Dass das eigene Haustier weg läuft, ist für Haustierbesitzer und Haustierbesitzerinnen der pure Alptraum. Leider wird dieser gerade in den Tagen um Neujahr für viele wahr. Einer vom Haustierregister TASSO erhobenen Statistik zufolge, entlaufen jeden Tag im Schnitt 85 Hunde. Letztes Silvester stieg dieser Wert trotz Corona-bedingtem Böllerverkaufsverbot über das Zweieinhalbfache auf 227 Hunde (siehe Sicher & entspannt - Silvester mit Haustier | TASSO). Die Dunkelziffer mag deutlich höher sein, die Statistik beinhaltet nicht die in anderen Haustierregistern registrierten Hunde sowie jene, die noch unregistriert sind. „Um einen Fundhund schnell seinem Halter oder seiner Halterin zuordnen zu können, ist es wichtig, dass der Hund gekennzeichnet und registriert ist. Wer seinen Hund liebt, sollte ihn beim Tierarzt oder der Tierärztin mittels Microchip kennzeichnen lassen und ihn bei einem privaten Haustierregister wie TASSO oder Findefix registrieren“, empfiehlt die Landestierschutzbeauftragte Dr. Julia Stubenbord am 30.12.2022 in Stuttgart. Die Tierärztin weiß: „Nur die wenigsten Tierhaltenden denken, dass sie das Thema betrifft. Doch die Knallerei an Silvester löst oft auch bei eigentlich gelassenen Hunden Panik aus und die Tiere laufen fort“.
In den Tagen um die Silvesternacht ist es deshalb sicherer, seinen Hund an der Leine Gassi zu führen. Um den Hund während dieser Zeit dennoch auszulasten, können Schnüffelübungen als eine sehr verhaltensgerechte Beschäftigungsart für Hunde Freude bringen. Als Einstiegsübung können Hundeleckerlies versteckt werden, Fortgeschrittene lassen den Hund Teebeutel suchen. Auch Freigängerkatzen sowie Kleinsäuger, die normalerweise draußen gehalten werden, sollten sich in den Tagen um Neujahr besser im geschützten Innenraum aufhalten.
Natürlich sollten Haustierbesitzer ihre Tiere in der Silvesternacht nicht alleine lassen. Leise Musik lenkt Haustiere vom Geschehen hinter den Fenstern ab. Auch Beruhigungsmittel sind in Absprache mit dem Haustierarzt oder der Haustierärztin ein mögliches Hilfsmittel. Heimtierkäfige sind in der Silvesternacht von Fenstern abzurücken.
Haustiere, landwirtschaftlich genutzte Tiere, Wildtiere: Der Lärm von gezündeten Silvesterböllern und –raketen löst Angst und Panik bei allen Tieren aus. Auch Verletzungen und Todesfälle durch Verbrennungen oder Druckwellen werden beschrieben. Deshalb sollten Tierfreunde keine Feuerwerkskörper zünden.
Diejenigen, die auf keinen Fall auf Feuerwerk verzichten möchten, sollten aus Rücksicht auf die Tiere und zur Vorbeugung von Bränden zumindest die Nähe zu Tierhaltungseinrichtungen (Nutztierbestände, Pferdehaltungen, Zoos, Zirkusse) und zu städtischen Rückzugsgebieten von Wildtieren, wie Friedhöfe und Parks sowie Wälder meiden.
Auch in der Silvesternacht sollten alle Rücksicht aufeinander nehmen, damit das Jahr 2023 für Mensch und Tier gesund und gut beginnt.
Weitere Informationen zur Arbeit der Landesbeauftragten für Tierschutz