Forst

Renaturierung des eiszeitlichen Moors ‚Alter Weiher‘

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Symbolbild

Minister Peter Hauk MdL: „Aktive, naturnahe Waldwirtschaft trägt entscheidend dazu bei, dass Moore als wertvolle Lebensräume erhalten bleiben und für mehr Artenvielfalt im Land sorgen“

„Moore sind besonders wertvoll. Sie sind wichtig für den Klimaschutz, weil sie CO2 der Luft als Kohlenstoff speichern können. Und auch für die Artenvielfalt sind sie unersetzbar, weil hochspezialisierte Tier- und Pflanzenarten dieses Biotop zum Leben benötigen. Häufig sind Moore in ihrer natürlichen Entwicklung und Biotopqualität durch Entwässerung stark beeinträchtigt. Im Rahmen der pfleglichen, naturnahen Waldwirtschaft setzen wir Maßnahmen um, die dazu beitragen den natürlichen Lebensraum Moor zu erhalten sowie ihre Ursprünglichkeit und Biotopqualität wiederherzustellen. Das kleine Moor ‚Alter Weiher‘ im Forstbezirk Mittlerer Schwarzwald steht beispielhaft für diese Vorhaben, die wir im Rahmen und auf Basis der Waldnaturschutzkonzeption 2030 in den nächsten Jahren umsetzen werden“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL, am Donnerstag (8. August) im ForstBW-Forstbezirk Mittlerer Schwarzwald (Landkreis Freudenstadt).

Der Alte Weiher ist in der letzten Eiszeit, vor mehr als 14.000 Jahren entstanden. Karwand und die Endmoräne sind erhalten geblieben und bilden die Senke. Das vergleichsweise kleine Moor mit einer Flächengröße von rund 1,5 Hektar ist wenig bekannt und trotzdem ein Kleinod für die Biodiversität.

In den 1930ger Jahren wurde das Moor mit mehreren Gräben entwässert und aufgeforstet. Heute sind nur noch Relikte des Moores anzutreffen. Kleine Reste der Bergkiefer sind noch vorhanden, wogegen die Moosbeere und das Scheidige Wollgras nicht mehr anzutreffen sind.

Unter fachlicher Beratung der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) und mit einer wasserrechtlichen Genehmigung hat ForstBW im Jahr 2018 mit dem Pilotprojekt begonnen, das Moor Alte Weiher wieder zu vernässen. Dafür wurden zwei ehemalige Entwässerungsgräben mittels Spundwänden verschlossen, um wieder Wasser auf die ehemalige Moorfläche zu bringen - immer unter Berücksichtigung der Belange der Trinkwassergewinnung. Letztes Jahr wurde der erste Versuch unternommen, das Scheidige Wollgras wieder anzusiedeln.  

Forstbezirksleiter Frieder Hepperle ist zuversichtlich: „Intakte natürliche Lebensräume im Wald sind ein großer Gewinn für die Biodiversität und damit für unsere Lebensgrundlage“.

Hintergrundinformationen

Weitere Informationen zum Wald und der Waldstrategie 2050 in Baden-Württemberg finden Sie hier: https://mlr.baden-wuerttemberg.de/de/unsere-themen/wald-und-naturerlebnis/wald-im-klimawandel/waldstrategie-bw

Über ForstBW  

Die Anstalt öffentlichen Rechts Forst Baden-Württemberg (ForstBW) arbeitet seit dem 01.01.2020 als eigenständiges Unternehmen. ForstBW trägt die Verantwortung für die Bewirtschaftung von über 324.000 ha Staatswald - das entspricht einem Viertel der Waldfläche Baden-Württembergs- und ist damit der größte Forstbetrieb des Landes. ForstBW setzt sich zum Ziel, ökologisch vorbildlich, sozial ausgewogen und ökonomisch erfolgreich zu arbeiten. Im Sinne des Waldes und der Menschen bildet das Prinzip der Nachhaltigkeit die Grundlage unserer Tätigkeit. Dazu tragen landesweit ca. 1.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei.

Die naturnahe und nachhaltige Bewirtschaftung des Staatswaldes durch Forst Baden-Württemberg, AöR ist FSC® C120870 und PEFC zertifiziert. Seit dem 01. Oktober 2020 trägt ForstBW zudem das Gemeinwohl Ökonomie Zertifikat.   

Weitere Informationen finden Sie auf der Website von ForstBW: https://www.forstbw.de/