Landwirtschaft

Ministerin Kaniber und Minister Hauk wollen Fleischerzeugung und Vermarktung stärken

Schweine

Minister Peter Hauk MdL: „Der Schweinemarkt in Deutschland braucht Unterstützung und Planungssicherheit“

München/Stuttgart – Vor dem Hintergrund der derzeit äußerst schwierigen Situation im Bereich der Schweinefleischerzeugung und -vermarktung trafen sich die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber MdL und der baden-württembergische Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Peter Hauk MdL am Donnerstag (18.November) mit Akteuren der süddeutschen Wertschöpfungskette für Schweinefleisch. „Die Schweinehaltung mit einer transparenten und vor allem regionalen Wertschöpfungskette muss auch in Zukunft einen festen Platz in Deutschland haben. Wer Regionalität möchte, muss auch an der Seite unserer tierhaltenden Betriebe stehen. Hierzu müssen wir gemeinsam mit den Betrieben die Schweinehaltung in Deutschland zukunftsfähig aufstellen“, forderte Kaniber. „Der Fokus auf das Tierwohl ist dabei ganz zentral. Die Krise auf dem Schweinemarkt kann nur dauerhaft und erfolgreich bewältigt werden, wenn sich alle Akteure der Wertschöpfungskette ihrer Verantwortung bewusst werden und tragfähige Vereinbarungen finden“, ergänzte Hauk.

Beide Agrarminister sicherten den Erzeugern die Unterstützung durch die Landespolitik zu. In insgesamt drei Spitzengesprächen kamen seit Februar 2021 die Akteure der süddeutschen Wertschöpfungskette stufenweise zusammen – Erzeuger, Schlachtbetriebe, Metzger, Verarbeiter sowie der Lebensmitteleinzelhandel. Ziel dieser Spitzengespräche war es, länderübergreifend Auswege aus den vor allem durch die Corona-Pandemie und den Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) verursachten Marktverwerfungen aufzuzeigen. Zudem stehen viele landwirtschaftliche Betriebe beim Umbau zu mehr Tierwohl und Nachhaltigkeit vor großen Heraus-forderungen.

„Im heutigen Gespräch mit der Erzeugerstufe wurde nochmal deutlich, dass ein respektvoller und fairer Umgang sehr wichtig ist. Unsere schweinehaltenden Betriebe brauchen langfristige Partnerschaften und Vertragsmodelle, die Vertrauen und Sicherheit schaffen, ohne die unternehmerische Freiheit völlig einzuschränken. Mehrerlöse über höhere Qualitäten müssen in der Wertschöpfungsstufe dort ankommen, wo der Mehraufwand auch stattfindet“, resümierte Minister Hauk.

„Bayern und Baden-Württemberg sind ideale Partner. Wir sind stolz, dass in unseren Ländern über die letzten Jahrzehnte hinweg eine relativ kleinstrukturierte, mittelständisch geprägte und oftmals noch familiengeführte Land- und Ernährungswirtschaft bewahrt werden konnte. Unsere regionalen Strukturen und unser hoher Anspruch mit unseren Premiumprodukten sind die ideale Ausgangsbasis für die Umsetzung höherer Qualitätsstandards aus heimischer Produktion. So schaffen wir es uns glaubhaft von Anderen abzuheben“, so Staatsministerin Kaniber.

Bayern und Baden-Württemberg bekennen sich seit Jahrzehnten klar zur regionalen Erzeugung und stehen hinter ihren Landwirten. Durch diese werden zukunftssichere und regionale Versorgungsstrukturen aufrechterhalten, die sich die Gesellschaft wünscht. „Diesen Weg werden wir weiterverfolgen. Wir werden die Bedingungen weiter verbessern, die wir im Rahmen unserer Politik auf Ebene der Länder verwirklichen können. In vielen Bereichen sind jedoch bundesweite Regelungen notwendig“, so Ka-niber. „Gerade in Bezug auf dringend notwendige Anpassungen im Bau- und Immissionsschutzrecht sowie für eine zügige Umsetzung der Empfehlungen der Borchert-Kommission werden sich unsere Ministerien bei der neuen Bundesregierung mit Nachdruck einsetzen“, betonte Hauk.

Die beiden Landwirtschaftsminister machten aber auch deutlich, dass es schnell Lösungen braucht. Diese müssen sowohl weiterhin unternehmerische Freiheit ermöglichen, es aber auch gestatten die großen Herausforderungen bei der grundlegenden Neustrukturierung der tierischen Wertschöpfungskette aktiv anzugehen. Diese seien vielschichtig und nur zu bewältigen, wenn alle Beteiligten – Produzenten, Verarbeiter, Händler, Verbraucher und Staat – an einem Strang ziehen. Gemeinsam mit den betroffenen Akteuren sollen nun auf Fachebene die im Rahmen der Gespräche identifizierten Ansätze weiter ausgearbeitet und konkrete Lösungen gefunden werden.

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