägt dieses Bauprojekt in vielerlei Hinsicht unseren heutigen Erwartungen an Nachhaltigkeit und Klimaschutz Rechnung. Die Fassade mit ihren vorvergrauten Lärchen-Kanthölzern passt optisch zu den für das Museum nachgebauten Pfahlbauten am Seeufer. Unser Holz ist nicht nur gut fürs Klima, sondern auch gut für die, die es als Baustoff bewusst verwenden. Das Baumaterial Holz speichert Kohlenstoff, der so dauerhaft der Atmosphäre entzogen bleibt, und verursacht beim Bauen deutlich weniger Treibhausgasemissionen als das Bauen mit mineralischen und metallischen Materialien“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL, am Dienstag (20. August), in Unteruhldingen beim Besuch des Holzneubaus des Pfahlbaumuseums, der mit Mitteln aus dem Holzbauinnovativ-Programm (HIP) unterstützt wurde.

Der Museumsneubau in Uhldingen-Mühlhofen bietet Platz für ein modernes Besucherzentrum und eine neue Ausstellung zum UNESCO-Weltkulturerbe der Pfahlbauten. Der Erhalt des angrenzenden Gebäudebestands, in dem die gesamte Haustechnik, neu gestaltete Sanitärräume und auf dessen Dach Photovoltaikflächen zur autarken Stromversorgung untergebracht sind, ermöglichte es, die Ausstellungshalle einfach und ohne viel Gebäudetechnik auszuführen. Die Klimatisierung erfolgt nur passiv und über Oberlichter wird die Halle mit ausreichend Tageslicht versorgt.

Innen ist das sichtbare Fichten-Dachtragwerk prägend. Es ist durch den in der Mitte verbreiterten Baukörper der Halle in sich gedreht und bietet so spannende Ansichten für den Besucher. Neben Tragwerk und Fassade sind auch fast alle Oberflächen im Innenraum sichtbar mit Holz gebaut. Die Wandverkleidungen sind aus Weißtanne gefertigt, die Deckenflächen sind mit Holzakustikpaneelen belegt, der Bodenbelag auf der Galerie ist ein Industrieparkett.

„Der Holzbau ermöglicht es, mit einem regional verfügbaren, nachwachsenden Rohstoff auch anspruchsvolle Bauaufgaben umzusetzen. Das Bauen mit Holz ist im besten Sinne klimapositiv“, betonte Minister Hauk. Und auch anderen Anforderungen der Gegenwart – wie Schallschutz- und Brandschutzvorschriften – werde der moderne Holzbau gerecht. Das neue Pfahlbaumuseum sei dafür ein markantes Beispiel.

„Die Bauaufgaben sind heute andere und anspruchsvollere, als in der Vergangenheit und dennoch können wir auch heute noch dem jahrtausendealten Baustoff Holz vertrauen und ihn für die Lösung heutiger Bauaufgaben ohne Bedenken einsetzen. Das Bauen mit Holz ist Teil der Klimaschutzmaßnahmen des Landes. Die Landesregierung wird im Rahmen ihrer Holzbau-Offensive weiter daran arbeiten, dass der Holzbau in der Praxis noch mehr Verbreitung findet. Zugleich zeigen wir als Modellregion für Europa, insbesondere für künftige Bauaufgaben, was innovativer Holzbau mit Partnern aus Baden-Württemberg heute leisten kann. Das Pfahlbaumuseum ist daher Teil einer Reihe von Leuchtturmprojekten des Holzbaus im Land“, betonte Minister Hauk zum Abschluss seines Besuchs.

Hintergrundinformationen

Ziel der interministeriellen Holzbau-Offensive BW ist es, eine klimafreundliche und nachhaltige Baukultur mit Holz im Land zu unterstützen und Baden-Württemberg zu einer europaweiten Modell-Region und Impulsgeber für klimafreundlichen Holz- und Holzhybridbau zu positionieren. Mit Förderprogrammen, Bildungsmaßnahmen und der Unterstützung von Forschungsprojekten werden Impulse für die Transformation des Bausektors und der verstärkten Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen gesetzt.

Weitere Informationen im Internet unter: https://www.holzbauoffensivebw.de/