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Nur wenige Speisepilze im Wald wegen trockenen Wetters

Die Pilzsaison in Baden-Württemberg wird nach Einschätzung eines Experten kein großer Erfolg. Es habe 2016 insgesamt zu wenig Niederschlag gegeben, dadurch hätten sich Speisepilze vielerorts nicht gut entwickelt, sagte der Pilzfachmann des Naturschutzbundes Baden-Württemberg (Nabu), Karl-Heinz Johe. „Müsste ich eine Schulnote vergeben, wäre das eine Vier.” Immerhin: So schlecht wie 2015 sei es nicht gewesen, aber auch längst nicht so gut wie 2014, als es eine „Pilzschwemme” gegeben habe.

Er selbst habe 2016 zwar mancherorts Pfifferlinge, Steinpilze oder Parasolpilze gefunden, aber nicht so viel wie in den Vorjahren. Nach seiner Meinung ist es zwar weiter möglich, dass Pilze in Wäldern doch noch einen Wachstumsschub bekommen und Sammler mehr Erfolg haben als zuletzt. «Aber es ist Herbst, die Pilze lassen sich also schwieriger finden unter dem heruntergefallenen Laub», sagte Johe.

Das Agrarministerium bestätigte das witterungsbedingt schwache Pilzwachstum in den Wäldern. Eine Ursache sei das sehr trockene Vorjahr gewesen, wodurch sich die Myzele - die nicht sichtbaren Pilzgeflechte im Untergrund - nicht gut entwickeln konnten, sagte ein Ministeriumssprecher. In diesem Sommer sei das Pilzwachstum durch Hitze und Trockenheit immer wieder gestoppt worden. „Vereinzelt gibt es sicher Pilze, vielerorts werden die Körbe der Sammler aber leer bleiben.” Er wies darauf hin, dass Pilzsammeln nur zum Eigenbedarf erlaubt ist.

Quelle:

dpa/lsw