„Mit Blick auf aktuelle Krisen müssen wir uns auch damit auseinandersetzen, wie wir Gesellschaften und Systeme resilienter machen können, damit sie langfristig die anstehenden Herausforderungen sicher meistern. Daher entwickelte das Institut für Regionalwissenschaft des Karlsruher Instituts für Technologie im Auftrag des Kabinettsausschusses Ländlicher Raum ein Konzept für die Resilienz der Ländlichen Räume in Baden-Württemberg. Untersucht wurde die Widerstands- und Anpassungsfähigkeit Ländlicher Räume gegenüber Veränderungsprozessen, wie dem Klimawandel oder der Globalisierung sowie kurzfristigen Schocks, wie Wetterereignissen oder Wirtschaftskrisen. Zudem entwickelten die Projektbeteiligten konkrete Handlungsempfehlungen für Gemeinden, Regionen und das Land. Im Ergebnis lässt sich feststellen, dass unsere Ländlichen Räume bereits heute über ein vielfältiges Potenzial für eine resilienzorientierte Regionalentwicklung verfügen. Ihre mannigfaltigen Stärken und die Ausgewogenheit der wirtschaftlichen, demographischen und ökologischen Faktoren ermöglichen weiterhin eine dynamische Entwicklung. Mit dieser guten Ausgangsposition ist auch ein klarer Auftrag an alle Verantwortlichen verbunden, die Widerstandsfähigkeit der Ländlichen Räume zu stärken und weiter auszubauen“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL, am Montag (29. September).
Ein Konzept für resiliente Ländliche Räume
Eine Veranstaltungsreihe zum Thema ‚Resiliente Ländliche Räume in Baden-Württemberg‘ nahm die Landesentwicklungsplanung, die Regionalentwicklung, die digitale Unterstützung der Daseinsvorsorge und das Potenzial des bürgerschaftlichen Engagements Kernbereiche unter die Lupe. In der Abschlussveranstaltung betonten innovative Technologieführer und Leuchtturmprojekte aus den Bereichen Gesundheit, Wohnen und Nahversorgung die wichtige Rolle der Strukturförderung.
Die umfassende Strukturförderung durch das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) und LEADER sorge für Versorgungssicherheit, wirtschaftliches Wachstum und eine hohe Lebensqualität. „Wir wollen, dass die Bürgerinnen und Bürger ihre Ideen im Ländlichen Raum verwirklichen können, ohne in die urbanen Räume abwandern zu müssen“, sagte Minister Peter Hauk. Diese Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse spiegele sich auch in der Förderlandschaft wider. Mit dem integrierten, sektorübergreifenden Ansatz und in der partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit den zentralen Akteuren vor Ort würden die Stärken des Ländlichen Raums ausgebaut und gleichzeitig den nachteiligen Folgen des Strukturwandels entgegengewirkt.
Hintergrundinformationen
Im Zentrum des Kabinettsausschusses Ländlicher Raum steht das Staatsziel der Förderung von gleichwertigen Lebensverhältnissen, Infrastrukturen und Arbeitsbedingungen im gesamten Land. Dieser Verfassungsauftrag soll mit dem Kabinettsausschuss mit Leben gefüllt werden.
Zur Umsetzung dieses Zieles schlägt der Kabinettsausschuss erforderliche Maßnahmen dem Ministerrat vor oder legt diese im Rahmen seines Aufgabenbereiches fest. Der Kabinettsausschuss Ländlicher Raum wurde 2021 erneut von der Landesregierung zur Erarbeitung zukunftsorientierter Zielvorstellungen und konkreter Handlungsempfehlungen für die Weiterentwicklung der ländlichen Räume eingerichtet.
Weitere Informationen zum Projekt „Ein Konzept für die Resilienz der Ländlichen Räume in Baden-Württemberg“ finden Sie unter https://www.landlebendigdenken.de/index.php.