Minister Peter Hauk MdL: „Das Lautertal Eis und die Hofmolkerei Schmid zeigen beispielhaft, wie wir durch die Förderung der Diversifizierung landwirtschaftliche sowie regionale Wertschöpfung anregen“
„Mit Enthusiasmus, Mut zur Veränderung und einer soliden Bodenhaftung zeigen sowohl Familie Bachmann aus Hayingen-Indelshausen mit ihrer Lautertal Eismanufaktur als auch Familie Schmid aus Münsingen-Bremelau mit ihrer Hofmolkerei, wie landwirtschaftliche Betriebe ausgehend vom Rohstoff Milch gewinnbringend in die Veredlung und Vermarktung investieren können. Ich konnte heute bei meinen Besuchen mit allen Sinnen erleben, was die Familien mit hohem persönlichen Einsatz erreicht haben. Beide Beispiele zeigen, dass die unternehmerischen Ideen von Landwirten zum Aufbau eines zweiten Standbeins große Erfolgsgeschichten werden können. So wird nicht nur neue Wertschöpfung in der Region erzeugt, sondern auch die Attraktivität des Ländlichen Raums insgesamt gesteigert“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL, am Dienstag (6. August) beim Besuch von Lautertal Eis sowie der Hofmolkerei Schmid im Landkreis Reutlingen im Rahmen seiner Sommertour.
Bereits seit 2002 produziert die Eismanufaktur der Familie Bachmann regionales Speiseeis. 2017 wurde die Manufaktur in ihrer jetzigen Form eröffnet. Dabei verarbeiten sie die Milch aus einem Nachbarbetrieb und bevorzugen regionale Früchte.
„Eine Neuorientierung muss wohl überlegt sein, da gerade bei Diversifizierungsvorhaben oftmals die ganze Familie hinter einem solchen Projekt stehen muss. Ich freue mich daher, dass der Mut von Familie Bachmann belohnt wurde. Die hier eingesetzten Fördermittel erfüllen genau ihren Zweck“, betonte Minister Hauk. Die Produkte von Milcheis, Sorbet und Joghurt sind im Umkreis von rund 60 Kilometern beispielsweise in Gaststätten, Biergärten, Cafes und Hofläden käuflich. Zudem achtet Familie Bachmann mit einer eigenen PV-Anlage und Öko-Strom aus der Region sowie kompostierbaren Eis-Bechern auf die Umweltfreundlichkeit ihrer Produkte.
Die Hofmolkerei Schmid in Bremelau hat ihre Zulassung seit 1998. Kontinuierlich hat die Familie parallel zum landwirtschaftlichen Betrieb mit Milchkühen die Produktlinien der hofeigenen Molkerei ausgebaut. Neben Frischmilch und Kakaomilch sind Natur- und Fruchtjoghurt sowie Vanille- und Schokopudding im Sortiment, welche im Umkreis von rund 40 Kilometern vertrieben werden. Zusätzlich zu zahlreichen Privatkunden erfolgt die Vermarktung auch an die Gastronomie, an Bäckereien und Großküchen sowie über Einzelhändler von größeren Supermarktketten bis hin zu kleineren Dorf- sowie Hofläden. Dabei nutzt Familie Schmid auch ihre Zertifizierung mit dem Qualitätszeichen Baden-Württemberg (QZBW). Für die zahlreichen Aufgaben unterstützen neben Vollzeitkräften auch viele Teilzeitkräften den Familienbetrieb. „Das Diversifizierungsvorhaben schafft somit ein weiteres Standbein für die Landwirtsfamilie und trägt zur Stärkung der Wirtschaft in der Region bei“, betonte Minister Hauk.
„Die positiven Beispiele bestärken uns als Land darin, auch zukünftig landwirtschaftliche Betriebe bei ihren Investitionen in Diversifizierungen zu unterstützen. Nicht vergessen dürfen wir aber, dass wir alle auch Kunden sind. Durch unser bewusstes Kaufverhalten können wir solche innovativen Unternehmen und unsere regionale Landwirtschaft stärken“, sagte Minister Hauk abschließend.
Hintergrundinformationen
Bei der Diversifizierungsförderung, dem zweiten Programmteil der einzelbetrieblichen Investitionsförderung, werden landwirtschaftliche Unternehmen beim Aufbau weiterer landwirtschaftsnaher Betriebszweige unterstützt. Das Programm wird mit EU-, Bundes- und Landesmitteln finanziert. Schwerpunkte der geförderten Investitionen liegen in den drei Bereichen Verarbeitung und Vermarktung, Pensionspferdehaltung sowie Tourismus. Der Fördersatz beträgt 25 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten, wobei maximal 200.000 Euro Förderung in drei Jahren gewährt werden.
In den vergangenen Jahren wurden zwischen 30 und 80 Vorhaben jährlich mit 2,5 - 8 Millionen Euro Fördermitteln unterstützt. Nach einer verhaltenen Nachfrage im Jahr 2023 wurden in der ersten Jahreshälfte 2024 bereits rund 3,1 Mio. Euro bewilligt; weitere Auswahlläufe mit Bewilligungen stehen noch aus.
Informationen zum Förderprogramm geben die unteren Landwirtschaftsbehörden und die Regierungspräsidien. Nähere Informationen zum Förderprogramm sind auch beim Infodienst der Landwirtschaftsverwaltung abrufbar.
Weitere Informationen zum Qualitätszeichen Baden-Württemberg (QZBW) und zu Ernährung sowie auf der Seite Gemeinschaftsmarketing Baden-Württemberg.